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Laufberichte

Der Karlsruher 80er

26.06.10

Seit 2006 berichtet marathon4you.de über diesen Lauf und alle Autoren sind sich einig, dass der Fidelitas Nachtlauf ein toller Lauf ist. Auch ich erinnerte mich sehr angenehm an die 80 km bei Karlsruhe und als ich Angelika fragte, ob wir dort laufen sollen, war sie sofort mit dabei.

Im Gegensatz zu meinen beiden Teilnahmen 2006 und 2007 war dieses Jahr richtig was los vor dem Start. Jede Menge Läuferinnen und Läufer wuselten herum, standen in der Schlange vor der Startnummernausgabe, oder unterhielten sich mit alten Bekannten. Das Wetter war auch zu schön, endlich warm, Sonne und man stand gerne im Stadion und verbrachte die Zeit bis zum Start mit alten Bekannten.

Und eine Neuerung lernte ich auch noch kennen: Wegwerfchips für die Zeitmessung! Zwei Papierstreifen mit ein paar „silbernen Schleifen“. Die beiden Streifen wurden wohl zusammen mit der Startnummer gedruckt. Man konnte sie an der Perforation abtrennen und je ein Streifen wurde dann an den Schuhen befestigt. Keine Rückgabe, kein Pfand, kostengünstig!

Pünktlich um 17 Uhr war dann der Start zum 32. Fidelitas Nachlauf. Klaus bezeichnet den zwar hartnäckig als FINAMA, das hat jedoch lediglich nostalgische Gründe, war doch dieser Lauf früher ein Marsch. Das aber ist längst Vergangenheit und heute beherrschen die Läufer diese Veranstaltung, für Marschierer gibt es zwar noch das Angebot, um 15 Uhr zu starten, ob da aber welche teilgenommen haben, weiß ich nicht. Eine separate Ergebnisliste gibt es auf jeden Fall keine.

Wir liefen auf dem kürzesten Weg hinaus aus dem Stadion und wie immer war man dann sofort im Wald. Gegenüber den mir bekannten Vorjahren (2006, 2007) war die Strecke auf dem ersten Kilometer anders. Es fehlte die kleine Schleife am Anfang. Die sorgte damals dafür, dass man nach ein paar Minuten noch mal am Stadion vorbei kam.

Damals, 2006, war ebenfalls Fußballweltmeisterschaft und zeitgenau mit dem Start zum Lauf begann das Achtelfinalspiel Deutschland-Schweden. Als wir nach dem ersten Kilometer nochmals am Stadion vorbeikamen, riefen uns die Zuschauer zu, dass es 1:0 für Deutschland stünde. Dieses Jahr war also wieder eine Weltmeisterschaft, Deutschland aber würde erst am nächsten Tag spielen.

Die Temperatur im Wald war noch angenehm, hatten wir doch nahezu wolkenlosen Himmel und etwa 26-28 Grad Wärme und hier war es etwas kühler als in der direkten Sonne. Bald aber änderte sich das, ab Kilometer vier lief man ohne Schatten durch Durlach, am Bahnhof vorbei (VP 2, km 8,3), unter Eisenbahn und Bundesstraße 10 hindurch und dann ein wenig im Grünen, was aber nichts an den heißen Temperaturen änderte. Zweimal überquert man die A5, dazwischen einen Kilometer in einem Industriegebiet, in dem die Betonbauten die Hitze abstrahlten und uns Läufern zusätzlich gut „einheizten“.

Heute musste man in der Tat aufpassen, dass man nicht zu schnell lief und genügend trank und beide Regeln ignorierte ich! Wenn man in angenehmer Gesellschaft läuft, hat man zuviel Ablenkung und denkt nicht mehr an die einfachsten Dinge. Irgendwo bei Kilometer 14 lag ein Läufer rechts neben der Strecke im Gras – ein erstes Hitzeopfer. Minuten später kam uns bereits der Sanitätswagen entgegen, Hilfe war also nicht weit.

Auch die Bahnschranke bei Kilometer 15 hatte sich gegen uns verschworen, ging sie doch genau in dem Moment nach oben und gab den Weg frei, als wir uns ihr näherten. Nichts war es also mit einer Pause.

Bis zur ersten Wechselstelle der Staffelläufer (km 18) in Grötzingen liefen wir in der prallen Sonne, erst danach erwartete uns Schatten, aber auch Steigungen. Bis hierher war es topfeben und, abgesehen von den Temperaturen, angenehm leicht zu laufen. Nach dem Ort aber ging es aufwärts, zuerst durch den wunderschönen Hohlweg, den Jo in seinem Bericht vergangenes Jahr gewürdigt hat und danach auf einem Wirtschaftsweg durch Felder.Hier auf der Jöhlinger Höhe bietet der Lauf den wohl schönsten Ausblick in die hügelige Landschaft.

Nach der Verpflegungsstelle (km 23,2) ging es dann hinunter nach Jöhlingen, durch den Ort und auf der anderen Seite wieder hoch. Es war jetzt 20 Uhr, die Temperaturen waren angenehmer und der Anstieg bot die Ausrede, immer wieder ein paar Meter zu gehen. Oben auf der Höhe ging es dann in stets leichtem Auf und Ab durch den Wald bis zur Verpflegungsstation „Wöschbach“  (km 29,3), an die ich mich gut erinnerte, lag doch dort immer eine Tischdecke mit blau-weißen Rauten. Auch dieses Jahr wurde die Tradition eingehalten. Es gab zwar kein „richtiges“ Bier, aber doch immerhin ein Malzbier und ansonsten den Standard, wie an den meisten der 19 Verpflegungsstationen auch: Wasser, Cola, Iso, Hefezopf, Brotstücke, Erdnüsse, Salzstangen, Banane und Melonenstückchen.

Weitere zwei Kilometer verlief der Weg zwischen Feldern und durch Wald, vorbei an dem Bauernhof mit den zwei mächtigen Mammutbäumen (sequoia tree) und bald ging es dann steil hinunter nach Singen und weiter dem Ort entlang bis zum Freibad am Ortsausgang, wo bei Kilometer 36 die Verpflegungsstation mit unseren Kleiderbeuteln war.

Hierher hatten wir unsere Verpflegungsbeutel mit dem Laufrucksack transportieren lassen. Ich wechselte mein Hemd, holte die Stirnlampe heraus und lief ab jetzt mit Rucksack. Es war kurz vor 22 Uhr als wir die Station verließen. Der Weg verlief jetzt im Wald, es ging aufwärts und der Untergrund wurde anspruchsvoller, so dass ich bald meine Lampe einschalten musste.

Mutschelbach (km 38,6) war die nächste Verpflegungsstelle, die wir nach gerade mal 25 Minuten erreicht hatten. Hier wechselten die Staffelläufer zum zweiten Mal und die Marathonläufer, ein Lauf, der dieses Jahr zum ersten Mal angeboten wurde, waren hier um 20 Uhr gestartet, also vor mehr als zwei Stunden. Wir 80-km-Nachtläufer im hinteren Drittel waren also ganz unter uns.

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Informationen: Fidelitas Nachtlauf
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