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Laufberichte

ALONG THE WAVES

20.02.11
Autor: Klaus Duwe

Gerade habe ich noch die Schönheiten des Winters gelobt, da sitze ich im Flieger und entfliehe Schnee und Kälte. Wenn es mal Ende Februar wird, habe auch ich die Schnauze voll und will es endlich wieder wärmer haben.

Vier Stunden dauert der Flug, dann lande ich in Larnaca auf Zypern. Sonne und 20 Grad erwarten mich. Nur eine Stunde dauert die Fahrt über die Autobahn, dann ist Limassol erreicht, die zweitgrößte Stadt der Insel (ca. 200.000 Einwohner), im Süden und direkt am Meer gelegen.  Limassol ist ein bedeutendes Finanzzentrum, Sitz vieler Firmen, der Technischen Universität und gleichzeitig ein Touristikzentrum mit vielen erstklassigen Hotels.

Geografisch gehört Zypern zu Asien, politisch zu Europa. Völkerrechtlich gibt es nur die Republik Zypern. Die Realität sieht jedoch so aus, dass der Nordteil seit 1974 von den Türken militärisch  besetzt und durch die "Grüne Linie", die auch die Hauptstadt Nikosia teilt, vom Südteil der Insel getrennt ist.  Seit dem 1. Mail 2004 ist Zypern Mitglied der EU, 2008 wurde der Euro als Zahlungsmittel eingeführt. Ungefähr 1 Mio. Menschen leben auf der 9000 qkm großen Insel. 1914 wurde Zypern von Großbritannien annektiert, wurde 1925 Kronkolonie und 1960 unabhängig. Geblieben sind den Engländern zwei Militärbasen und den Zyprioten der Linksverkehr.

Zyperns Amtssprachen sind Griechisch und Türkisch, aber die meisten Einheimischen sprechen auch sehr gut Englisch. Die Uhr muss man eine Stunde vorstellen, es gilt die EET (Eastern European Time).  Soviel sollte man wissen.

Die meisten Touristen kommen aus England, aber immer mehr aus Russland. Viele reiche Russen lassen sich sogar dauerhaft hier nieder. Speziell wegen des Marathons sind diesmal auch zahlreiche Landsleute hier. Viele Teilnehmer sind in den Hotels der Atlantica-Gruppe untergebracht, was ohne Umwege zu interessanten Kontakten führt.

Ich muss mir gleich Kritik anhören. Johann behauptet, er sei nur wegen meines letztjährigen Laufberichtes hier und würde jetzt die hoch gelobte Pasta-Party vermissen. In der Tat, das sagenhafte Diner am Marathon-Vorabend hat man gestrichen.  Einerseits finde ich das schade, andererseits muss ich aber sagen, dass sich der Veranstalter die Kosten und Mühen dafür ruhig sparen kann. Das Abendbuffet im Hotel enthält alles und mehr, um die Energiespeicher aufzuladen. Da müssen schon andere Argumente her, um eine schlechte Laufleistung am Sonntag zu erklären.

Das Wetter könnte so ein Argument liefern. Nach viel Sonne in den letzten Tagen zieht in der Nacht ein Gewitter über die Südküste, von dem am Morgen noch heftige Regengüsse und Winde übrig sind. Auf die Frage, wie es während des Rennens sein wird, gibt der Experte keine Antwort. Aber sein Gesicht verrät nichts Gutes.

„Dir kann es ja egal sein, Du läufst ja nicht“, wirft mir einer vor. Stimmt, ich laufe nicht. Ich bin nicht fit und mache mit dem Bike eine Fototour.  Ob das aber angenehmer ist, wage ich zu bezweifeln. Als ich letztes Jahr in Berlin bei  strömendem Regen durch die Stadt lief, hatte ich nicht das Gefühl, eine schlechte Entscheidung getroffen zu haben.

 

Vor dem Start

 

 

Pünktlich geht es mit großen Shuttle-Bussen vom Hotel zum neuen Start- und Zielgelände an der Molos (Uferpromenade). Hier hat man sich gestern bereits die Startnummern abgeholt. Die Verlegung hierher tut der Veranstaltung gut. Die von Palmen gesäumte Promenade mit dem Skulpturenpark direkt am Meer ist das ganze Jahr über ein beliebter Treffpunkt für die ganze Familie, aber auch für Jogger und Skater.

Vielleicht ist der Wind heute ein Glücksfall. Jedenfalls vertreibt er nach kurzen, dafür aber heftigen Regengüssen die dunklen Wolken schnell und als der Start näher rückt, scheint die Sonne.

Die Veranstalter sprechen von einer Verdoppelung der Anmeldungen gegenüber dem Vorjahr. Demnach machen sich jetzt an die 2500 Läuferinnen und Läufer auf den Weg „along the waves.“

 

Start

 

 

Tatsächlich, schon bald verlässt man das moderne Stadtviertel  mit seinen edlen Geschäften, Hotels und Restaurants und großen Finanzhäusern und hat rechts den Blick auf's Meer und auf gepflegte Hotel- oder Parkanlagen.  Wie ich’s noch vom Vorjahr kenne,  besteht der Marathonkurs praktisch aus zwei Wendepunktstrecken. Der erste Teil (ca. 25 km) führt in südöstlicher Richtung bis nach Saint Tihonas und zurück. Den zweiten Teil  (ca. 17 km) hat man etwas geändert. Es geht wie bisher in nordwestlicher Richtung, aber nur bis zum neuen Hafen (new harbor), dann zurück und nach einer zusätzlichen Schleife auf der Uferpromenade läuft man ins Ziel. Letztes Jahr lief man vom Hafen weiter bis zum Einkaufszentrum (My Mall). Das war nicht ganz so prickelnd, so ist es wesentlich attraktiver, auch wenn man später mit schweren Beinen das Ziel rechts liegen lässt, um noch ein paar Kilometer einzusammeln.

 

Along the waves

 

 

Die breite Verkehrsstraße mit doppelspurigen Fahrbahnen ist komplett für den Verkehr gesperrt. Schon bald kommen auf der Gegenbahn die ersten 10er angedüst, wenig später die „Halben“.  Alle 2,5 km kommt eine Getränkestelle, es gibt Wasser ein isotonisches Getränk. Wer was zum Essen braucht, sollte sich was mitnehmen.

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Informationen: Limassol Marathon
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