So das Motto des Milano City Marathon. Leider musste man am 10.4.2011 mit dem „cool“ etwas vorsichtig sein: Es war mein erster Marathon, an dem die 30-Grad-Marke überschritten wurde.
Ähnlich wie in Deutschland, war dieses Wochenende in Mailand wunderschön warm. Nach dem Abholen der Marathonunterlagen inklusive eines schönen Laufshirts im Zentrum auf der großen Marathonmesse konnten wir noch um 21:00 bei 25 Grad im Freien sitzen und ein kühles Wasser genießen.
Leider ging es dann am Sonntag Morgen gleich warm weiter. In der U-Bahn zum weit außerhalb der Stadt gelegenen neuen Messegelände sah man dann schon viele leicht bekleidete Läufer. Nach einem weiten Fußmarsch durch das riesige Messegelände versuchten wir uns erst einmal im Schatten eines Parkhauses zu halten, bevor es kurz vor dem Start zur Aufstellung ging. Der Veranstalter hat den Namen und die Nationalfarben auf die Startnummern gedruckt: Es ist ein internationales Teilnehmerfeld.
Um 9:25 Uhr gibt es dann einen Kanonenschuss der Bersaglieri zum Start des 11. Mailänder City Marathons. Das war mein erster italienischer Marathon ohne Nationalhymne vor dem Start, und das kurz nach dem Feiertag zur italienischen Einigung vor 150 Jahren.
Dem Mailänder Marathon waren ja schon öfter Streckenänderungen widerfahren, seit 2010 wird der Marathon also außerhalb der Stadt gestartet, läuft dann über Felder und Wiesen Richtung Stadt ,um dann bei km 21 fast am Ziel vorbeizukommen.
Mailand ist die wirtschaftliche Metropole Italiens und Hauptstadt der Region Lombardei in der Po-Ebene und verkehrstechnisch sehr gut zu erreichen. Da keine große Messe stattfindet, haben wir eine sehr günstige Übernachtungsmöglichkeit in einem Vier-Sterne-Hotel gefunden. Die Stadt kann man wirklich gut für einen Wochenendurlaub empfehlen. Sie eignet sich, als Zentrum der Modewelt, wofür es auch ein Denkmal mit einer riesigen Nähnadel gibt, auch gut zum Shopping. Natürlich ist Mailand anders als Rom oder Florenz, hat aber neben vielen modernen Bauten auch viele historische Gebäude. Ebenso gibt es natürlich auch Mittelalterliches und ein wenig Spätrömisches zu sehen und viele Museen und berühmte Galerien.
Zurück zum Inhalt diese Berichts: Wir laufen also nach dem Start durch die erste Ortschaft Pero, in der die Anwohner fast keine Notiz vom Marathon nehmen. Die Straßen sind breit genug, so dass sich das Läuferfeld problemlos ordnen kann. So geht es also unspektakulär dahin. Wir haben die Sonne im Gesicht und mir wird es am Ende des Laufes so vorkommen, als ob wir immer nur gegen die Sonne gelaufen sind.
In der Ortschaft Trenno gibt es die ersten nennenswerten Anfeuerungsrufe. Auf der linken Seite kann man eine imposante Bergkette sehen, in der ich mir einbilde, den Mont Blanc zu erkennen. Diesen Teil der Strecke kenne ich schon von den Marathons in den Jahren 2007 und 2008. Damals fand der Lauf noch Ende Dezember statt und man konnte das weihnachtliche Mailand genießen. Nach einer Pause zur Wirtschaftskrise 2009 hat man den Marathon in den April verlegt (der Turin-Marathon findet dafür jetzt im November statt).
Nach der Ortschaft kommen wir an einer großen Trabantenstadt vorbei und beginnen die Stadt zu erlaufen. Drei Kilometer später kommt dann ein riesiger Bau ins Blickfeld, bei dem es sich um das berühmte San-Siro-Fußballstadion handelt, in dem erst vor einigen Tagen Schalke gegen Inter Mailand phänomenal gewonnen hat.
Wir laufen jetzt an der dritten Pferderennbahn vorbei und ich erlebe das erste Pferd, das einem Marathon zusieht. Hier ist auch die erste Staffelwechselstelle. Da wird dann doch einiges an Anfeuerung geboten.
Schön langsam wird die Bebauung dichter und wir queren die erste große Ringstraße. Bei meinen letzten beiden Marathonteilnahmen sind wir viel über diesen äußeren Ring gelaufen. Heute soll es dann ein innenstadtnaher Ring sein, der nach km 20 auf uns wartet. Wir kommen zum breiten Corso Sempione, der schnurgerade auf den großen Arco della Pace (Friedensbogen) zuführt. Diese Stelle werden wir bei km 40 noch einmal ablaufen. Hier kann man auch die peinlich genaue Organisation bemerken. Die Verpflegungsstelle bei km20 und km 40 sind zwar nur 200 Meter entfernt, wurden aber nicht zusammengelegt, vielleicht auch, weil kurz hinter uns die Spitzengruppe auf der rechen Laufseite kommen wird und man die beiden Läufergruppen auseinander halten will?
Überhaupt ist alles bestens organisiert: Alle 5 km eine ausreichend große Verpflegungsstelle fast ohne Gedränge. Außerdem wie oft in Italien 0,5l-Flaschen mit Wasser, die man auch mit Verschluss bekommt, so dass man sie bei der großen Hitze mitnehmen kann. Leider ist das Wasser in den Flaschen schon recht warm. Dann 2,5 km danach gibt es Schwämme mit kaltem Wasser. Hier gibt es auch viel Musik von einer Radiostation („One Nation – One Station“).