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Laufberichte

Grünfutter- und Kilometerfresser

24.09.06

Ab Holdenried kommt’s knüppeldick

 

Grüss Gottle aus Kempten, heute berichte ich Euch aus einer der ältesten Städte Deutschlands, und zwar aus dem Allgäuer Oberzentrum Kempten vom dortigen Voralpenmarathon. Und hier werden die Deutschen Meistertitel der Deutschen Ultramarathonvereinigung im Cross- und Landschaftslauf vergeben.

 

Die Anreise erfolgt bereits problemlos am Vortag nach Altenstadt bei Schongau. Hier ist kein sportlicher Anlass für mich gegeben, schon eher der Ehemaligentreff meiner Kameraden aus der Bundeswehrzeit. Einige werden an diese Garnison gute oder weniger gute Gedanken haben, wurden und werden hier doch die Einzelkämpfer und Fallschirmspringer geschliffen. Für mich ist das Zusammenkommen ganz nützlich, da ich so nebenbei dort übernachten und habe am nächsten Morgen eine kurze Anreise nach Kempten.

 

Nach gut einer Stunde befinde ich mich bereits vor Ort am Startgelände beim Freizeitbad CamboMare. Strahlender Sonnenschein, kein Nebel und jetzt noch kühle Temperaturen von etwas mehr als 10 Grad Celsius erwarten uns. Ein Parkplatz ist in unmittelbarer Nähe schnell gefunden.

 

Kempten selbst ist Kreisfreie Stadt mit gut 60.000 Einwohnern. Die Hochschulstadt zählt zu den ältesten Städten Deutschlands und lässt sich geschichtlich mit Worms, Trier und Augsburg vergleichen. Gesichert gilt die Existenz der römischen Stadt Cambodunum etwa ab der Zeit der Eroberung der Gegend durch die Truppen des Drusus und Tiberius (15 v. Chr.). 1289 war Kempten als Freie Reichsstadt dem König unmittelbar unterstellt. 1448 erhält Kempten das Recht, den Reichsadler mit der Kaiserkrone im Wappen zu führen.

 

Im Mittelalter entwickelt sich die Stadt zur Doppelstadt: Während die Reichsstadt zur Reformation wechselt, bleibt die stark angewachsene Stiftssiedlung katholisch. Im dreißigjährigen Krieg helfen dann die beiden Städte abwechselnd den aufgezogenen Truppen, die andere Stadt zu bekehren und zu verheeren. Zu dieser Zeit schlägt dann auch noch die Pest zu, wobei die Bevölkerung von vormals etwa 6.000 Einwohnern auf nur noch 900 dezimiert wird. Napoleon macht dann Kempten zu einer einheitlichen Stadt, es dauert allerdings Jahrzehnte, bis sich die Stadtteile wieder zusammengehörig fühlen.

 

Bekannte Unternehmen in Kempten sind die Regio Allgäu, ein Unternehmen der DB Regio AG, der Logistiker Dachser und Liebherr. Verkehrsmäßig ist die Stadt über die Autobahn 7 sowie über die Bundesstraßen 12 und 19 gut angebunden. So, na ham wir wieder was dazu glernt.

 

Meine Startnummer erhalte ich im Zelt neben dem CamboMare gegen Vorweisen der Meldebestätigung in wenigen Sekunden. Neben ein bisschen Werbung sehe ich in der Tüte Laufprospekte von der Umgebung, Gutscheine für ein Nudelgericht und Funktionssocken eines ansässigen Sportgeschäftes. Wir werden nach dem Lauf auch ein Funktionsshirt und eine Medaille erhalten.

 

Beim Anstehen im stillen Örtchen erscheint dann mein ehemaliger Vereinskollege Georg Lübeck, den die Arbeit vor einigen Jahren ins Allgäu verschlagen hat. Wenn’s gut läuft, dann will er unter vier Stunden bleiben. Ja und seine Frau, die Dagmar, steht dann im Freien und wartet. Für einen geselligen „Ratsch“ haben wir nicht mehr die Zeit, denn in wenigen Minuten beginnt unser Einsatz.

 

Oben vor dem Bad reicht gerade noch die Zeit für ein, zwei Bilder und für das Suchen eines geeigneten Standortes für die Startaufnahme. „Ja, was machst Du denn hier“, spricht mich ein mir unbekannter Zuschauer an und entschuldigt sich umgehend. „Ich hab da was verwechselt“, murmelt er noch. Wir werden noch erinnert, aufgrund der ansteigenden Temperatur ausgiebig zu trinken. Mit einem Schuss aus der Startpistole werden wir schließlich auf die Strecke gelassen.

 

Das erste Stück unseres Weges sind wir auf Asphalt unterwegs, was sich gleich ändert, als wir auf einen deutlich schmälere Strasse nach links abbiegen. Und es geht gleich los, nämlich mit kleinen Hügeln und Gefällstrecken. Die 1450 Höhenmeter wollen doch erreicht werden. Links und rechts sehen wir Weiden, wo auch noch Rindvieh grast. Eine Herde brüllt aufgrund der laufenden Meute, als ob ein Metzger im Anmarsch wäre. Eine Kuh lässt sich von mir dazu bringen, dass sie mir in die Linse schaut. Die vorbeilaufenden Sportler lachen. Ich lache nicht mehr, als mir der Weidezaun einen elektrischen Stromschlag in den Oberschenkel verpasst.

 

In Heiligkreuz bei Kilometer vier erhalten wir bereits erste Verpflegung in Form von Aqua und Iso. Ja, verdursten brauchen wir nicht, denn 12 Stationen sind eingerichtet und dort erhalten wir Wasser, Tee, Iso, Cola, Weißbrot, Bananen, Äpfel und Riegel. Auf den letzten V-Stellen sehe ich auch noch diese Energiechips. Viele Brunnen spenden noch zusätzliches H2O. In Heiligkreuz fällt mir sofort die dunkel gehaltene Ortskirche auf.

 

Wir verlassen den Ort und uns stellt sich noch vor Kilometer fünf eine Rampe mit rund 100 Höhenmetern entgegen. Erste Sportler legen schon den Kriechgang ein. Ich komme an der Steigung mit Christoph Lux und Bernd Spring zum Reden. Letzterer schleppt wie ich auch eine Digicam mit.

 

Nach dem Passieren der Weiler Oschberg und Elmatried erhalten wir bei Kilometer sieben wieder Flüssiges. Noch im Bereich der V-Stelle verlassen wir die Straße und es geht ins grasige Gelände. Gefälle und dann geht’s im Wald noch ein paar Meter hinab auf eine Brücke. Da schreien meine Vorderleute, was ich nicht verstehe, und ich springe mehr wohl im Unterbewusstsein über ein fehlendes Brett auf der Brücke hinweg. Am Ende der Brücke banne ich die Malaise auf den Chip. Hoffentlich erkennt das jeder Sportler, denn wenn jemand in das Loch hineintritt, kann das fürchterliche Folgen haben. Der Crossabschnitt dauert noch über Kilometerschild acht hinaus.

 

Mit dem nächsten Kilometer erreichen wir den Markt Wiggensbach. Der Ort hat knapp 5.000 Einwohner und liegt an der Oberschwäbischen Barockstraße und am Bayerisch- Schwäbischen Jakobsweg. Wo der Ort seinen Namen herhat, das ist letztendlich nicht geklärt. In der Isnyer Klosterchronik wird 1182 der Ort Witingisbach erwähnt. Eine andere Theorie besagt, dass der Name von einem Einsiedler namens Witigo stamme. Neben dem Tourismus sind mittelständische Industriebetriebe in der Automolilzulieferindustrie und Folienherstellung ein wirtschaftliches Standbein. Es gibt hier auch einen Käselehrpfad und ein Käsemuseum. Wenn da a Allgäuer Romadour ausgestellt wird, dann braucht’s scho a rustikale Nasn.

 

In Wiggensbach sehen wir neben dem Rathaus ein bayerisches Symbol. Hier wird nämlich, wie in vielen anderen schwäbischen und oberbayerischen Gemeinden auch, ein Maibaum aufgestellt. Sehr viele Zunftzeichen sind am geschälten Stamm angebracht. Wenn wir sogleich noch nach rechts schauen, dann erblicken wir die Pfarrkirche, die im 18. Jahrhundert komplett renoviert wurde. Ein paar Meter weiter gibt’s wieder was für die Gurgel.

 

Ab dem Weiler Holdenried kommt’s knüppeldick, denn der Blender mit gut 1050 Meter Höhe baut sich vor uns auf, und da müssen wir rauf. Rund 200 Höhenmeter sind bis zum dortigen Sendeturm zu meistern. An den steilsten Stücken, fast durchgehend Crosscharakter, marschieren viele Sportler. Beim Kilometerschild zwölf sind auch noch Wurzeln zu übersteigen. Aber mit Konzentration und kleinen Schritten erreichen wir das kleine Gipfelplateau. Dort wird gerade eine evangelische Bergmesse mit Musik abgehalten. Ein paar Meter weiter wird die Zwischenzeit genommen. 1 1/4 Stunden für gut zwölf Kilometer, na servus, das ist ein guter Schnitt. Für den Abstieg vom Blender brauchen wir dann Konzentration, denn rund 1,5 Kilometer lang dauert der Trail.

 

Bei Kilometer 15 fällt mir ein vielleicht sieben oder acht Jahre altes Mädchen auf. Sie hat einen sauberen Laufstil und freut sich, da sie von vielen angesprochen wird. Sie wird nicht mehr weit laufen müssen als Staffelläuferin.

 

In Eschach bei Kilometer 16 und bei der Pfarrkirche kommt die Streckentrennung. Wir laufen nach rechts, wieder bergan, was sonst. Und das 2/3-Marathon-Schild zeigt gerade aus. Oberhalb des Eschacher Weihers (Kilometer 17,5) führt unsere Strecke nun in den Buchenberger Wald. Weiterhin hügelig, wohl mehr im Anstieg als hinunter. In der Nähe vom Kilometer 21 weist uns eine Tafel auf die Große europäische Wasserscheide hin. Wir haben hier eine Höhe von 1075 Meter Seehöhe erreicht.

 

Beim Weiler Wenger Egg, hier war der frühere Wendepunkt, erhalten wir wieder Verpflegung. Ich will fotografieren, doch die Kamera streikt mangels Strom. Bullshit, dabei habe ich die Batterien am Tag zuvor noch geladen. Vielleicht hängt’s an der Feuchtigkeit in der Hüfttasche. Es beginnt ein kurzes Stück mit Begegnungsverkehr auf dem Abstecher zum Scharfen Grat. Zunächst noch moderat, wird es dann schon steiler, auch ein Stück mit Wurzeln und Steinen ist im Anstieg vorhanden.

 

Der Schwarze Grat selbst ist mit 1118 Meter der höchste Berg in Württemberg. Unwissentlich haben wir die Landesgrenze überschritten. Am Gipfel selbst sehen wir einen 28 Meter hohen Aussichtsturm. Sofern das Wetter mitspielt, hat man von oben einen weiten Blick auf die Allgäuer Alpen, Bodensee und Oberschwaben. Der TV Isny richtet immer Juni einen Berglauf aus, wo das Ziel hier ist. Bei uns wird aber die Zeit genommen. Wende.

 

Der Rückweg zu Wenger Egg geht über bessere Wege. Dort nehme ich wieder was zum Trinken. Nach dem Ende des Gegenverkehrs beginnt das Gefälle auf Asphalt. Wir können Tempo machen. So leicht ist das aber nicht bis Kilometer 31, denn der Untergrund wechselt wieder auf Waldwege und es mischen sich wieder Gegenanstiege darunter.

 

Bei Kilometer 33, das Feld hat sich nun gehörig auseinander gezogen, erreiche ich den Eschacher Weiher, wo einige Angler ihrem Hobby nachgehen. Eine Familie liegt in Badekleidung am Ufer. Der Weiher ist ein Staubecken, das eine Besonderheit aufweist. Der Abfluss geht in zwei Richtungen, nämlich über ein Rohr an der Staumauer Richtung Donau und über einen Bach, der über die Argen in den Bodensee und damit zum Rhein entwässert. Meine Kamera funktioniert nun wieder. Auch gut.

 

Es folgt ein längeres Stück auf grasigem Untergrund, bis wir bei Kilometer 36 eine Kreisstraße erreichen. Es geht leicht gefällig hinein nach Buchenberg. Der Markt selbst hat knapp 4.000 Einwohner. Bei Kilometer 37 sehe ich auf dem Verpflegungstisch etwas Helles liegen. Im ersten Moment denke ich an Schaumgummi zum Naschen, aber es sind diese Gel-Chips, die man in den Backen belassen soll. Ich greife mir eines und stecke jeweils eine Hälfte in die Backentasche. Komisch und gewöhnungsbedürftig ist es schon und vielleicht schaue ich damit auch wie ein Hamster aus.

 

Bis knapp vor Kilometer 40 ist die Strecke weiterhin fallend. An einer morastigen Stelle zögert eine Walkerin. „Da steigst einfach in den Baz nei, des tuat überhaupt net weh“, sage ich ihr. Am Herrenwieser Weiher vorbei kommt nun noch der Heart Break Hill von Kempten. Es geht die nächsten zwei Kilometer bergan auf den Mariaberg. Ich muss mich schon zusammenreißen, dass mit nicht der eine oder andere Fluch auskommt. Ein „Jesus, Maria und Josef“ in Anbetracht der Steigung ist ja noch erlaubt.

 

Kurz nach dem Kilometerschild 42 ist wohl die höchste Stelle an einem Gehöft erreicht. Wir rennen wieder einen Grasweg entlang, wo an einem Waldrand ein Holzkreuz und eine Ruhebank steht. Die ist allerdings besetzt, also muss ich weiter. Es geht bergab über Steine, Wurzeln und auch Stufen. Aufpassen, denn auf der Fresse fliegt man hier gleich. Ein Konkurrent lässt mich vorbei.

 

Bei Kilometer 44 ist das Gröbste geschafft, denn der letzte Kilometer führt uns noch am Stadtrand über gepflegte Parkwege und hinter einer Sportanlage vorbei. Den Schlussspurt, der wohl keiner ist, setze ich  beim Anblick des CampoMare an. Geschafft.

 

Bei der Medaillenverteilung haben zwei, drei Kinder eine gute Beschäftigung. Das Finishershirt wird übergeben. Ja, und eine gute Zielverpflegung wird uns auch angeboten. Die interessiert mich momentan weniger, schon eher das Isogetränk in alkoholfreier Weizenbierform. Die erste Halbe verdunstet wohl schon in der Speiseröhre.

 

Die angebotenen Nudeln sind schmackhaft. Zum Kaffee hätte ich mir noch ein schwäbisches Schmankerl gewünscht, einen Zwetschgendatschi. Andere Spezialitäten der regionalen Küche sind Kässpatzen, Dampfnudeln oder Nonnafürzle. Letzteres ist aber nicht das spätere Nebenprodukt eines verzehrten Linsen- oder Bohnengerichtes in einem Kloster. Was es damit auf sich hat, das werde ich versuchen herauszufinden.

 

Was ist noch interessant: Für den langen Kanten darf man sieben Stunden benötigen. Ja, und mit meiner Zeit von 4.22.31 Stunden finde ich mich auf dem 97. Gesamtrang und dem elften Klassenplatz der M45. Beim Studieren der Ergebnisse fällt mir auf, dass mich auf dem Rückweg seit dem Schwarzen Grat ein einziger Sportler überholt hat. Ich dagegen habe 26 seit der Wende geholt. Das stimmt mich positiv auf den Münchener Marathon, wo ich die drei Stunden angreifen will.

 

Weiterhin stelle ich fest, dass dem Georg Lübeck die Frau erneut davongelaufen ist. Ja Schorsch, da hilft nur eins: Geheimtraining.

 

Das Lauferlebnis ist sehr preisgünstig: Für den langen Kanten beginnt bei frühzeitiger Anmeldung die Teilnahmegebühr bei 22 EUR. Bezüglich der gebotenen Leistungen außerordentlich günstig. Und im nächsten Jahr dürfen die Kemptener ein wenig feiern, steht dann die fünfte Austragung an.

 

Ergebnisse Marathon
Männer

1. Velten, Sascha Remscheider SV 3:13:08
2. Stork, Christian Wasser ist Leben Kempten 3:17:33
3. Stephan, Frank  LG Offenbach 3:20:14 


Frauen

1. Weber, Anneliese TSV Mindelheim 3:49:14
2. Alter, Julia TV Rheinau 3:49:29
3. Ott, Gerti TV Memmingen 3:50:16

Teilnehmer:

Marathon 249, 2/3 Marathon 122, Walking/Nordic Walking 24 Finisher, 40 Staffeln.

 

Streckenbeschreibung:

Ausgesprochen schöne, typische Voralpenstrecke. Es geht recht hügelig durch die Wiesen und Wälder westlich von Kempten. 40 % kleine Teerstraßen, 50 % Wald- und Forstwege, 10 % Trails und Wiesenwege.

 

Wettbewerbe:

Marathon über 45 Kilometer, 2/3 Marathon über 28 Kilometer, Staffelmarathon mit drei bis zehn Läufern, Walking/NordicWalking über 28 Kilometer, geführte kostenlose Walking Tour über acht Kilometer zum Reinschnuppern.

 

Zeitnahme:

Transponderchip.

 

Auszeichnung:

Urkunde Online oder gegen 4 EUR postalisch. Für Marathonteilnehmer Finishershirt in funktioneller Qualität. Medaillen für alle. Funktionssocken für Marathonis. Geldpreise für die ersten in der Gesamtwertung, Sachpreise für die Klassensieger.

 

Drumherum:

Duschen im CamboMare. Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe. Übernachtung in Turnhalle gegen einen kleinen Obolus möglich. Kostenloses Nudelgericht nach dem Lauf.

 

Verpflegung:

12 Verpflegungsstellen mit Wasser, Tee, Iso, Bananen, Äpfel, Riegel, Weißbrot, Cola. Am Ziel zudem alkoholfreies Weizen.

 

Zuschauer:

Auf der ganzen Strecke waren Zuschauer vorhanden. Besonders viele in den größeren Orten.

 

Fazit:

Eine schöne Veranstaltung für den Naturliebhaber und Landschaftsläufer. Der Veranstalter hat um Vorschläge gebeten: Nach meiner Ansicht soll der Kurs bis zum Schwarzen Grat und auch der Abstecher auf den Mariaberg so beibehalten werden, wie wir ihn heute belaufen haben.

 

Informationen: Allgäuer Voralpenmarathon
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