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Laufberichte

Haupt- und Nebensächliches

 

 

Hinaus in die Natur

 

Ein Transparent einer Brauerei aus Bayreuth, die übrigens fast noch ein besseres alk-freies Weißbier produziert, entlässt uns in die Natur, denn die Bebauung Forchheims endet. Wenn wir einen Blick nach rechts unseres Kurses werfen, sehen wir den Hausberg Forchheim, das Walberla. Wer sich bei klarer Sicht auf den ansteigenden Weg auf die Ehrenbürg, so der richtige Name des Massivs, macht, der wird mit einem traumhaften Ausblick ins Wiesent-, Ehrenbach- und Regnitztal belohnt. In der Ferne sind dann sogar der Bamberger Dom und die Silhouette von Erlangen zu erkennen.

An den Ortszufahrten sind viele Zuschauer zu sehen. Bierbänke, Tische und Sonnenschirme sind aufgestellt. In Weilersbach findet ein Backofenfest statt: Schweinshaxn, Kraut und Klöß werden später angeboten. Die Feuerwehr Rüssenbach feiert ein Straßenfest an diesem autofreien Tag auf der B 470. Von der Unruhe lassen sich sogar die Gänse anstecken. Sie laufen unter lautem Geschnatter zum Zaun.  Wer weiß, wie es für sie nach Kirchweih ausschaut. Ich würde mich nicht nein sagen hören zu einem feinen Gänsebraten mit Rotkraut und einem hausgemachten geisthaltigen Verdauungsbeschleuniger aus der Region als Nachtisch.

Sei es der Musikant mit seiner Ziachn oder das Madl mit dem Plakat, dass wir Spitze sind, aber der Papa der Beste, die Fröhlichkeit der Zuschauer steckt die Läufer an. Wir erreichen sehr zeitig Ebermannstadt. Der Kirchturm ist schon bei Kilometer 14 deutlich zu sehen.

 

Ebermannstadt

 

Anna Vogler hat sich auch von der Fröhlichkeit des Umfeldes anstecken lassen, nur, sie traut sich noch nicht bei Kilometer 14 anzuziehen. Dabei bin ich es, der lauter schnauft. Aber dann zeigt sie dem Reporter eine Harke und springt mir davon. Dass wir Marathonis uns bei deren Endspurt nicht anstecken lassen, ist gut gelöst, denn diese haben, genau wie die Teamläufer, eine Startnummer mit einem entsprechenden Hinweis auf dem Rücken.

„Ärmestoodt“, so nennt der Einheimische seinen Ort, ist die heimliche Hauptstadt der Fränkischen Schweiz, sie liegt genau in der Mitte und man kann von hier aus die vielen Burgen, Höhlen und Täler schnell erreichen. Und wer sich das Städtchen mit rund 7000 Einwohner anschauen will, soll in seiner Tour die Marienkapelle, die Nikolauskirche, das Wasserschöpfrad aus dem 17. Jahrhundert und den Marienbrunnen nicht vergessen.

Kurz nach der Ziellinie werden die Teamläufer nach rechts in eine Tankstelle ausgeleitet. Dort findet der Wechsel statt, die Teams bringen frische Kräfte ins Rennen. Ein richtiges Stimmungsloch, so stelle ich fest. Für einen Landschaftsmarathon sind 30000 Zuschauer schon eine Marke.

Am Ortsausgang von Ebermannstadt wartet eine Steigung, der Gasseldorfer Berg. Einige Marathonis nehmen ihr Tempo deutlich zurück. Auf der anderen Straßenseite rauschen die Inliner mit 40, 50 Sachen dem Ziel entgegen. Auch für sie bieten sich gute Bedingungen: Der Asphalt ist fein und trocken.

Am Ende der Steigung sehe ich eine starke Frau, Anita Kinle. Heute ist sie im Team-Marathon unterwegs. Für den 16.03.2014 lädt sie alle Unterstützer und Lauffreunde des Laufclubs 21 nach Fürth ein. Und für den Sommer 2014 hat die Umtriebige etwas Spezielles geplant: „Hoch hinaus“ ist das Motto und es soll für ihre Schützlinge je nach Leistungsvermögen mit Unterstützung auf die Zugspitze gehen. Wer sich weiter informieren will: www.kinleanita.de

 

Streitberg – Muggendorf

 

Die Ruine Streitburg überragt den Ort Streitberg. Ich konnte den Ausblick von dort oben vor einigen Jahren genießen. Neben der Dreieinigkeitskirche ist die Binghöhle für einen Abstecher gut. Wer mit der Dampfbahn Fränkische Schweiz fahren will, kann hier zusteigen und sich Richtung Ebermannstadt oder bis zur Behringersmühle kutschieren lassen.

Nicht nur für die Zuschauer, sondern auch für die Läufer zeigen an der Zufahrt nach Streitberg rassige Sambatänzerinnen ihre Tanzvorführungen. Mich reitet der Schalk, als ich jemand meine Kamera in die Hand drücke und sich eine der beiden Mädels an mich drückt. Joe, wäre das was für dich? Auf alle Fälle ist es der Seitensprung von der direkten Lauflinie wert, auch wenn mein Begleiter Udo Fischer mir inzwischen auf und davon läuft.

Und öffentlich wird mein Verhalten auch noch, denn der Moderator über Mikrophon: „Was macht denn der Marathoni da? Aha,  der Anton Lautner widmet sich den Nebensächlichkeiten des Marathons.“ Die Zuschauer feixen und ich mache mich wieder auf die Verfolgung. Gut, dass die Absperrung nur die Zuschauer zurückhält und nicht mich. Hahaha.

Das Wiesenttal verengt sich nun zusehends. In einem Rechtsbogen umrunden wir die Burg Neideck, die auf einem Sporn des Wartleitenberges liegt. Die Helfer von mika-timing nehmen die Zwischenzeit bei der Halbmarathonmarke. Im Übrigen ist hier jeder Kilometer markiert. Auf der anderen Straßenseite kommen die Hoddn Doddn auf den schnellen Rollen daher gerauscht. Mich würde interessieren, was sie in ihrem Hänger mitschleifen. Getränke? Rund zwei Kilometer dauert es, bis ich auf Udo wieder aufgelaufen bin. Er wird sich die Sambatänzerin am Rückweg genauer anschauen, so versichert er das mir.

Muggendorf, der nächste Ort. Gegenüber sehe ich die beiden Führenden Tamas Nagy und Etkolo Ashenafi noch dicht beisammen. Der Gesamtdritte folgt in weitem Abstand. Das Wiesenttal hat sich hier auf rund 100 Meter Breite verengt. Zahlreiche Tropfsteinhöhlen gibt es zu besichtigen. Und wer die Oswaldhöhle durchlaufen will, beim Frankenweglauf (Start in Streitberg) im nächsten Jahr ist das möglich.

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Informationen: Fränkische Schweiz Marathon
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