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Laufberichte

Intimer Lauf

12.06.05

Letzte Woche war ich  beim „marathon4you-Meeting“ in Pisa. Heute wird es nicht ganz so spektakulär, dafür brauche ich aber für die Anreise auch kein Flugzeug.

 

Rund um Hannover haben Marathonläufe ja eine lange Tradition. Einer davon findet jedes Jahr in Hasede, einem mit 1.600 Einwohner zählenden Ortsteil der Gemeinde Giesen statt. 8 km nördlich von Hildesheim, 25 km südlich von Hannover  und  12 km von meiner Haustür entfernt.

Das Laufjahr wird von mir beim dortigen Sylvesterlauf immer beendet und wenn es passt, laufe ich im Juni den Marathon dort mit. Dieses Jahr passt es wieder. Ausrichter ist der Lauftreff Hasede. Außer dem Marathon sind noch Halbmarathon, 10 km- und 5 km-Lauf und verschiedene Kinderläufe im Angebot.

 

Die Startzeit für den Marathon ist 7:30 Uhr und bedeutet trotz der kurzen Anreise frühes Aufstehen. Die Veranstaltung wird mit viel Engagement und Liebe ausgerichtet. Zwischen 50 und 100 Marathonis sind immer am Start, in diesem Jahr kommen 43 ins Ziel. 3 davon von der VHV, denn außer mir sind noch meine Kollegen Holger und Peter dabei, um mich bei meinem 170. Marathon zu begleiten; auch Heiner gibt mir Unterstützung und wird seinen 199. Marathon vollenden.

Hektik bei der Startnummernausgabe  und Warteschlangen vor den Toilettenhäuschen gibt es hier natürlich nicht. Dafür viele persönliche Kontakte, denn jeder kennt jeden. Na ja, beinahe. Hans-Joachim Meyer, 2. Chef vom 100 Marathon-Club ist auch da. Er ist gestern schon einen 42er gelaufen und macht heute seinen 888. Ob er danach einen ausgibt?

 

7:30 Uhr dann der Startschuß. Das sehr übersichtliche Feld läuft nach 2 km in die Feldmark, und es ist ruhig. Ich höre nur die Geräusche der Windräder und das Zwitschern der Lärchen. Die Temperaturen sind nur bei knapp über 10 Grad, aber die Sonne scheint. Wenn nur nicht der blöde Wind wäre. Wir laufen an Klein Förste vorbei. Auch im Ort ist es ruhig, alle schlafen wohl noch. Dann kommt auch schon die erste Verpflegungsstelle. Freundlich werden wir begrüßt und nach einer Erfrischung  aufmunternden Worten geht es weiter auf die Strecke.

 

Erst über die A7 hinweg dann ungefähr 1 Kilometer an ihr entlang und nach einem kleinen Wäldchen leicht bergan zu einem Stichkanal des Mittellandkanal.Dem laufen wir 2 Kilometer entlang, dann über die Brücke und weiter Richtung Algermissen. Hier werde ich von einem Läufer mit seinem Pudel überholt, der schon 7 Marathons gefinisht hat. An der Verpflegungsstelle im Ort werden alle Läuferinnen und Läufer namentlich begrüßt.

 

Bei Kilometer 10 geht’s wieder in die Feldmark. Die Sicht ist gut und ich sehe in der Ferne die Berge. Dafür ist es einsam. Holger ist schon weg und auch Peter habe ich vorhin nur noch von weitem gesehen. Für Abwechslung und etwas Geselligkeit sorgen die Verpflegungsstellen. Harsum kommt in Sicht. Ein Polizist sichert die Straße ich flitze rüber. Eine Handvoll Zuschauer klatscht und ich laufe noch einmal über den Kanal und die Autobahn, dann kommt auch schon Hasede in Sichtweite. Von rechts kommen die 10 km- Läufer und ich bin plötzlich mitten drin. Nur teilweise gelingt es mir, mitzuhalten. Dann biegen sie ab ins Ziel.

 

Für mich heißt es gerade aus weiter, einen Weg später nach Hasede und dann auf zur 2 Runde. In Algermissen wohnt meine Kollegin Sabine. Ich hoffe, sie zu sehen. Bei Kilometer erreiche ich den Ort. Und da ist sie. Sabine ist in Laufkleidung erschienen und begleitet mich ein Stück. Dann ein Klapps auf die Schulter und ein „tschüss, komm gut an“.

 

Mir tut das gut und ich laufe gleichmäßig wie ein Uhrwerk. Ich treffe auf eine Läuferin aus Hamburg, die heute ihren ersten Marathon macht. Sie hat sich ganz bewusst dieses ruhige Umfeld ausgewählt, sie mag den Rummel der City-Marathons nicht so sehr.

 

Wieder ist Harsum in Sicht (diesmal km 36,5), der Polizist ist noch immer da. Nur für mich wird der Verkehr angehalten. Dann Kilometer 40 und letzte Verpflegung. Man bietet mir tatsächlich ein Glas Sekt an. Ich kann nicht widerstehen, einmal nippen, kurzer Klönschnack, und dann weiter Richtung Ziel.

 

Die Teilnehmer laufen mit großen Abständen ins Ziel. Aber jedes Mal, wenn ein Finisher auftaucht, spielt die Feuerwehrkapelle Hasede groß auf. Super. Ich bekomme meine Medaille und genieße die tolle Atmosphäre. Schon hatte ich eine Medaille umgehängt bekommen.

 

Die Duschen sind auch für die 4-Stunden-Läufer noch heiß. Zwischenzeitlich sind wir alle im Ziel versammelt, wo nach der Siegerehrung ein Gruppenfoto mit allen Marathonis gemacht wird. Dabei bekommt jeder ein Marathonbrot, seine Urkunde und die Ergebnisliste. Auch den Pudel sehe ich wieder - mit Medaille und so munter, als wollte er noch einmal auf die Strecke.

 

Jetzt aber nach Hause, meine Freundin Kerstin, der ich den Lauf heute gewidmet habe,  hat Geburtstag. Peter ist auch eingeladen und Kaffee und Kuchen bringen verbrauchte Energie zurück.

 

Informationen: Feldmarklauf Hasede
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