Suuuper Stimmung in Stadt und Land
Heute berichte ich Euch aus der Landshauptstadt des Bundeslands Sachsen-Anhalt. Und das ist Magdeburg, eines der drei Oberzentrum und nach Halle (Saale) dort die zweitgrößte Stadt. Wir erfahren etwas über die Geschichte der Stadt, über den Österreicher Friedensreich Hundertwasser und natürlich auch etwas von der sportlichen Seite.
Ich fahre wieder einmal mit einem treuen Vagabunden zum Marathon. Kein geringerer nämlich als Michael Sailer begleitet mich wieder zu einem Laufevent. Während ich einmal mehr in Sachen Fotografieren und Beobachten unterwegs bin, glaube ich seine Absichten zu kennen. Er rechnet sich was aus. Nach seiner Bombenform auf der Tour de Tirol ist er auch in meinen Augen ein Aspirant für einen Platz auf dem Treppchen.
Unsere Anfahrt geht zügig über die Autobahn 9 bis Leipzig und dann auf der Autobahn 14 an Halle vorbei mit mehreren Pausen bis Magdeburg. Da es Zeit hat, schauen wir uns als erstes auf der Messe um. Dort ist nämlich nicht nur Start und Ziel, sondern auch die ganze Marathoninfrastruktur eingerichtet. Zwei Hallen, in einer findet die Siegerehrung, eine Ausstellung und das Catering statt, die andere ist vorgesehen für Massagen, Umkleiden und Duschen. Platz genug. Das gleiche gilt auch für die Parkplätze, denn maximal fünf Minuten muss man laufen, dann befindet sich man vor Ort.
Was ist denn von läuferischer Seite alles geboten? Nun, es ist für jeden etwas dabei. Marathon, Halbmarathon, 13 Kilometer-Lauf, für die Walker ein Halber und auch die 13 Kilometer, für den Nachwuchs der Elbe-Biberlauf über 400 Meter und ein Mini-Marathon über 4,2 Kilometer. Das Startgeld bewegt sich von umsonst bis hin zu 40 EUR bzw. 25 EUR als Nachmeldung zum Marathon/Halbmarathon. Die Gegenleistung ist nicht nur ein Lauferlebnis für alle Teilnehmer, sondern wir erhalten Medaille, Urkunde, die Marathonis sogar ein rotes Funktionsshirt. Ein Gutschein für die Nudelparty ist ebenfalls in der Tüte. Und die Pasta lassen wir uns schmecken. Zwei verschiedene Sorten, auch als fleischlose Kost, können gewählt werden.
Zuvor nehme ich Kontakt mit Uwe Grünemeyer auf. Das ist der Mann für die Presse. Ich stelle ihn Michi vor, denn er soll auch wissen, wen ich zusätzlich mitgebracht habe. Und dass der Michi eventuell auch in der Spitze mitmischen kann. Der Uwe winkt ab: „Unsere Strecke ist nicht für Bestzeiten geeignet. Es hat außerhalb der Wälder immer Wind, außerdem habt ihr einige Hügel zu belaufen. Und schließlich haben noch zwei starke Polen gemeldet.“ Er wünscht uns trotzdem viel Spaß und Erfolg für den morgigen Tag.
Nach dem Nudelmahl suchen wir unsere Unterkunft direkt im Zentrum auf. Wir lassen uns im Marathonhotel Ratswaage am Ratswaage-Platz nieder. Das Zimmer ist sehr geräumig. Der alte Ratswaage-Platz war bereits im 15. Jahrhundert ein wichtiger Ort, denn die Händler mussten damals auf der geeichten Wage das Gewicht ihrer Waren nachweisen. Ja, damals hat man auch schon das Schummeln versucht. 1994 wurde das Hotel neu eröffnet, alte Stadtmauerreste und ein Kreuzgewölbe wurden beim Umbau in den Jahren zuvor mit in die Bausubstanz eingegliedert.
Am Morgen stehen wir kurz vor sieben Uhr auf. In den Zimmern neben, über und unter uns ist schon emsiges Treiben zu hören. An den Frühstückstischen sind bereits einige Läufer und Begleiter zu sehen. Bei uns ist es wie immer. Während ich am Morgen recht verfressen bin, knausert der Michi ein wenig. Er wird schon wissen, warum er nicht einen vollen Bauch über die 42,2 Kilometer tragen will.
Wir räumen das Zimmer und fahren zur Messe. Mit rund sechs, sieben Grad ist es sehr kühl. Nur in der Nacht hat es ein wenig geregnet. Jetzt ist es bewölkt und auch windstill. An der Messe ist schon Emsigkeit in beiden Hallen festzustellen. Wir suchen uns ein Plätzchen, machen uns für’s Rennen fertig und laufen uns ein wenig ein. Der Michi will Eigenverpflegung an die Strecke bringen. Das gestaltet sich ein wenig umständlich, da dieser Service nicht angeboten wird. Er platziert zwei Flaschen am Radweg entlang der Elbe bei Kilometer 11. Wir laufen dann zurück und sind etwa 15 Minuten vor 10.00 Uhr, der Startzeit, wieder an der Messe. Dort steht schon ein Riesenfeld auf der Herrenkrugstraße.
Ich ergattere noch einen kleinen Platz am Startbogen. Oben an der Tribüne sehe ich bereits den Oberbürgermeister und Schirmherrn Lutz Trümper beim Hantieren mit der Starterpistole. Die letzten Sekunden werden heruntergezählt und dann heißt es „Kilometer fressen zwischen Dom und Blauem Kreuz“.
Nach ein paar Metern biegen wir rechts ab. Die Friedensbrücke führt uns über die Alte Elbe. Da sehen wir noch die Skulptur „Für Daphne“ des Niederländers Auke de Vries. Seit dem Jahr 2000 heißt die Skulptur allen, ob auf dem Fluss oder zu Lande, ein herzliches Willkommen in Magdeburg.
Noch auf der Brücke fällt mir ein Plakat auf: Die Erotikmesse, die auch an diesem Wochenende stattfindet, hat wohl weniger Interessenten als der Lauf. Dann geht unser Weg über die Jerusalembrücke und über die Elbe in die Altstadt.
Von Alt zur Geschichte ist es nicht weit: Aus etwa 15000 vor Christus wurden Nachweise für menschliche Anwesenheit gefunden. Die erstmalige Erwähnung als „Magadoburg“ geht auf das Jahr 805 zurück. Berühmte Person der Stadt ist Otto I, der 962 erster Kaiser des Heiligen Römischen Reiches war. Bereits 1035 wurde Magdeburg Messestadt.
Im Dreißigjährigen Krieg eroberte die Katholische Liga unter dem Feldherrn Tilly die Stadt. Unter dem Begriff „Magdeburger Massaker“ oder unter „Magdeburgisieren“ wurde damals die Stadt niedergebrannt und die wehrlose Bevölkerung umgebracht. Rund 20000, einige Quellen sprechen von bis zu 30000 Toten galt diese Schlacht als größtes Einzelmassaker in diesem Krieg. Otto von Guericke, Bürgermeister in den Jahren danach, hatte ein schweres Amt zu tragen.
In den Jahren nach der Wiedervereinigung verlor die Stadt rund 60000 Einwohner durch Wegzug. Gegenwärtig stabilisiert sich die Einwohnersituation auf etwa 230000. So, dann hamm `mer wieder was glernt.
Bei Kilometer 2 sehen wir rechts das Theater und das Opernhaus. Dieses wurde 1993/1997 wieder aufgebaut, da es ein Brand im Jahr 1990 komplett zerstört hat. Wir biegen nach links auf den Breiten Weg. Der war einst die schönste Prachtstraße der Stadt, er wurde bereits 1207 als damals wichtigste und breiteste Verkehrsader genannt. Sehr viele Geschäfte, darunter das Allee-Center und Karstadt, haben sich hier niedergelassen. Heute ist dieser Weg teilweise als Fußgängerzone verkehrsberuhigt.
Am Ratswaage-Platz biegen wir abermals links ab und umkurven unsere Unterkunft. Die Markierung ist mir bereits am Abend zuvor aufgefallen. Auf dem kleinen Schlenkerer sehen wir das Neue Rathaus und die Johanniskirche. Diese ist die älteste Pfarrkirche, sie wurde bereits 941erstmalig erwähnt. Erhalten sind das spätromanische Westwerk und die gotische Hallenkirche.
Der Alter Markt liegt im Herzen Magdeburgs. Früher war dies der Markt- und Handelsplatz. An einer Rechtskurve steht das Otto-von-Guericke-Denkmal, der war nicht nur Bürgermeister, sondern auch Naturwissenschaftler. Er erfand die Vakuumluftpumpe (um 1650), die erste Elektrisiermaschine und war Vorreiter der Wettervorhersage. Ich sehe den Magdeburger Reiter. Dieser stellt vermutlich Otto I in Begleitung von zwei Mägden dar. Wir befinden uns jetzt vor dem Alten Rathaus (dessen Geschichte reicht bis ins 12./13. Jahrhundert zurück).
Wieder zurück am Breiten Weg sehen wir jetzt linkerhand das Allee-Center. Und dann rennen wir auf das Hundertwasserhaus zu. Dieses Bauwerk war das letzte Werk des österreichischen Architekten und Künstlers. Im Jahr 2005 wurde es der Öffentlichkeit vorgestellt. Geschäfte, Galerien, Cafes und Restaurants haben sich hier niedergelassen. Auch Übernachtungen sind hier im einzigen Hundertwasser-Hotel Deutschlands möglich. Der Künstler Hundertwasser nannte dieses Projekt die „Grüne Zitadelle von Magdeburg“.
Gegenüber ist das heutige Justizzentrum zu sehen, auch wenn unterhalb des Erkers „Deutsche Post“ zu lesen ist. Im Stil niederländischer Spätgotik wurde das Gebäude erbaut.
Wir verlassen den Breiten Weg nach links und sehen dann hinter dem Domplatz den Dom St. Mauritius und Katharina. Otto I gründete hier 937 ein Kloster und begann 955 nach seiner erfolgreichen Schlacht auf dem Lechfeld südlich von Augsburg mit dem Bau eines ottonisch-romanischen Doms. Der wurde 1207 bei einem Stadtbrand zerstört und bereits ab 1209 wieder aufgebaut. Im dreißigjährigen Krieg konnten 4000 Einwohner, die in den Dom geflüchtet waren, nach einem Kniefall des Dompredigers Reinhard Bake überleben. Für ein passables Bild ist der Dom für meine Kamera wieder einmal zu groß.
Die Hegelstraße führt uns in das Gründerzeitviertel. Im Palais am Fürstenwall residiert der Ministerpräsident Prof. Dr. Wolfgang Böhmer. Vorbei an der Leibnizschule, am Landesarchiv und am Hegelgymnasium biegen wir links ab.
Nach ein paar Metern durch den Klosterbergegarten sehen wir die Sternbrücke. Die Alte Sternbrücke wurde 1922 nach erfolgtem Pfusch am Bau eröffnet. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkrieges wurde sie zerstört. Nach der Wende wurde die Neue Sternbrücke etwas schmäler wie die Alte erbaut. Rechts steht eine Musikgruppe mit Gitarren und Schlagzeug. Viele Zuschauer haben sich eingefunden. „Der hat sogar Zeit zu fotografieren,“ höre ich einen reden.
Kilometer 7: Wir sind im Rotehornpark, der ab 1870 von der Stadt geschaffen wurde. Eine Brücke führt uns über die Taube Elbe, die in den Adolf-Mittag-See mündet. Weiter entlang der Elbe erreichen wir mit Kilometer 9 abermals den Strombrückenzug. Die Runde durch die Stadt ist jetzt beendet.
Wir biegen ab und laufen unter der Brücke hindurch. Jetzt geht unsere Strecke schnurstracks Richtung Norden. Die nächsten vier, fünf Kilometer laufen wir am Elbufer, zuerst ist der Weg befestigt, dann gepflastert, aber gut zu belaufen. Bei einem Radfahrer klingelt das Handy. Mir fällt dabei Kaiser Franz in einem seiner Webesports ein: „Ja is denn scho wieda Telefon!“ Die 13-Kilometer-Läufer und die Halbmarathonis biegen ab. Jetzt wird unser Feld sehr übersichtlich.
Wir verlassen den Wald und auch das Stadtgebiet. Aha, hier ist der windanfällige Teil der Lauftrecke. Ich beobachte die einzelnen Gebüsche. Fast kein Blatt bewegt sich. Windstille. Gut. Bei Kilometer 18 an einer Verpflegungsstelle wird jeder über Lautsprecher begrüßt. Der Verein Blau-Weiß Gerwisch hat die Versorgung übernommen. Wasser, Iso, Tee, Bananen, Malzbier. Beim Rückweg verspricht man uns ein Hasseröder. Da freu ich mich schon drauf.
Mir fällt ein Läufer mit orangem Shirt auf. „Achtung wild,“ steht drauf. Abschuss – mit der Kamera. Sein Laufkollege kann sich noch an meine Reportage vom Kyffhäuser erinnern.
An einer Kleingartenanlage winkt uns eine Helferin auf den Weinbergweg. Hier ist also der Berg. Der Weg wird schmal. Es geht bergan, da freut sich der Bergläufer. Nahe am höchsten Punkt des Weinberges ist Halbzeit. Meine Uhr zeigt 1.41 Stunden an. Gut 30 Höhenmeter haben wir auf rund 500 Meter Laufstrecke überwunden.
Die Höhenmeter verlieren wir genauso schnell. Es geht unter der Autobahn 2, der Verbindung zwischen Hannover und Berlin, hindurch. Enrico Ebert von Denke winkt mir zu und zieht von dannen. Der hat einen langen Schritt drauf.
Dann sehe ich das Wasserstraßenkreuz vor mir, das als Verkehrprojekt Deutsche Einheit Nummer 17 fertig gestellt wurde. Dieses verbindet Elbe, Mittellandkanal und den Elbe-Havel-Kanal. Markant ist hier die Trogbrücke, über die die Schiffe auf dem Mittellandkanal die Elbe überqueren können. Die Brückenkonstruktion über 928 Meter Länge zog bereits in der Bauphase zahlreiche Zuschauer an. Die Konstruktion ist mit 132000 Tonnen Wasser gefüllt. Wir laufen unter der Trogbrücke hindurch und biegen dann nach rechts ab. An der Brückenrampe geht es bergan.
Dann renne ich um ersten Mal über die Trogbrücke. Links hat ein Polizeiboot angelegt. Einen Kilometer geradeaus. Das Feld hat sich schon weit auseinander gezogen. An der Westseite geht es von der Brücke hinweg, wieder hinunter und durch einen beleuchteten Straßentunnel auf die Südseite und wieder hoch.
Kilometer 26. Der Wind hat hier aufgefrischt. Es ist kurz nach zwölf Uhr. Bei uns in Bayern ist heut Kirchweih, Kirta, in Franken sacht ma Kerwa. Meist kommt an solchen Feiertagen ein Vogel in Gestalt einer Ente oder Gans auf den Mittagstisch und wird ratzeputz aufgefressen. Ja, und wo bleibe ich? Bestenfalls ein Stück Banane oder ein Riegel erwartet mich an der nächsten V-Stelle. Einem Zuschauer drücke ich meine Kamera in die Hand.
Musik. Eine Kapelle spielt: „Geh Oide schau mi net so deppert o, heit bin i blau, heit bin i blau“. Das passt irgendwie. Betrunken sind wohl keine Läufer, eher ist schon bei einigen die Muskulatur blau. Wir verlassen das Blaue Kreuz und machen uns auf den Rückweg.
In Hohenwarte erwartet uns ein grobes Kopfsteinpflaster, das jedoch nach ein paar hundert Meter endet. Wir kommen wieder auf die bekannte Strecke, nur dass wir jetzt unterhalb des Weinberges bleiben. Zwei, drei eingefasste Weinbergquellen sind links zu sehen.
Zahlreiche Läufer auf ihrem Hinweg kommen mir noch entgegen. Bei mir läuft es jetzt rund, während ich bereits erste Läufer einsammeln kann. Es macht mir richtig Spaß, wenn ich zum Schluss Gas geben kann. Auf der windanfälligen Strecke kommt jetzt der Wind größtenteils von hinten.
Kilometer 37: Wir kommen wieder auf das Magdeburger Stadtgebiet. Vor einem Läufer radelt eine Frau und ein Kind. Hinten auf den Rücksäcken sind Bilder des Vaters angebracht. Ich deute drauf und der Läufer grinst bis hinter beide Ohren. „Da gibt es heute eine Belohnung,“ sage ich der Frau. Bei Kilometer 38 sehe ich dann den Industriehafen. Wir verlassen dann den Elbeuferweg nach links.
Die letzte V-Stelle bei Kilometer 40 lasse ich links liegen. Den Endspurt setze ich im Elbauenpark, der anlässlich der Bundesgartenschau 1999 auf dem Cracauer Anger entstand. Hier waren Wehrmachtskasernen, Schießanlagen und später die Truppenunterkünfte der sowjetischen Streitkräfte vorhanden. Vor der Errichtung des Parks musste das ganze Gelände geräumt und nach Kampfmittel und Blingängern abgesucht werden. Das war wohl eine Heidenarbeit.
Der Park hat heute 100 Hektar und besteht aus zwei Teilen, dem kleinen und dem großen Anger. Ich kann die letzten Walker überholen. Seit dem Blauen Kreuz hat mich keiner überholt, nur einer hier im Park und der wird die Klasse M60 gewinnen. Es ist Peter Hanke, der aufpasst wie ein Luchs, dass sich keiner mehr von hinten heranschleicht.
Rechts sehe ich den Jahrtausendturm. Der ist mit 60 Metern Höhe das höchste Holzgebäude in Deutschland. In diesem befindet sich eine wissenschaftliche Ausstellung. So kann man durch ein Fernrohr die Uhr am Magdeburger Dom ablesen. Eine Brücke führt noch über die Herrenkrugstraße hinweg. Es geht noch an der Seebühne vorbei und nach zwei weiteren Rechtskurven befinde ich mich im Zielkanal, wo einige Cheerleader Girls mich erwarten.
Medaille umgehängt, Teilnehmerurkunde überreicht. Schön. Danke dem VLG 1991 Magdeburg mit Petra Schultz und Andreas Fehrecke an der Spitze für die gelungene Ausrichtung. „Für uns ist jeder, der nach 42,195 Kilometern im Ziel ankommt, ein Sieger,“ so die Meinung des Veranstalters. Und: „Das Event ist ein Lauf von Läufern für Läufer.“
Ich bleibe noch ein wenig im Zielbereich, verpflege mich und lasse jetzt meine Kamera arbeiten. In der Umkleidehalle liegt der Michi auf der Bank, schläft und ist total blau, in der Muskulatur natürlich. Er ist wohl ein wenig enttäuscht über seine Platzierung als Gesamtvierter in 2.45.23 Stunden. Ich richte ihn wieder auf. „So schlecht ist die Zeit nicht. Denke an die Höhenunterschiede am Weinberg und am Wasserstraßenkreuz. So gut wie in Kandel war Deine Leistung schon.“ Nach dem zweiten Bierchen wird er schon lockerer. Ich lasse mir derweil ein Fleischpflanzerl schmecken. Am Kirchweih. Statt der Antn.
Bis zur Siegerehrung können dann auch die Urkunden mitgenommen werden. Mit meinem langen Endspurt konnte ich mich noch auf Gesamtplatz 52 (7. Rang M45) in 3.17.30 Stunden verbessern. Auf der Heimfahrt wird’s immer kälter. Im Bayerischen Vogtland kam zuerst der Winterdienst, dann Frau Holle. Frei nach Franz B: „Is denn scho wieda Weihnachtn.“
Teilnehmer:
Gesamtteilnehmer 4300 Teilnehmer, Rekord. Davon 561 Marathonis und 1338 Halbmarathonis im Ziel.
Streckenbeschreibung:
Etwa neun Kilometer durch Magdeburg, teils asphaltiert, teils gepflastert. Rest durch Wälder, Felder und am Wasserstraßenkreuz, meist geteert.
Wettbewerbe:
Marathon, Halbmarathon, 13-Kilometer-Lauf. Halbmarthon und 13-Kilometer-Strecke für Walking. Mini-Marathon über 4,2 Kilometer und Elbe-Biberlauf über 400 Meter.
Marathonsieger:
1. Jörg Richter (VS Leipzig) 2.36.11;
2. Holger Stadthaus (Naul) 2.39.46;
3. Jens Hesselbarth 2.42.46.
4. Michael Sailer (TSV Neuburg) 2.45.23.
Marathonsiegerinnen:
1. Sylvia Schmied (Halle) 3.15.21;
2. Erik Pähls (Lauf-Line-Team) 3.24.16;
3. Kathrin Klinke (Osterwieck) 3.24.42.
Zeitnahme/Ergebnisse:
ChampionChip.
Auszeichnung:
Urkunde/Medaille für jeden Finisher. Funktinsshirt für Marathonfinisher. Sachpreise für die Klassenbesten.
Logistik/Sonstiges:
Reichlich Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe. Startnummern am Vortag ab 14.00 Uhr, am Starttag ab 07.30 Uhr. Duschmöglichkeiten. Bewachte Kleiderablage. Tombola, Showprogramm. Nudelparty am Vortag.
Verpflegung:
Alle drei, vier Kilometer Verpflegung mit Tee, Wasser, Cola, Malzbier, Bananen, Äpfel.
Zuschauer:
Tausende von Zuschauern in der Altstadt. Auf der Landschaftsrunde wesentlich ruhiger.
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