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Laufberichte

Köln, ich will dich Knutschen!

14.10.12
Autor: Joe Kelbel

So abenteuerlich letzte Woche mein Ultra durch Afrikas Berge war - einen Ultra durch  Deutschlands schönste Großstadt samt Partygarantie zu laufen, das ist wahrlich nicht zu toppen.

Dieses Jahr sind wir 74 Läufer, die zuerst den Halben, dann den Ganzen laufen und so auf 63 km kommen. Damit sind wir Vip´s, dürfen in der ersten Reihe zusammen mit  den untergewichtigen Promis starten. Natürlich dürfen die Ultras sich auch irgendwo hinten einreihen. Ich stehe da vorne ja nur, um die Leser zu informieren.

Die meisten Läufer (13.000) geben sich mit der Hälfte zufrieden, 6800 machen den Marathon, 74 den Ultra, dann gibt´s noch 1500 Inliner, 1500 Schüler, 101 Handbiker und 288 Kinder. Die Veranstaltungskonkurrenz ist an diesem Wochenende stark; Deutsche Meisterschaft in München und 50jähriges in Essen.

Eigentlich sollte Joey Kelly zwei Preisausschreiben-Gewinner auf der HM-Strecke begleiten. Aber Wetten-dass-Verlierer Markus Lanz hat das Coaching nötiger, er muss heute von Düsseldorf nach Köln laufen. Joey wird ihn über die separate Marathonstrecke zum Ziel vor dem Dom führen. Warum er da nicht wie ich vorher den Halben laufen kann, bleibt mir ein Rätsel.

Klasse, dass Mocki (heute HM 1:16:40) wie immerseit ihrem Marathondebut 2007 in Köln (2:29:33) dabei ist. Sie wird begleitet von ihrem Bruder Markus (heute 1:11:42).
Dann muss ich mich ganz schnell nach hinten ins Feld quetschen, denn letztes Jahr, als ich neben Mocki startete, bin ich beinahe vor Startschmerzen gestorben.

Der Halbmarathon nimmt die gleiche Strecke, die der Marathon (11:30 Uhr) nehmen wird, außer der nördlichen und südlichen Rheinuferstrecke. Es sind erstaunlich viele Zuschauer an der Strecke, auch viel Musik, eine frische Stimmung, frischer als später beim Marathon. Aber da werde ich auch im hinteren Feld sein. Erstaunt bin ich auch wegen der exzellenten Verpflegung, nur beim JP-Morgan-Lauf (5,6) km gibt es mehr Verpflegung.

Ich hätte gedacht, beim HM wäre ich unbekannt, doch unglaublich viele Läufer sprechen mich wegen letzter Woche an. Am besten fand ich “Joe, hast du noch den Atlas aufm Rücken?” Dabei strenge ich mich wirklich an!

Nach dem Zieleinlauf werden die Ultras in einen hermetisch abgesperrten Bereich gebeten. Dort gibt es wieder Verpflegung vom Feinsten. Schmalzbrote und Fleischwurst sind mein Hit.

Ganz neu scheint das Sicherheitskonzept zu sein. Gab es früher ein Gedränge zwischen Kleiderabgabe und Start, so gibt es dieses Jahr sehr, sehr strenge Ordner, die penibel die Läufer in die entsprechenden Eingänge und Ausgänge weisen. Das hat hervorragend geklappt, jedoch hätte ich mir innerhalb der Hallen mehr Liberalität gewünscht, vor allem hinsichtlich der Zugänglichkeit zu den Sanitäranlagen. Aber in diesem Jahr läuft es dafür zügig und stressfreier.

Neben dem Zelt der Ultras ist das Elitezelt. Um dort hineinzukommen, muss ich einen Bogen über den Zieleinlauf machen. Immer noch kommen die HM-Läufer herein. Aber erschreckend ist, dass der gesamte Asphalt, vor allem die Bereiche hinter den Absperrgittern, mit so einer Art Bircher Müsli garniert ist. Warum bringen die sich in eine solche Kotz-Situation? Wen beeindruckt es denn, ob die 2:11 statt 2:13 laufen?

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Informationen: Generali Köln Marathon
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