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Laufberichte

Joe´s 85ter (Marathon, nicht Geburtstag)

25.10.09
Autor: Joe Kelbel

Letzte Nacht haben wir auch auf Mülltonnen getrommelt, aber die Ten On Tons kloppen mal richtig auf den Mülltonnen rum, das ist ja der helle Wahnsinn.  Das reißt mit -  ich bin viel zu schnell unterwegs. Jetzt geht es Schlag auf Schlag.

Hundert Meter weiter schon wieder Tonnensound, ist ja scharf:  Hier macht Savanne Restaurant  Tam Tam! Es ist der musikalische Ableger des gleichnamigen Restaurants in Lich. Und ratet mal, wer da vor zwei  Jahren seine Pastaparty hatte? Nee, nicht der Joe, der Wilfred! Der Wilfred Kigen! 

Rechts ist die Katharinenkirche, wo Goethe getauft wurde. Aber da! Die Crash Kidz, was interessiert mich heute Goethe! Voll scharf die gealterten Jungs! Bei den Hardrockern passe ich mit meiner Luftgitarrenperformance voll ins Anforderungsprofil! Ich darf vorsprechen, sagt der Alex!

Hinter der Hauptwache steht der Vanman, Jochen Heringhaus, der Marathon-Moderator schlechthin. Ich brülle „JOOOOCHEN“ . Er fragt suchend, wer denn da so brüllt. Das Läuferfeld ist noch zu eng, ich werde nacher nochmal brüllen.

Die ehemalige Hauptverwaltung der  Kaiserlich Thurn und Taxisschen Post ist fast vollständig rekonstruiert, schöner Kontrast zu den Neubauten von Frankfurt Hoch Vier, wie das Projekt genannt wierd. Dreimal werden wir hier noch vorbeilaufen und das Bischofheimer Musikcorps treibt uns jedesmal nach vorne

Dann geht es über die Bockenheimer Anlage zurück zur Alten Opern. Endlich Ruhe zwischen den Büschen, da kann ich mich vielleicht erholen. Diesmal laufen wir hinter der Alten Oper entlang.Sichtbar ist die Steigung am Reuter Weg kaum, doch man merkt es deutlich. Bei Km 9 kommen wir an dem großen Gebäude der  Uni vorbei. Bis 1927 war hier die städtische Irrenanstalt, also hat sich in all den Jahren nicht viel geändert. Total crazy sind die Sambanditos. Einen Riesengedöns machen die mit ihren Trommeln, das geht mal richtig ab jetzt, das brauche ich, denn ich weiss, wo die sind, da geht es wieder abwärts, wieder Richtung Innenstadt.

Ein geniales Bild, wie der Eschenheimer Turm sich von der geknickten Fassade des neuen Büroturms am Thurn-und-Taxis Platz abhebt.

Wenn es Richtung Main geht , dann gibt jeder Stoff, denn es geht wieder leicht bergab.  Samba Batucada heisst die noch schnellere Sambaversion der Gruppe „Alles Blech“ die mit den Instrumenten Repinique, Caixa, Surdo und Zabumba die  Konstabler Wache vibrieren lässt.

Wer hier nicht volle Pulle läuft, der kalkuliert zu viel! Es geht immer noch abwärts, Leute, lasst es doch  einfach laufen und macht Platz! Samba Areia steht auf den Riesentrommeln. Die Gruppe besteht aus 33 Paukenschlägern. Ja! 1000 Volt! Frankfurt, wir fliegen! Weg da ihr Staffelläufer, ich renn´ euch platt! Zuviel Gedränge hier an der Wechselstation.

Bevor es über die Alte Brücke geht, muss gekämpft werden. Die Brückenrampe hat es in sich, nur nicht langssamer werden. Hier hing der Kopf vom Vinzent Fettmilch, 150 Jahre lang. Links der Brickegickel, der goldenen Hahn, er soll  uns beschützen. 5 Mal wurde er in den letzten 600 Jahren erneuert, weil Franzosen, Schweden oder Bayern ihn als Schußziel mißbrauchten.

Von der  Alte Brücke hat man einen herrlichen Blick auf die Skyline. Schnell ein Foto von mir mit der Skyline im Hintergrund und weiter. Rechts rum, am Ufer entlang. Der Blick auf das andere Ufer: Mensch Leute, schaut euch das an! Wenn bloß nicht die Plantanen wären.

„Womens On Drums“, die kesseln! 8 scharfe Mittvierzigerinnen aus Dreieich hämmern auf Timbas, Surdos und Kongas rum, daß mir die Blasen aus den Socken fliegen.

Hahn Musikservice nennt er sich, der hier an der Ecke steht und den Hit von David Guetta wummern läst. Dann wird es ruhig. Links und rechts der  Kennedyallee blickt man auf die gründerzeitlichenVillen großer Bankiers. Wir laufen im herbstlichen Halbschatten der Rubinienallee.  Langssam gehorchen mir meine Beine wieder, passand dazu der Song: „I feel good“. Hinter dem Grün ist die Pferderennbahn. Sonntag für Sonntag habe ich hier die Wettzettel ausgefüllt und mir dann auch irgendwann  mal ein Auto leisten können.

Die Läuferschlange windet sich durch den Torbogen des Frauenhofes. Ursprünglich war dies ein Fabrikgebäude. Für mich immer wieder faszinierend, dieses unscheinbare aber schöne Gebäude.

Niederrad: Knapp 4 Kilometer hatte ich Ruhe, da haut mich der Rythmuspower von Bloco Baiano aus den Laufsocken. Das sind ja echte Karibikfreaks! Die versuchen doch glatt mich zu wecken, oh mann, ey, ich bin ein Marathon-Oldie! Wir werden weitergereicht nach Goldstein, wo uns die Goldsteiner Schlippcher einheizen. Kaum außer Hörweite, drehen die Anwohner ihr Goldstein Radio auf und gleich dahinter an der Verpflegungsstation macht der Vfl Goldstein Musik.

Heinz Berg nennt er sich und bringt hier bei km 21 den Oldie schlechthin: „Gimme Hope Joanna, Gimme Hope Joanna“. Passt ja wieder. Gleich dahinter die Bläsergruppe Blau-gelb aus Schwanheim, ja hat man denn hier nie Ruhe? Doch, es geht über die Schwanheimer Brücke. Hier ist kein Platz für Samba und Co, statt dessen brennt die Sonne auf den Rücken. Viele Krankenwagen unter Blaulich rasen hin und her über die Brücke, also hier habe ich auch keine Ruhe.

Amerikanische Marschmusik von der Brass & Marching Band aus Eschborn bei km 25 auf der Höchster Seite reißt uns aus der Träumerei. Rechts die Mainzer Landstrasse, die wird gleich der Albtraum für viel Läufer werden, aber erstmal da hoch in die Höchster Altstadt. Ich sehe, wie auf der Gegenseite die Schnelleren vorbeilaufen. Am Bolongaropalast treibt uns die Höchster Schloßgarde an. Und schon wieder so laute Blasmusik bei km 27 - lasst mir meine Ruhe, mir tun die Füße weh!

Da sind wieder die „Sambaditos“, wie kommen die denn jetzt so schnell hierher? Das brasilianische Trommelfeuer steckt mich an, Mann das sind Profis! Wenige Meter weiter hämmern die Mitglieder der Sportgemeinschaft Nied.

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Informationen: Mainova Frankfurt Marathon
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