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Laufberichte

Ultra pur!

 

Bereits zum 27. Mal ruft der TSV Eschollbrücken-Eich e.V. zu seinem Ultramarathon nach Pfungstadt Eschollbrücken. 40 km südlich von Frankfurt oder Mainz, 60 km nördlich von Heidelberg liegt die Rennstrecke für viele nur eine Ultradistanz entfernt. Und es ist sogar für jede(n) was dabei, ungefähr 50 Ultras sind vorangemeldet, ca. 70 Starter für die 25 km und nur 12 für die 5 km. Interessant!

Eine angenehme Startzeit um 9 Uhr für die 50 km sorgt leider trotzdem für wenig Schlaf, in der vorhergehenden Nacht drehen wir mal wieder die Uhr auf Sommerzeit. Und ich frag mich wie jedes Jahr was der Blödsinn soll. Dass es mit der Energieersparnis nichts gebracht hat ist längst bewiesen, mir bringt es wieder nur den Stress eines unruhigen Schlafes mit der Angst zu verschlafen, trotz zweier Wecker, die sich eigentlich von selbst umstellen…. Eigentlich! Doch die Technik spielt mit, es klappt.

Trotz Ferienbeginn an diesem Wochenende gestaltet sich die Anreise sehr entspannt, die Straßen sind leer. Das Navi ist programmiert auf „Zum Waldfrieden“, welcher allerdings komplett Wohngebiet ist. Am Ende der Häuser sorgt das nächste Straßenschild für Erheiterung, wir biegen ab nach „Außerhalb“. Dementsprechend fröhlich begrüßen wir den gleich um die Ecke stehenden Einweiser, welcher uns einen Parkplatz direkt vor dem hier liegenden Sportheim anzeigt. Kurze Wege sind sehr angenehm! Im Sportheim gibt es die Startnummern, bezahlt wird die Startgebühr erst jetzt am Nachbartisch. Der Start- und Zielbereich liegt direkt vor der Tür, es dürften rund 200 m sein.

 

 

Uns erwartet ein Rundkurs mit 5 km Länge, und wie vom Veranstalter in einer kurzen Ansprache angekündigt, eine interessante und abwechslungsreiche Strecke. Um 10 starten die 5 km, eine weitere Stunde später folgen um 11 Uhr die 25 km. Pünktlich fällt der Startschuss und wir starten, zumindest richtungsmäßig, der Sonne entgegen. Den 10 m rechts hinter der Startlinie liegenden Hauptverpflegungsstand steuert heute Morgen noch niemand an, erst mal warm werden ist wichtiger. Aber so mancher Blick fällt bereit nach links auf das reichhaltige Kuchenbuffet, welches schon zu so früher Morgenstund Umsatz mit den nicht mitlaufenden Begleitern macht. Wir legen so bei 2-3 Grad los, bis mittags sind 10 Grad Temperaturanstieg gemeldet und die angenehm strahlende Sonne lässt dies auch glauben.

Wir verlassen das Sportgelände und biegen auf einen Waldweg ein. Schon zwei Ecken weiter erreichen wir über einen minimalen Anstieg den Damm, welcher die alten Entwässerungsgräben des Hessischen Riedes im Zaum halten soll. Zwischendurch ein Gefälle runter vom Damm und ohne Anstieg drauf auf den nächsten.

Wir laufen eine 2 km lange Schleife, bis wir auch den zweiten Damm verlassen und kurz vor dem Sportgelände in die zweite Schleife der Strecke einbiegen. Aus dem Waldweg wird ein Trampelpfad und wir erreichen den zweiten VP, an dem es ausschließlich Getränke gibt. Dahinter wird selbst der Trampelpfad noch weniger, wir laufen ein Stück über Moos und Gras, bevor wir den Wald verlassen und der Untergrund wieder als Weg bezeichnet werden kann. Richtung Wohngebiet geht es zurück in die Zivilisation, vorbei an einem Spielplatz.

 

 

Ich rechne mit dem Rückweg Richtung Start/Ziel, da versperrt ein weißes Flatterband den Weg…. Ich bin irritiert. Hat sich da jemand einen Scherz erlaubt? Ein Aufpasser leitet mich im 90 Grad Winkel auf einen Single Trail geradewegs in den Wald hinein! 100 m laufen wir schnurstracks durch den Dschungel, dann das nächste Flatterband. Diesmal geht es scharf links um die Ecke und auf einem ebenso schmalen Pfad wieder raus aus dem Wald, zurück auf den Weg am Wohngebiet entlang. Kein Scherz also, sondern eher die vom Veranstalter versprochene Abwechslung.

 

 

KM4,  ich stelle ich mich auf 1000 m bis zum Sportplatz ein. Plötzlich, das kann doch nicht sein,  bin ich schon dort. Mindestens 500 m zu früh! Hab ich mich doch irgendwo verlaufen? Da versperrt mir erneut ein Flatterband den direkten und kurzen Weg zum Start/Zielbanner. Also scharf um die Ecke und ab auf den Rasen. Wir drehen eine 3/4 Runde um den Fußballplatz, laufen dann quer über den Rasen, wo uns die fleißigen Helfer des TSV erwarten, unsere Startnummern notieren und die Runden zählen. Dann sind wir endlich auf der Zielgeraden und beenden die erste 5km-Runde.  Im besten Fall wiederholt man das dann noch 9mal.

Jetzt hat man sich auch das Verpflegungsbuffet verdient. Alles was man braucht ist da: Wasser, Tee und Cola. Obst, Kekse, Müsliriegel und Schokolade (!). Freundliche Helfer reichen die Becher und haben ermunternde Worte parat. Hier kann man auch seine Eigenverpflegung deponieren.

 

 

Ein echtes Highlight ist Gerhard der Stepper. Seit Jahren vollführt er auf einer unübersehbaren Wegkreuzung auf seinem Steppbrett die tollsten Tänze, spricht die Läufer mit Namen an und hat immer einen motivierenden Spruch parat. Leute gibt’s …..

Von Runde zu Runde wird es spürbar wärmer, der in der ersten Runde noch an manchen Stellen feste und gefrorene Boden wird weicher, aber bleibt durchgängig gut zu laufen. Bei Start/Ziel hält der Streckensprecher die Zuschauer und Aktiven bei nahezu jedem Durchlauf mit Namen, Verein und aktueller Platzierung auf dem Laufenden. Das Laufen hier macht Spaß, die Strecke ist interessant. Aber es ist leider heute nicht mein Tag. Ich steige vorzeitig aus und notiere das erste DNF in meinem 8jähigen Läuferleben. Ich nutze die Zeit, wandere etwas der Strecke entlang und schieße noch einige Fotos.

 

 

Der Eschollbrücke Ultra ist ein handgemachter, familiärer Lauf. Die Strecke ist abwechslungsreich und schön. Ich komme wieder und laufe sie dann 10mal.


Männer
1.    Sebastian Groteloh – TSV Hirschau -  3:54:09
2.    Michael Pötschke – GutsMuthRennsteig-LV -  3:57:28
3.    Christopher Bloch – Mannheim –  3:58:23

33 im Ziel


Frauen

1.    Renate Seidel – Troisdorfer LG M.U.T. –  4:29:45
2.    Melanie Horn – SC Oberlahn –  5:03:33
2.    Iris Henche – SC Oberlahn -  5:03:33

5 im Ziel

 

 

Informationen: Eschollbrücker Ultra-Marathon
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