Was diese Farbmischung soll, zu der später auch noch blau-grau dazukommt, erfahrt Ihr in meiner Geschichte aus „Färdd“:
Ein kleines Jubiläum wird 2011 gefeiert, denn zum fünften Mal heißt es „Strecke frei“ zum Metropolmarathon durch die Straßen von Fürth. Nachdem ich vor vier Jahren da bei der Feuerwehrmeisterschaft durchgehastet bin, ist es nun allerhöchste Zeit, das ganze Drumherum mit Auge und Kamera zu begutachten.
Das ganze Wochenende gestaltet sich sportlich. Bereits am Freitagabend startet ein Hobbylauf für alle, an dem sich eine Party mit Live-Musik anschließt. Am Samstag stehen die Kinderläufe im Vordergrund, es gibt sogar einen Windellauf für die Kleinsten. Hoffentlich haben die nicht die Hosen voll! Eine Marathonmesse mit Ausgabe der Startunterlagen gibt es sowieso, außerdem werden auf der Fürther Freiheit Informationen aus dem Bereich Sport, Ernährung und Gesundheit angeboten. Ein richtiger Familientag!
Am Sonntag ist schließlich der Marathontag, an dem auch die Halbmarathonis, Staffelläufer und Teilnehmer des 10-Kilometer-Rennens ihren Einsatz haben. An 28 Stellen sind Aktionspunkte unter dem Motto „Dance and Run“ eingerichtet. Ja, für ein Tänzchen wird der Marathoni keine Zeit haben, vielleicht aber der Fotoreporter für einen kleinen Halt, um ein brauchbares Bild zu bekommen.
Die Parkplatzsituation ist stresslos. Einige Parkhäuser sind in der Umgebung. Ich finde noch einen oberirdischen Platz für mein Gefährt etwa 200 Meter vom Ziel entfernt. Dafür verursacht mir die Wettervorhersage einige Falten am „Hirnkastl“. Es wird heiß, sehr heiß. Knapp unter 30 Grad sollen es bis zum Nachmittag werden. Norbert Wilhelmi, der bekannte Fotograf: „Du musst dich beeilen, um 13.00 Uhr soll ein Gewitter kommen. Das haben sie im Radio gesagt.“ Na ja, solange es keinen Hagel gibt. Eine Stunde vor dem Start zeigt ein Thermometer bereits 20 Grad an.
Im Park Fermé erhalte ich meine Startnummer ohne Wartezeiten. Die Ausgabe der Unterlagen und die Abgabe der Kleidung geschehen jetzt ohne Hektik. Scheinbar haben sich bereits viele am Tag zuvor ihre Nummern abgeholt. In dem abgesperrten Bereich können wir uns umziehen und die Klamotten hinterlegen. Massagen werden hier nach dem Lauf eingerichtet. Zum Duschen wird auf Shuttlebusse zurückgegriffen.
Ich sehe Dieter Ulbricht, der bereits seinen Luftballon als 3.45 Stunden-Zielläufer präpariert. Der hat aber zuviel Luft, mit einem lauten Knallen verabschiedet er sich. Eine Frau mit fränkischem Akzent begrüßt mich und gibt sich als diejenige zu erkennen, die ich 2009 auf die Hohe Salve „hochgeschleift“ habe. Außerdem lungert noch Harald Ille herum, der erst letztes Jahr mit Marathon (in Ramsthal, gleich um die Ecke in seiner Heimat) begonnen hat. Drei Stunden visiert er an, revidiert jedoch gleich, dass das wegen der Hitze wohl nicht geht. Eine Bestzeit für ihn wird jedoch im Plan stehen, so wie ich Harald kenne.
So 15 Minuten vor dem Start um 09.00 Uhr begebe ich mich in das Feld der vielen Läufer. Vor der Startlinie stellt sich gerade gewichtige politische Prominenz auf – leicht overdressed mit Anzug und Krawatte, wo sondern leicht luftige Sportklamotten dominieren. Die Oberbürgermeister Thomas Jung, Siegfried Balleis und Matthias Thürauf aus Fürth, Erlangen und Schwabach sowie die Chefs von OBI und der GFK werden sich den Marathon aufteilen. Mich würde interessieren, wer von den OB’s am schnellsten wäre und habe mit Thomas Jung schon einen Geheimfavoriten. Der ist nämlich mal zu einer Bürgermeisterbesprechung nicht mit Dienst-Pkw und Fahrer, sondern mit dem Rennrad gekommen.
Dann werden wir auf das Kommende eingestimmt. Doch bevor wir losgelassen werden, wird noch eine Gedenkminute für den Altbürgermeister Hartmut Tröger eingelegt, der am Vortag verstorben ist. Er war von Beginn „Motor“ des Metropolmarathons und schob an, wo es ging. Die Teilnehmer erkennen seine Leistung an, denn während der Gedenkminute wird jegliche Unterhaltung eingestellt.
Vom Startschuss sehe ich lediglich die Rauchfahne und dann geht es ohne große Verzögerung für uns los. Unmittelbar zuvor werden die Zuschauer motiviert, ihre Ratschen und Knarren zu benutzen. Die wurden nämlich von einem der Hauptsponsoren gratis verteilt. Eine Cheerleader-Gruppe steht im Startkanal hinter den Absperrgittern. Bevor ich zehn Laufschritte gemacht habe, müssen die Girls auf den Fotochip.
Die Strecke führt nach einer kurzen Einlaufrunde zum Bahnhofsplatz, wo DJ Freddy vor dem Centaurenbrunnen zu unserer Freude auflegt. Der Brunnen wurde 1890 von Rudolf Maison geschaffen. Er soll an die erste deutsche Eisenbahn (nach Nürnberg) und die Errichtung der zentralen Wasserversorgung erinnern. Ein Centaur ist ein Mischwesen, halb Mensch, halb Pferd. Ja, ob jetzt halbe Esel im Feld mitlaufen, das werden wir sehen. Vielleicht fange ich mit der Überprüfung bei mir selber an.
Die Jakubinenstraße bringt uns in den Stadtpark, wo schon die erste Getränkestelle wartet. Verhungern und Verdursten braucht hier keiner, denn 14 V-Stellen auf der Halbmarathonstrecke sind mehr als genug. Aber mit der Wärme in der zweiten Runde werden wir das angebotene Nass dringend benötigen. Wasser für den Kopf ist dann wichtig. Jetzt nach rund 10 Minuten Laufzeit wird da schon eifrig zugegriffen.
Im Stadtpark (immer wieder Schatten) laufen wir an einem idyllischen Weiher vorbei und überqueren dann die Pegnitz, die bei viel Niederschlag gern über die Ufer tritt. An der Ludwigbrücke (da geht’s unten durch) applaudieren die Zuschauer von oben und haben eine prächtige Aussicht auf das Läuferfeld.