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Laufberichte

Zwischen Lotsenviertel und Döser Seedeich

10.04.11

Ab 9:30 Uhr geht es für die Kleinsten los. Die Marathonis, Halben und 10er starten gemeinsam um 11 Uhr. Die 5er starten um 13:30 Uhr und um 16:30 Uhr ist Zielschluss für alle. Die Moderation übernimmt der allseits bekannte Arthur Schmidt. Er versorgt die Zuschauer kompetent und umfassend mit allen Informationen zu den Athleten und zwischendurch auch Anekdoten rund ums Laufen. Heute prüft er beim Bürgermeister das Leichtathletik-Wissen und anschließend kommt Horst Preisler zum Interview. Er läuft heute seinen 12. Marathon in diesem Jahr und seinen insgesamt 1.725 Marathon. Rund um den Kaemmererplatz herrscht heute Morgen Volksfeststimmung. Der Platz ist voll von Menschen.

Um 11Uhr erfolgt der Startschuss und los geht es über Kopfsteinpflaster auf die breitere Deichstrasse. Kurz nach dem Start passieren wir zur rechten Seite den alten Backsteinwasserturm, der als das Wahrzeichen der Stadt gilt. Er wurde 1897 gebaut und versorgte bis zum Jahr 2004 die Cuxhavener Haushalte mit dem nötigen Wasserdruck. Direkt davor liegt „Hermine“, ein restaurierter Gaffelschoner (ehemaliger Elbsegler), der 1904 als letzter Yachtschoner ganz aus Holz erbaut wurde.

Wir laufen einer wunderschön restaurierten Häuserzeile entlang und überqueren dann die Konrad-Adenauer-Allee in Richtung Lotsenviertel. Rechts der grüne Deich, dahinter liegt das Ritzenbütteler Schleusenpriel sowie der alte Hafen und der Yachthafen. Im Lotsenviertel ist die Schillerstraße neu gestaltet und viele kleine Geschäfte laden ein zum Bummeln und Verweilen. Hier ist ein richtiges Stimmungsnest. Eine Glocke über der Straße fordert zur „Spende für Japan“ auf. Sie wird auch kräftig geschlagen. Kurz danach kommt man auf einem blauen Teppich zur ersten Versorgungsstation.

Es geht weiter der Schillerstraße entlang bis zum Schillerplatz mit dem Pinguin Museum. Für Freunde des Frackträgers gibt es hier für Groß und Klein viel zu sehen und auch zu kaufen. Das Museum ist das größte Pinguin Museum weltweit und setzt sich auch für die Erhaltung dieser possierlichen Tiere ein.

Für uns geht’s weiter, bis wir auf die Catharinenstraße treffen und rechts abbiegen. Auch hier fallen die vielen  schönen, alten Häuser auf, alle sehr liebevoll restauriert. Am Ende der Straße biegen wir links auf den Strichweg ab, der halbseitig für die Läufer gesperrt ist. Es geht vorbei am Deichvoigt bis zur heutigen Herz-Jesu-Kirche. Sie wurde 1900 als „St. Michael“ eröffnet und ist die älteste römisch-katholische Kirche von Cuxhaven. Bis 1924 war sie „Katholische Garnisonkirche“.

Wir laufen auf dem Döser Seedeich hinter dem Deich, den wir schließlich auf einem schmalen Weg erklimmen. Auf der Deichkrone hat man einen herrlichen Blick über die Grimmershörnbucht, zu der wir gleich kommen. Zu bestaunen gibt es die großen Pötte, die zur Elbmündung Richtung Hamburg fahren. Übrigens, die Queen Mary 2 kommt am Freitag den 8. Mai hier vorbei. Aus ganz Deutschland werden die Leute anreisen, um dieses Schauspiel zu sehen.

Am km 4 Schild  geht es den Deichverteidigungsweg am Wasser entlang Richtung Sandstrand. Links von uns der erhöhte grüne Deich und schon vor uns im Blick das Wahrzeichen der Stadt Cuxhaven, die Bugelbake. Diese mächtige, knapp 30 Meter hohe Holzkonstruktion markiert an der Elbmündung den Übergang von der Unter- zur Außenelbe und damit die Grenze für die Binnenschifffahrt. Früher war sie wichtige Orientierungs- und Navigationsmarke für Schiffer, heute ziert sie fast jede Ansichtskarte. Sie steht auf einem 250m langen Wellenbrecher, auf dem sich im Sommer viele Urlauber zum Sonnen oder Baden aufhalten.

Auf diesem Abschnitt merke ich einen lauen Seewind, der heute sehr angenehm ist. Die Sonne bescheint uns jetzt schon intensiv und es wird richtig warm. Wer hat sich klamottentechnisch richtig auf das Wetter eingestellt? Ich bin mit kurzer Hose und Weste unterwegs, sehe aber einige in langer Hose und dicker Jacke oder langärmeligem Shirt.

Auf Höhe der Kugelbake biegen wir links ab auf den asphaltierten Strandwanderweg. Heute wird streng nach der Kurkarte gefragt, nur die Läufer natürlich nicht. Wir umrunden hierbei zum Teil das Fort Kugelbarke. Das Fort ist eine Marinefestung. Es ist die letzte erhaltene Festung an der deutschen Nordseeküste. Es wurde 1869–1879 auf dieser strategisch günstigen Position errichtet, um feindlichen (damals: französischen) Kriegsschiffen die Zufahrt in die Elbe zu versperren. Durch den 1895 eröffneten Nord-Ostsee-Kanal stieg die strategische Bedeutung der Elbmündung. Das Fort wurde bis 1911 verstärkt. Um unbeleuchtete Schiffe zu erkennen, wurde der damals stärkste Scheinwerfer der Welt errichtet. Nach dem Krieg wurden die Bunkeranlagen als Notunterkünfte, später kurzzeitig als Jugendherberge verwendet. Von 1992 bis 1994 wurde das Fort restauriert, heute kann das ca. 5 ha große Gelände besichtigt werden.

Wir laufen auf dem Strandwanderweg. Rechter Hand befindet sich der Nationalpark Wattenmeer. Das Wattenmeer ist ständig in Bewegung und verändert durch Ebbe und Flut laufend sein Gesicht. Für den Touristen gibt es hier viel zu entdecken, ob man das Watt bei Ebbe zu Fuß oder mit dem Wattwagen erforscht, oder bei Flut mit dem Schiff zu den Rastplätzen der Seehunde oder zur Insel Neuwerk fährt.

Auf diese nur 3 qkm umfassenden Insel gibt es regen Touriverkehr mit den gelben Wattwagen, die von Pferden gezogen werden. In rund einer Stunde hat man die Insel umrundet und begegnet dabei vielleicht auch den einen oder anderen der 40 Inselbewohner. Sehenswert sind hier der „Friedhof der Namenlosen“ und der 45 Meter hohe Turm (Aussichtsplattform nach 138 Stufen). Auch die Läufer haben die Insel Neuwerk entdeckt, denn jedes Jahr im Rahmen des Nordsee-Etappen Laufes führt eine Etappe direkt durchs Watt über 12km nach Duhnen.

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Informationen: Cuxhaven Marathon
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