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Laufberichte

K.u.K. - Kaffeehaus und Karst

08.05.11

 

Langer Anlauf

 

Der Start zum Marathon ist um 9 Uhr. Aber bereits um 7 Uhr geht's für uns los. Von der Piazza Liberta vor dem Bahnhof fahren Busse die Läufer zum Start bei Grandisca am Fluß Isonzo. Über Sagrado, Fogliano und Ronchi dei Legionari geht es vorbei an der Gedenkstätte Redipuglia, dem größten italienischen Soldatenfriedhof mit mehr als 100.000 Gefallenen.

Die schnelle und oftmals gradlinige Strecke läuft weiter über Monfalcone und passiert die berühmten Schlösser von Duino, wo einst Rilke seine Duineser Elegien begann und der Halbe seinen Start hat, und Miramare. Entlang der Küstenstraße läuft man auf Triest zu und hat auf der Piazza dell'Unità d'Italien einen würdigen Zieleinlauf.

Wir haben uns mit Bedacht im Hotel Novo Impero an der Piazza Liberta einquartiert. Von hier aus lassen sich alle Sehenswürdigkeiten der Stadt und die Marathon-Expo rasch zu Fuß erreichen, zudem fahren die Busse zum Start fast vor der Hoteltür ab.

 

Entspannte Athmosphäre

 

Nach einem extra für die Läufer vorgezogenem Frühstück im Impero gehen wir die wenigen Schritte zur Piazza Liberta. Dort stehen schon die Busse bereit. Jeder kann sitzen und es geht bequem zum Start. Auf der ca. 45-minütigen Fahrt wird uns die Marathondistanz wieder einmal so richtig bewusst. Respekt! Aber bange machen ist nicht. Für mich ist es heute der 55. Marathon, ich bin Jahrgang 55 und 55 Jahre alt. Da passt doch alles.

In Grandisca gehen wir wenige Schritte vom Bus zum Startbereich. Hier herrscht eine sehr lockere Athmosphäre. Von Hektik keine Spur. Viele Läufer liegen in der Sonne auf einer großen Wiese. Da passen auch die bunt angemalten Toilettenhäuschen ins Bild.

Erst kurz vor dem Start bewegen sich die Läufer in die nach angepeilten Zielzeiten getrennten Startbereiche. Bei den Läufern von 3-3.30 Std. sehe ich auch wieder Jez. Ihn hatten wir in Venedig getroffen. Jez wird heute trotz der Hitze in seinem erst zweiten Marathon eine 3.24 Std. Laufen. Alle Achtung!

 

Erst eine Runde durch Grandisca

 

Fünf Minuten vor den Marathonis starten einige Handbiker. Punkt 9 Uhr erfolgt der Startschuss für den Marathon. Gottlob gibt es vorher keine langen Ansprachen.
Es ist nahezu windstill. Die Sonne lacht und wird auch den ganzen Lauf auf uns herabscheinen. Wir drehen erst mal eine Runde durch die alte langobardische Garnisonsstadt Grandisca. Schön ist es  hier. Es geht durch ein Tor, am Rathaus und Cafes vorbei. Es gibt hier und in den folgenden Orten keine Massen an Zuschauern. Aber die, die an der Strecke stehen, geben ihr Bestes und feuern uns an. Die Begeisterung für den Marathon ist deutlich spürbar. So macht es richtig Spaß, hier zu laufen.

Die Strecke ist schnell. Enge Kurven und Richtungswechsel gibt es keine. Dafür kommen schon bald die ersten der vielen langen und geraden Streckenabschnitte. Schön zu sehen, wie sich das  Läuferfeld wie an einer Perlenschnur aneinandergereit auf den langen Straßen bewegt.

 

Ganz ruhig bei steigenden Temperaturen

 

Ich lasse mir so richtig Zeit. Nach einem Kilometer laufe ich im Bereich des 5-Stunden-Tempomachers. Wir plaudern und haben Spaß. Von den Zuschauern an der Strecke hören wir immer wieder Bravi, Forza u. a. Anfeuerungen. Viele Kinder stehen an der Strecke und wollen abgeklatscht werden. Eine Frau fällt mir auf. Sie trägt eine Brille mit Gitarren auf den Gläsern. Hat was!

Ich sehe an einer Apotheke eine Temperaturanzeige. In roter Leuchtschrift ist zu lesen, dass wir bereits 16 Grad haben. Kurze Zeit später zeigt die nächste Anzeige einen Ort weiter bereits 18 Grad. Die Temperaturen steigen noch deutlich  an. Satte 24 Grad weisen die nächsten Leuchtziffern aus. Eindeutig zu warm, um leistungsmäßig was zu reißen.

Die Veranstalter sollten sich überlegen, ob sie die Startzeit von 9 Uhr nicht um eine Stunde auf 8 Uhr vorziehen. Das würde das Problem der Hitze etwas mildern.

 

Wasser reichlich

 

Den Veranstaltern ist ein großes Kompliment zu machen. Die Organisation des Laufes ist perfekt. Es fehlt an nichts. Der Transfer zum Start und nach dem Lauf vom Ziel zum Start für Läufer mit Quartier dort klappt reibungslos. Die Expo ist gut, die Strecke ist bestens abgeschirmt und völlig verkehrsfrei. Das bin ich von anderen Marathons in Italien nicht immer gewohnt. Dickes Lob an die Organisatoren und Helfer!

Die Verpflegung auf der Strecke ist auch super. Es gibt reichlich Wasser- und Isogetränke, dazu sorgen viele Schwammstationen für Erfrischung. Die ist auch angesichts der Hitze bitter notwendig. Auch zu essen gibt es genug. Orangen, Bananen, Äpfel liegen in Stücken bereit, dazu laden Kekse zum Zugreifen ein. Da lasse ich mich doch nicht zweimal bitten.

 
 

Informationen: Green Maratona d'Europa Trieste
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