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Laufberichte

Von Marx bis Bruno Banani

06.06.09
Autor: Klaus Duwe

Nur Bekannte trifft man keine. Alles wie gehabt, die Ossis sind unter sich. Halt, nicht ganz. Eine kleine Gruppe kostümierter Läufer zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Dietmar Mücke in seinem bunten Pumuckl-Kostüm ist sofort zu erkennen. Dabei sind noch das Sandmännchen (Version Ost), Robin Hood, Pipi Landstrumpf und Jens, der sich als Läufer „verkleidet“ hat.

Dietmar kann nicht laufen, er ist verletzt. Aber er ist nicht etwa, wie ich immer fürchte, wenn ich ihn barfuss laufen sehe, in eine Glasscherbe getreten, sondern von einem Biertisch gesprungen (!!) und hat sich dabei eine Fersenprellung zugezogen. Das kann dauern, meint er. Aber klagen hört man den Strahlemann deshalb nicht.

Dirk Lange vom Veranstalter „Die Sportmacher“ könnte mit seiner positiven Ausstrahlung sein Bruder sein. Stolz berichtet der Marathoni (2:54) von insgesamt über 1400 Teilnehmern, die eine regelrechte Euphorie im Veranstalter- und Helferlager auslösen. Und wenn man dabei in seinen Augen das Euro-Zeichen blitzen sieht, ist das nicht die Profitgier. Im Gegenteil. Die Lions Marathon GmbH kooperiert mit der Deutschen Gesellschaft für Muskelkranke und unterstützt unter anderem den Chemnitzer Olympiastützpunkt. Neben den Startgebühren lassen die Initiatoren diesen Organisationen pro gelaufenen Kilometer 1 Euro zukommen. Für jeden Marathon-Finisher also zum Beispiel 42 Euro.

Schade, dass im Ziel am Ende nicht mehr als 86 davon gezählt werden. Das hat bestimmt auch damit zu tun, dass man beim Chemnitz Marathon 4 Runden á 10,5 km läuft. Da hat so manche(r) später, als es noch kühler und windig wird und es schließlich auch noch anfängt zu regnen,  auf die eine oder andere Runde verzichtet. Ich kann auch nicht zur Verbesserung der Statistik und Spendensumme beitragen. Weil ich einfach noch nicht so richtig fit bin, laufe ich aus Spaß zwei Runden mit und verbringe die übrige Zeit mit Fotografieren.

Obwohl, Lust hätte ich schon gehabt. Denn die Strecke ist schön und abwechslungsreich. Nach dem Start auf dem imposanten Neumarkt geht es nur ungefähr zwei Kilometer durch die Stadt, über die Chemnitz und die B 96, dann ist man im Stadtpark. Nur einmal muss man eine gesperrte Verkehrsstraße überqueren. Sonst läuft man auf teils geteerten, teils geschotterten Wegen durch die herrlich grüne Landschaft. Gleich am Anfang sorgen Trommler mit ihren Ölfässern für Stimmung, dann wird es ruhig und nur auf den zwei Begegnungspassagen wird es etwas lebhafter.

Nach drei Kilometern kommt die erste Verpflegungsstelle, die zweite ist am Stadtparkteich, den wir umrunden. Die dritte ist wieder die erste. Immer gibt es Wasser, Cola und Bananen. Am Ende der Runde, die stimmungsvoll auf dem Neumarkt abgeschlossen wird, gibt es erneut eine Verpflegungsstelle mit erweitertem Angebot, solange der Vorrat reicht.

Viele Zuschauer verfolgen den Rennverlauf und schon bald zeichnet sich ab, dass es wesentlich bessere Zeiten als im Vorjahr geben wird. Aber nicht der lange Zeit führende Thomas König macht das Rennen, sondern Kay Weber ist nach 2:38:37 als Erster im Ziel. Karola Otto gewinnt die Frauen-Konkurrenz.

Dann kommt der Regen und auf dem Platz wird es ungemütlich. Die meisten Zuschauer ziehen sich in die umliegenden Kaufhäuser zurück. Zurück bleiben die Fans und die unermüdlichen Helferinnen und Helfer. Respekt. Respekt auch den Aktiven, die bis zuletzt durchhalten - die ganz Harten sogar 6 Stunden. Dass deren Ergebnis die Zeitnehmer von Davengo auch Tage später noch nicht in ihrer Liste haben, ist dagegen respektlos. Entsprechende Anfragen bleiben unbeantwortet. Schade.

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Informationen: Chemnitz-Marathon
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