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Laufberichte

K.u.K. - Kaffeehaus und Karst

08.05.11

 

Abwechslungsreiche Strecke

 

Ich sagte es, die Strecke weist viele langen Geraden auf, ist jedoch nicht langweilig. Wir queren den Insonzo bei Sagrado. Jetzt führt er in seinem breitem Bett nur wenig Wasser. Man kann sich aber die Wassermassen bei Schneeschmelze in den Alpen gut vorstellen. Entsprechend mächtig ist die Brücke über den Fluß. Wir kommen am Flughafen von Triest vorbei, ein Schild zeigt noch mehr als 30 KM bis Triest an. Es folgt vor KM 13 die Kriegsgräbergedenkstätte von Redipuglia.

Hafenanlagen mit großen Kränen sind zu sehen, das Meer am äußersten Ende der Adria zeigt sich jedoch noch nicht. Bei Km 18 laufen wir an einer mächtigen Papierfabrik vorbei. Um uns herum ist die Landschaft bewaldet, es gibt hier und da willkommenen Schatten. Jeder Kilometer ist beschildert,  jede Verpflegungs- und Schwammstation wird frühzeitig angezeigt.

 

Schlösser voraus

 

Ich bin gut ins Rollen gekommen. Schon lange ist der Tempomacher für 5 Stunden hinter mir. Ich "rolle" die 4.45, 4.30 und sogar die 4.15-Tempomacher nach einander auf. Unterwegs passiere ich auch einen als Batman verkleideten Läufer. Mit seinem langen schwarzen Umhang ist er mächtig am Schwitzen.

Ich nutze konsequent jede Möglichkeit zur Kühlung und schütte mir, wo immer es geht, Wasser über den Kopf und tauche meine Kappe an jeder Schwammstation ins Wasser. Herrlich die Kühlung. Leider hält sie immer nur begrenzte Zeit. Aber es gibt immer rechtzeitig Nachschub.

Eine Tafel am Streckenrand weist auf den Anschluß von Triest an Italien nach dem Zweiten Weltkrieg hin. An einer anderen Stelle sind eine Tafel und oberhalb zwei Wölfe auf einem Felsen zu sehen. Ihre Bedeutung kann ich jedoch nicht erfassen.

Es ist Halbzeit, ich erreiche das Startbanner für den Halbmarathon. Auf der Strecke sehe ich später nur einige der eine Stunde nach uns gestarteten Halben. Die Zeitmessmatte für 21,1 KM liegt genau vor dem bekannten Schloß Duino, wo einst Rainer Maria Rilke dichtete. Vom Schloß ist außer dem Eingangstor im Vorbeilaufen leider nichts zu sehen.

 

Begleitung durch Radfahrer

 

Auf der komplett abgesperrten breiten Küstenstraße von Duino nach Triest geht es mit tollen Ausblicken auf das Meer in die zweite Hälfte. Jetzt wird abwärts gezählt. Ich genieße den Lauf und freue mich über die schönen Ausblicke. Weit voraus ist sogar schon unser Ziel zu sehen. Aber es ist noch ein ordentliches Stück zu laufen bis Triest. Schloß Miramare liegt da schon näher, ist aber auch noch einige Kilometer entfernt. Wir laufen fast durchgehend mit Blick auf das Meer. Einige große Seeschiffe sind zu sehen und viele kleine Segler kreuzen in der Adria.

Die abgesperrte Küstenstraße macht nicht nur uns Läufern Freude. Auch viele Radfahrer nutzen die Gelegenheit und fahren entspannt an uns vorbei. Behinderungen gibt es aber keine.

Leider laufen wir auch nicht direkt am Schloß Miramare vorbei. Ein Besuch des Schlosses und seines schönen Gartens ist jedoch sehr zu empfehlen. Durch zwei Tunnel geht es zum Schlußabschnitt Richtung Triest.

 

Orangefarbige Massen

 

Zu uns gesellen sich nun die 7-KM-Familienläufer/geher. Ganze Familienclans in orangenen Leibchen pilgern dem Ziel entgegen. Am Strand geben sich  Badegäste Wasserfreuden hin. Ich genieße die schönen Blicke und freue mich, dass das Ziel näher kommt. Die Hitze macht nun auch mir zu schaffen und ich kämpfe. Es gilt zu beißen. Aber jeder Schritt bringt mich dem Ziel näher. Ich freue mich schon auf die letzten Meter entlang des Hafens und über die Piazza dell'Unita d'Italia.

Vorher sehe bei KM 41 unser Hotel. Für einen kurzen Moment bin ich versucht, ins Impero zu gehen und mich unter der Dusche abzukühlen. Aber ich will meinen 55. Marathon in Ehren zu Ende bringen.

 
 

Informationen: Green Maratona d'Europa Trieste
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