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Laufberichte

„Glück Auf“ seit 40 Jahren

11.11.12

Ein Jubiläum jagt das nächste.  Im letzten Monat war es der fünfzigste Marathon am Baldeneysee und nun gilt es den vierzigsten Herbstwaldlauf in Bottrop zu feiern. Dieser Lauf wird von Adler-Langlauf Bottrop veranstaltet und genießt einen ausgezeichneten Ruf. Schon mehrfach durfte man hier die Deutschen Meisterschaften über die 50 km Strecke austragen. Wenn sich ein Lauf über vier Jahrzehnte hält, steckt auch ein gutes Konzept dahinter. 

Mit dem Naturschutzgebiet Kirchheller Heide hat man ein herrliches Stück Natur zur Verfügung. Die Kirchheller Heide ist ein Teil des großen Naturparks Hohe Mark, welcher sich bis ins Münsterland erstreckt. Mit 1040 qkm ist es einer der größten Naturparke in Nordrhein-Westfalen. Dichte Laub- und Nadelwäldern werden durchzogen von zahlreichen Bächen und Seen und bieten mit  einem gut ausgebauten Wegenetz eine hervorragende Möglichkeit für endlose Touren zu Fuß oder mit dem Rad.

Das Startgelände liegt verkehrsgünstig direkt an der Autobahn A2 und mit der Schachtanlage Prosper Haniel kann man eines der wenigen noch fördernde Bergwerke Deutschlands als Kulisse und für die Logistik nutzen. Hier erfolgen die Anmeldung und die Siegerehrung. In den Waschkauen kann man sich stilecht umziehen und duschen. Der Startbogen ist direkt unterhalb des riesigen Förderturms aufgebaut und bietet ein schönes Fotomotiv. Neben der 50 km-Strecke wird auch ein 25, 10  und  6,8 Kilometerlauf angeboten. So ist für alle etwas dabei und 1526 Teilnehmer werden hier insgesamt starten.

Die Startunterlagen habe ich bereits am Samstag abgeholt. Ich habe die schöne Startnummer 5100 und bekomme zum Jubiläum noch ein praktisches Multifunktionstuch. Für 27 Euro bin ich auf der 50er Strecke dabei. Der Erfassungschip ist in der Startnummer integriert und  bei Rückgabe erhält man noch 2 Euro erstattet.

So kann ich mich dann am Sonntagmorgen entspannt auf meine 2,5 Kilometer Anfahrt machen. Parkplätze sind noch auf dem Zechengelände vorhanden und ich gehe noch in das warme Veranstaltungsgebäude. Hier summt es bereits wie in einem Bienenstock, denn die rührigen Adler bieten noch ein günstiges Frühstück für die weitangereisten Teilnehmer an. Im Sportlerheim konnte man sogar für 10 Euro übernachten. Ich sehe schon bald viele Bekannte und freue mich auch gleich Peer wieder begrüßen zu können. Er favorisiert ja inzwischen die Ultrastrecken und nutzt den heutigen Lauf zur Vorbereitung auf größere Aufgaben. Laura und Bettina wollen ebenso wie Jörg und  Dietrich dabei sein. Autorenkollege Peter Ickert kann ich auch endlich mal persönlich kennenlernen.

Auch viele Freunde vom VfL Bergheide sind bereits hier, allerdings wollen sie lieber auf den kürzeren Strecken starten. Mit 34 Läufern ist der VfL Bergheide hier einer der teilnehmerstärksten Vereine, und wird mit 4 Podiumsplätzen wieder sehr erfolgreich sein.

Bald müssen wir uns für den Start bereit machen und nach und nach versammeln sich 278 Starter im Schatten des hohen Förderturmes. Das Wetter ist heute trocken und mit 10 Grad ideal. Ab und zu lässt sich sogar auch die Sonne sehen. 
Der Moderator stellt noch die Favoriten vor und schickt uns dann pünktlich um 9 Uhr
auf die große Runde. Eine Blaskapelle spielt zum Auftakt das Steigerlied, das hier ja bestens hinpasst.

Durch ein großes Zuschauerspalier geht es mit herzlichem Beifall gleich hinaus über den Gutshofweg vorbei an der Schöttelhalde. Links ragt die 126 Meter hohe Hanielhalde auf. Hier handelt es sich um eine Abraumhalde, die durch das Gestein entstanden ist, das im Laufe der Jahrzehnte beim Kohleabbau anfiel. Inzwischen hat man diesen Berg begrünt. Ein Kreuzweg führt zum Gipfel, von dem man einen grandiosen Blick über das Ruhrgebiet hat. Von oben kann man aber auch sehr gut den Naturpark erkennen, in den wir nun schon bald eintauchen.

Nach drei Kilometern müssen wir noch mit Polizeischutz eine öffentliche Straße überqueren und dann laufen wir auch bereits direkt in den Wald der Kirchheller Heide.  Hinter der nächsten Kurve erwartet uns der erste Verpflegungspunkt. Fünf  gut ausgestattete Verpflegungsstellen gibt  es auf der 25 Kilometerrunde. Nach vier Kilometern genügt jetzt erst einmal ein Schluck Wasser. Wir laufen parallel zum Rotbach und der Weg führt leicht abwärts. Nach weiteren zwei Kilometern biegen wir wieder rechts ab und es geht nun etwas aufwärts. Insgesamt ist die Strecke leicht wellig und recht abwechslungsreich. Natürlich  ist jeder Kilometer ausgeschildert und die Markierungen immer eindeutig. Ein Verlaufen ist selbst für Träumer nicht möglich.

Nach 1,5 Kilometer kommen wir zu einer 200 Meter langen Pendelstrecke. Hier kann ich meinen Konkurrenten mal ins Gesicht sehen und diese sind meisten noch ganz entspannt. Auf der Ultrastrecke teilt man sich das Tempo doch vorsichtiger ein, denn ein zu schnelles Anfangstempo wird hier zum Ende hin noch brutaler bestraft als auf der Marathonstrecke. Nach einer scharfen Kehre treffen wir die nächste Verpflegungsstelle.  Wasser, Tee und Iso sind im Angebot. In der zweiten Runde werden noch Malzbier, Kekse, Bananen und Cola  hinzukommen.

Nun überqueren wir den Schwarzbach und danach geht es zwischen Wald und Feldern Richtung Heidhof. Die Kirchheller  Heide ist bereits seit 1926 als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Die gut befestigten Wege dürfen hier nicht verlassen werden, denn abseits der  Wege beginnt sofort ein Biotop. Hier habe ich schon oft Rehe und sogar Füchse gesehen. Wildschweine gibt es wohl auch zuhauf, wie die Spuren links und rechts des Weges bezeugen. Erstaunlich, wo doch der Ballungsraum Ruhrgebiet in unmittelbarer Nähe ist.

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Informationen: Bottroper Herbstwaldlauf
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