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Laufberichte

Supermarathon: Eisenach - Schmiedefeld

08.05.10

Das vierte Mal war ich dieses Jahr beim Rennsteig Supermarathon mit dabei – 2003, 2005, 2008, 2010 - und nachdem ich beim letzten Mal von meiner irrigen Vorstellung, der Rennsteig sei ein „leichter Landschaftslauf“, kuriert wurde, war ich überzeugt, diesmal mit der richtigen, respektvollen Einstellung teilzunehmen.

Ich hatte ordentlich trainiert, vielleicht einen langen Lauf zuwenig, dafür aber einige Tempoeinheiten. Einer besseren Zeit als das letzte Mal (9:42:50) stand also nichts im Wege! Vollmundig verkündigte ich daher jedem der es wissen wollte, dass ich um die 9:30h laufen wollte und insgeheim hoffte ich auf 9:15h.

Wie 2008 reisten wir – Angelika, Bernd und ich - direkt in der Nacht an: Stuttgart, Würzburg, Fulda, Bad Hersfeld und nach drei Stunden Fahrt parkten wir gegen 4.00 Uhr in einem Parkhaus in Eisenach ganz in der Nähe von Startnummernausgabe und Start. Unsere Unterlagen hatten wir nach wenigen Minuten, es reichte noch für ein bescheidenes Frühstück im Auto, dann umziehen, Startnummer anpinnen und kurz vor 6 Uhr waren wir auf dem Marktplatz. Na, ja, nur kurz, nach Abgabe des Gepäckstücks für Schmiedefeld reihten wir uns in einer der vielen Warteschlangen vor den Dixi-Häuschen ein.

Punkt 6 Uhr wurde gestartet, gerade noch rechtzeitig fädelten wir uns ein und kamen nach wenigen Sekunden über die Zeitmatten. Knapp 2.000 Läuferinnen und Läufer rannten die Fußgängerzone hinunter, vorbei an vielen Zuschauern, weiter durch das Nikolaitor und etwa vier Minuten später ging es die bekannte Straße hoch und aus der Stadt hinaus.

Ab hier geht die Strecke bis zum Großen Inselsberg bei Kilometer 25,5 tendenziell ständig bergauf, etwa 700 reine Höhenmeter, in Wirklichkeit natürlich deutlich mehr, denn immer wieder geht es auch mal wieder einige Dutzend Meter abwärts. Respektvoll ging ich also den Anstieg an. Etwa bei Kilometer zwei ging es links weg in den Wald und auf einen schmaleren Pfad, auf dem es ein paar Mal stockte, bis sich das Feld verteilt hatte und man ungestört laufen konnte. Kurz verließ man wieder den Wald, lief auf einem ebenen Stück, bis der Weg dann wieder weiter im Wald aufwärts führte.

In den Tagen zuvor hatte es immer wieder geregnet, heute aber sollte es laut Wetterbericht mit etwa 11 Grad zwar kühl sein, aber trocken bleiben und ab und zu sollte sogar die Sonne herauskommen. Genau so war es dann auch.

Der Weg war gut zu laufen, kein Matsch, keine Pfützen, nur gesplitteter Waldboden mit ein paar Steinen hier und da. Kein Problem also, zumindest wenn man nicht barfuß lief wie der Läufer, der mich nach etwa fünf Kilometern überholte. Da ich den schon bei meiner letzten Teilnahme und bei ein paar anderen Läufen gesehen hatte war ich nicht erstaunt, sondern fragte mich nur, wie man auf eine solche Idee kommt.

Beständig ging es jetzt hoch, mal sanfter, mal steiler, ab und zu verlor man auch wieder ein wenig Höhe. Die etwas steileren Abschnitte ging ich mit schnellem Schritt, alles andere konnte ich joggen. Durch die hohe Feuchtigkeit war es dämpfig und nach einer Stunde wurde es immer wieder auch neblig, so dass ich einen ständigen Kampf mit meiner beschlagenen Brille führte. Auch wenn der Weg bisher recht ordentlich war, immer wieder aber lagen Steine herum oder Wurzeln luden zum Stolpern ein und ohne Brille wäre ich verloren gewesen. Glücklicherweise wurde das dann aber etwa ab 9 Uhr besser.

Unterwegs traf ich liebe Laufkameraden und im Gespräch verging die Zeit wie im Flug und auch die Anstiege ließen sich während der Unterhaltung leichter bewältigen. Auf den letzten fünf Kilometern bis hoch zum Inselsberg wurde es deutlich steiler und ich musste viele Abschnitte gehen. Leider bemerkte ich bereits hier, nach erst drei Stunden Laufzeit, meine Oberschenkel. „Oh je, so früh schon!“ Der steile Abstieg im Anschluss an den Inselsberg, bei dem man auf 1,3 km 200 Meter Höhe verlor, kostete weitere Anstrengung, so dass mir spätestens jetzt bewusst wurde, dass es auch diesmal nicht so locker laufen würde, wie ich mir das vorgestellt hatte!

Glücklicherweise aber gibt es beim „Rennsteig“ eine Verpflegung, die Ihresgleichen sucht: Haferschleim, Butter-, Salami- und Schmalzbrote, Salzgürckchen, auch Süßes, Gel, Tee, Cola, Wasser, und , und, und! Dies alles sehr übersichtlich angeordnet, so dass man recht schnell wieder weiter kommt. An der Energiezufuhr also würde es auf keinen Fall liegen, wenn ich mein Zeitziel nicht erreichte.

Noch aber lagen wir, Angelika und ich, Bernd war längst enteilt, einigermaßen in der Zeit und die nächsten etwa vierzehn Kilometer würden deutlich leichter werden. In stetem leichten Auf und Ab bleibt man auf diesem Abschnitt etwa auf einer Höhe von 700 Metern und die Wege sind ordentlich. Tatsächlich aber konnten wir daraus keinen Vorteil ziehen, unsere 5-km-Zeiten pendelten sich bei 42…43 Minuten ein und das war eindeutig zuviel für die erhoffte Zielzeit. Schneller wäre zwar hier noch gegangen, es lagen aber noch 45 Kilometer vor uns und die wollten auch bewältigt werden. Es war also Zurückhaltung angesagt.

Irgendwann vor der berühmten Verpflegungsstelle Ebertswiese (km 37,5) stieß die Strecke der 35-km-Wanderer/Walker zu uns und es wurde etwas voller. Bis zum Grenzadler (km 54,7) würden uns die jetzt „begleiten“. Die 320 Wanderer/Walker aber hatten hier bereits 20 Kilometer hinter sich und waren daher längst auf der Stecke „verteilt“. Man nahm Rücksicht aufeinander und so kamen alle ohne große Störungen vorwärts.

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