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Laufberichte

Tropennacht an der Lahn

03.07.09

Für mich war das diesmal eine Premiere, auch wenn der Nachtmarathon bereits in die 12. Runde ging. Zum ersten Mal habe ich morgens gearbeitet und bin abends gelaufen. Dafür bot sich Marburg natürlich mit seinem Freitagstermin an. Also setzte ich mich mit meinem Vater Joseph nach dem Mittagessen ins Auto und wir fuhren gemütlich durch Oberhessen nach Marburg. Angezeigt wurden vom Thermometer an die 30 Grad. Nicht gerade eine Temperatur, bei der ich mich als Läufer wohl fühle, aber es konnte bis zum Abend ja nur besser werden, also Abwarten.

In Marburg angekommen, mussten wir die Erfahrung machen, dass die Ausschilderung etwas dürftig war. Eine Erfahrung, die auch andere Teilnehmer teilten. Trotzdem fanden wir nach kurzem Suchen das Stadion in der  Jahnstraße mit der Anmeldung. Um 15.45 Uhr war hier noch nicht allzu viel los und so hatte ich die Startnummer schnell bekommen. Es blieb also noch genügend Zeit, vom Zielbereich zum Startplatz am Marktplatz zu schlendern. Auf dem Weg konnten wir schon Teile der Strecke kennen lernen. Dort angekommen mussten wir uns allerdings schon fragen, ob wir hier richtig gelandet sind, denn einen Startplatz für einen Marathon konnten wir nicht erkennen. Aber es war ja noch Zeit und es gab für meinen Vater erst mal ein Eis und für mich ein Wasser. Dabei konnten wir beobachten, dass auch andere Läuferinnen und Läufer zwischenzeitlich den Marktplatz genauso verwirrt inspizierten.

Kommt Zeit kommt Rat. Gegen 17.45 Uhr wurde dann mit den notwendigen Vorbereitungen begonnen. Schließlich mussten dazu nur einige Tische weggeräumt und die bekannten orangenen Ohren des Bip-Chip-Systems und ein paar Fahnen aufgestellt werden. Mittlerweile trafen auch immer mehr Teilnehmer ein, die sich anscheinend schon auskannten, denn es waren viele Wiederholungstäter am Start. Zusammen warteten wir bei einem leichten Lüftchen auf eine kleine Erfrischung von oben und auf den Start. Zwischendurch wurde dann auch Michel Descombes in seiner diesjährigen französischen Verkleidung vom Veranstalter begrüßt. Leider konnte er diesmal nicht teilnehmen, wollte aber, wie immer, die Läufer kräftig anfeuern.

Kurz vor 19.00 Uhr war der Marktplatz dann gerammelt voll und man merkte schon, dass man hier auf der größten Laufveranstaltung Mittelhessens war. Pünktlich zum Start kam nicht der von vielen ersehnte Regenguss, sondern die Sonne brach durch die Wolken und erinnerte einen noch einmal daran, dass der Abend eher zum Grillen als zum Laufen einlud. Endlich ging es los und gleich über das Kopfsteinpflaster der Barfüßerstrasse hinunter zur Universitätsstrasse. Hier begrüßte Michel die Teilnehmer zum ersten Mal auf der Laufstrecke. Auf den nächsten 2 Kilometern, auf dem Weg aus der Innenstadt standen zahlreiche Zuschauer Spalier. Sogar die Autofahrer, die unseretwegen warten mussten, beobachteten interessiert den Lindwurm der Läufer.

Bei schönem Sonnenschein ging es jetzt erst mal Richtung Norden an der Lahn entlang. Schon bei Kilometer 4 forderte die Hitze unter den Läufern, die sich übernommen hatten, ihre ersten Ofper. Das riet zu weiterer Vorsicht und dazu, das Lauftempo weiter gut einzuteilen. Kurz darauf traf ich auf Joe. Der m4y-Kollege war wieder voll in seinem Element. Ich kann nur bewundern, was der beim Laufen so alles anstellt. Ich bin ja vollauf damit zufrieden, einige Bilder festzuhalten, aber der schafft es locker, neben den zahlreicheren Schnappschüssen auch noch SMS und Handyanrufe zu beantworten. Dass er dafür natürlich etwas Zeit braucht, ist auch klar. Deshalb ließ ich ihn auch erst mal hinter mir.

Bei KM 6 ging es dann zum ersten Mal über eine Lahnbrücke und gleich anschließend wieder südwärts dem Fluß entlang. Hier durchquerten wir die ersten Auen, die den größten Teil des weiteren Weges prägen sollten. Ein Marburg-Veteran stimmte mich schon mal auf dis 2. Marathon-Hälfte ein in dem er anmerkte, dass es in dieser  Landschaft schon sehr einsam werden könnte. Das beeindruckte mich erst mal nicht, denn bei KM 10 wurden wir wieder von Michel begrüßt, der uns weiter Mut machte.

Kurz vor KM 11 wurde dann wieder die Lahnseite gewechselt und wir befanden uns jetzt auf der Runde, die die Marathonläufer 3 Mal zu bewältigen hatten. Die erste Runde fiel dabei nicht schwer, obwohl man gleich an den Wiesen mit den Grillern vorbei kam, denen man sich bei immer noch leckeren Temperaturen gerne angeschlossen hätte. Diese erste Runde gab aber den Marathonis auch die Gelegenheit, die restliche Strecke kennen zu lernen, die ab der 2. Runde langsam in Dämmerlicht getaucht wurde.

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Informationen: Nachtmarathon Marburg
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