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Laufberichte

Echt symbadisch, der Baden-Marathon

20.09.09

27. Baden-Marathon heißt 27 Jahre Marathon in Karlsruhe und ich war noch nie dabei. Das musste sich ändern und so habe ich mich für den 27. Baden-Marathon angemeldet. Neu und zum 1. Mal gibt es den Zusatz „1. Karlsruher Tanzmarathon am 20. September 2009 - Karlsruhe auf den Beinen beim Baden-Marathon“. Das heißt jetzt nicht, dass es zwei Marathons gibt, sondern dass entlang der Strecke über 80 Tanzgruppen, Tanzvereine und Tanzschulen die Läufer und Läuferinnen sowie das Publikum mit über 800 Tänzern und Tänzerinnen mit tänzerischem Enthusiasmus begeistern, animieren, unterhalten und motivieren werden. Damit hat das Sportereignis einen sportlich-kulturellen „Gefährten“ erhalten.

Den Sportlern und dem Publikum werden heiße Rhythmen der Salseros, indischen Bollywood, nordamerikanische Volkstänze wie Square Dance und Round Dance, fetzigen Street Dance, mitreißende Musical- und Showdance-Programme, exotische westafrikanische Tänze mit Trommeln, farbenprächtige Tänze der Filipinos, schwungvolle Folkloretänze in traditionellen Kostümen und zahlreiche weitere Tanz-Events direkt an der Laufstrecke in Karlsruhe geboten. Das heißt je nach dem wie schnell oder langsam der Marathonläufer ist, kann es sich dabei um mehrere Stunden handeln, so z.B. um knapp 3,5 Stunden bei Kilometer 40 – bis eben der letzte Läufer diesen Punkt passiert hat. Eine echte Herausforderung also auch für die Tänzer. Es gibt einen speziellen Tanzmarathon-Flyer, auf dem die Plätze und Gruppen aufgeführt sind. Per Rad oder Zu Fuß kann man so viele Stationen neben dem Marathon auch als Tanzmensch parallel sehen und erleben.

Dass wir heute diesen Bericht und viele andere Informationen aus dem www holen können, hat seinen Ursprung in den USA im Jahre 1969. Vor 25 Jahren am 2. August wurde Deutschlands erste echte E-Mail im Rechenzentrum der Karlsruher Universität empfangen und gesendet: Auf einer herstellerübergreifenden Plattform zur elektronischen Kommunikation von Wissenschaftlern beantwortete der Internetpionier Werner Zorn den offiziellen Willkommensgruß des US-amerikanischen CSNet. Weltweit war damit Deutschland das vierte Land mit Anschluss an das Internet. Erst ab dem Jahr 1993 gab es einen rasanten Auftrieb für das World Wide Web (www), als der erste grafikfähige Webbrowser veröffentlicht und zum kostenlosen Download angeboten wurde. Heute ist es für viele das normalste der Welt. Werner Zorn hat alle Internet-Adressen der Volksrepublik China verwaltet, solange die Chinesen noch keine eigene Infrastruktur dafür hatten.

Karlsruhe ist historisch gesehen die Haupt- und Residenzstadt des ehemaligen Landes Baden. Karl-Wilhelm Markgraf von Baden-Durlach träumte von einem Schloss, von dem die Straßen strahlenförmig wie die Sonnenstrahlen aus gehen. Die Traumstadt wurde auf dem Reisbrett geplant und 1715 damit  begonnen, die Pläne umzusetzen. Es wurden 32 Straßen und Alleen gebaut, die exakt der Einteilung der Kompassrose entsprechen. Vom Schlossturm hat man einen Einblick auf alle Strahlen (Straßen). Apropos Sonnenstrahlen: Karlsruhe ist eine der sonnigsten Städte Deutschlands und zählt mit einer Jahresmitteltemperatur von 10,9°C auch zu den wärmsten.

Karlsruhe ist mit ca. 300.000 Einwohnern eine mittlere Großstadt mit viel Leben in der City. Da die Startunterlagenausgabe in der Europahalle ab 12:30 Uhr geöffnet sind,  machen wir noch einen Rundgang durch die sehenswerte Innenstadt und entdecken so einige schöne Gebäude des klassizistischen Architekten Friedrich Weinbrenner, der das Stadtbild in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts prägte. Z.B. auf dem Marktplatz die evangelischer Stadtkirche (1807–15) und das Rathaus (1821–25) an der zur „via triumphalis“ ausgebauten Nord-Süd-Mittelachse, die Pfarrkirche St. Stephan, die zwischen 1808 und 1814 erbaut wurde und nicht nur zu den Hauptwerken Weinbrenners zählt, sondern einen der bedeutendsten klassizistischen Kuppelbauten Süddeutschlands ist.

Nachdem wir uns einiges angesehen haben, geht es zur Europahalle. Die Halle befindet sich an der Alb, einem kleinen Nebenfluss des Rheins, und neben dem Beiertheimer Stadion, in dem der neue Zieleinlauf ist. Die Dachkonstruktion der Europahalle bietet  mit seiner Dachkonstruktion eine bauliche Besonderheit, weil sie lediglich von zwei Stahlseilen getragen wird. Innen bietet sie bis zu 9.000 Steh- und Sitzplätze - heute jedoch ist sie eine Kombination aus Messe und Festhalle. Wir holen die Startunterlagen, sammeln noch einige Flyer von Läufen in der ganzen Welt, essen Pasta (musste leider extra bezahlt werden), schlendern über die Messe und ruckzuck ist der Tag vorbei.

Heute ist Sonntag und Marathontag. Da der Start um 9 Uhr ist, müssen wir diesmal nicht ganz so früh aufstehen. Der Startplatz befindet sich neben Runners Heaven auf der Hermann-Veit-Strasse. Um einen reibungslosen Start für alle Teilnehmer zu gewährleisten (Halb- und ganzer Marathon starten zusammen), gibt es Startblöcke für die  anvisierten Zielzeiten. Ich begebe mich in den Block „D“, Zielzeit über 4 Stunden. Um 9 Uhr starten alle die, die den Marathon unter 4 Stunden oder den Halben unter 2 Stunden laufen wollen. Wir, der Block D und die Walker, starten 10 Minuten später.

Erst seit 2004 ist der Baden-Marathon in Karlsruhe auf Wunsch vieler Teilnehmer zum Citylauf geworden. Der Kurs des letzten Jahres soll nahezu identisch mit dem diesjährigen Lauf sein. Erstmals gibt es den Zieleinlauf ins neue Beiertheimer Leichtathletikstadion.

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Informationen: Baden-Marathon
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