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Laufberichte

Endlich Ultra in Monschau!

12.08.12

Auf Kopfsteinpflaster geht es, genau wie noch vor 100 Jahren, durch diesen historischen Stadtkern.  Über der Stadt und dem Läuferfeld sieht man die Burg Monschau aus dem 13. Jahrhundert liegen. Man ist einfach erschlagen von dieser kompakten Romantik und meint durch ein Museumsdorf zu laufen, doch aus den Fenstern jubeln Anwohner den Läufern zu. Markant ist auch das Rote Haus, das Stiftung-Scheibler-Museum: Hier kann man Bürgerliche Wohnkultur zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert erleben. 1768 wurde das Doppelhaus fertig gestellt. Johann Heinrich Scheibler (1705–1765), der Eigentümer, hatte die Monschauer Tuchindustrie zur höchsten Blüte gebracht. Die linke Hälfte ist das Wohnhaus „Zum goldenen Helm“, die rechte Seite das Kontorhaus „Zum Pelikan“.

Glanzstück der Ausstattung ist die durch drei Etagen führende Holztreppe im Wohnhaus. Das Monschauer Bürgerhaus war im Zeitalter der Manufaktur gleichzeitig Produktionsstätte. Meist handelt es sich um Fachwerkbauten von zwei bis vier Geschossen auf hohem Bruchsteinuntergeschoss.

Bis hierhin geht es praktisch nur bergab und  dann noch 2 km entlang der Rur  relativ flach weiter. Heute ist es zum Glück trocken, jedoch schweifen meine Gedanken zurück zum letzten Jahr, in dem der heftige Dauerregen den schmalen Weg in eine „Parallel-Rur“ verwandelt hatte,  mit  teilweise 10 bis 15 cm hohem Wasserstand. Das Photo das ein Kollege an dieser Stelle gemacht hatte halte ich in Ehren, auch wenn es mehr an einen Schwimmwettkampf erinnert.

Doch diesmal kann ich das Stück genießen. Aber an der Kluckbachbrücke bei km 21,5, hatte der Spaß dann doch ein Ende, denn der tiefste Punkt der Strecke ist dort erreicht und nun heißt es: Auf zu neuen Höhen.

Gut, dass es zuvor an der  Verpflegungsstelle reichlich zu Essen und zu Trinken gab. Überhaupt ist die Verpflegung beim Monschau Marathon sehr reichhaltig und die Helfer immer bestens motiviert, wie das Photo zeigt.

Danach geht es ständig rauf und runter, bis dann bei km 26 der erste eigentliche Hammer kommt. Im Hölderbachtal geht es nämlich fast 2 km nur bergauf. Ab hier trifft man dann die früher gestarteten Walker. Oben angekommen liegt die nächste Verpflegungsstelle mit Ultra-Sports-Buffer, Riegel, Tee und Wasser, Bananen und Äpfeln. Ab km 34 gibt es dazu auch noch Cola und auch Bier.

Die vier Kilometer hinauf zum Brather Hof  (km 34) kann man trotz ständiger Steigung ganz gut laufen. Kaum hat man die Höhe erreicht, empfängt einem ein kräftiger Wind. Die Windräder stehen also nicht zufällig hier. Heute drehen Sie besonders stark und ich habe den Eindruck, dass seit dem letzten Jahr noch welche dazugekommen sind. Da hier auch der zweite Staffelwechselpunkt ist, ist die Bundesstraße rechts und links ziemlich zugeparkt, genauso wie der kleine zusätzlich eingerichtete Parkplatz. Hier versorgen die Begleiter ihre Läufer und die Staffeln wechseln ihre Läufer aus.  Kaum haben wir die Straße überquert, gibt es nämlich an der Verpflegungsstelle wieder das volle Verpflegungs-Programm. Und bald darauf ist auch schon der Halbmarathonpunkt des Marathons erreicht. Heute ist es Km 35 für mich. Also nur noch 21 to go. Der beschwerlichere Teil der Strecke liegt hinter uns.

Die nächsten Kilometer im Fuhrtsbachtal  kann man richtig genießen, sie sind landschaftlich wunderschön und einfach zu laufen, da es keine wesentlichen Anstiege gibt. Die Aussicht auf idyllische Feuchtwiesen beruhigt und man kann genüsslich durchatmen. Wegen des Windes spührt man die mittlerweile schon 25 Grad nicht. Trotzdem creme ich mich jetzt mal schnell ein, denn die Kraft der Augustsonne sollte man nicht unterschätzen.

Die nächste nennenswerte aber nur kurze Steigung wartet erst bei km 40 hinauf zum Gut Heistert, wo die Läufer wieder vom freundlichen Team der dortigen Verpflegungsstelle in Empfang genommen werden. Jetzt ist die Wegstrecke wieder geteert, was den Lauf noch etwas leichter macht. Besonders hilfreich sind hier die dichten, teilweise 6 Meter hohen Buchenhecken, die den Wind abbremsen, der wie immer fast nur von vorne zu kommen scheint.

In Kalterherberg neben dem „Eifeldom“ ist immer Partystimmung, so auch diesmal. Dann ist man schon aber wieder im tiefen Eifelwald und läuft an einem idyllischen kleinen Weiher mit Seerosen und einer Kirche im Hintergrund vorbei, und unter einer hohen historischen Eisenbahnbrücke durch. Dieses Wahrzeichen steht nicht nur für die alte Vennbahn, sondern auch für den nächsten langen Anstieg, der sich wieder über fast 2 km hinzieht, vorbei am Gasthof Leyloch, wo die Läufer früher noch immer reichlich mit Bier versorgt wurden. Das Bier gibt es jetzt bei km 53. Ab da läuft man dann abwärts zur Rochusmühle und zum Troisdorfer Weiher bei km 55.

Dann kommt noch einmal ein beschwerliches Stück auf schmalem und felsigen Pfad hinauf nach Konzen. Oben angekommen, sieht man schon den Kirchturm und man hört den Sprecher. Gleich ist es geschafft. Vorbei an der Kirche geht es zum Zieleinlauf. Viele erwarten die Läufer und Wanderer. Das Wetter und die Stimmung sind super.

Der Erste Monschau- Ultramarathon ist geschafft. Mit 6 Stunden 51 min, für die 56, 2km mit fast 1.000 HM war ich recht zufrieden.

Einfach toll. Alles hat gepasst. Super Organisation, super Strecke, super Helferteams und tolle Verpflegung. Bitte haltet am Ultra fest.

Monschau ist immer ein Erlebnis – auf jeder Distanz und bei jedem Wetter!

Die Platzierungen bei den Damen im Run:

1. Ortmanns, Christine Team Coolart 3:23:49 Stunden
2. Frings, Anette Selbstläufer Altenahr 3:29:39 Stunden
3. Jochum, Carina Bonn 3:29:52 Stunden

Die Platzierungen bei den Männern im Run:

1. Werker, Markus TV Konzen 2:38:57 Stunden
2. Achten, Jörg Aachener TG 2:45:57 Stunden
3. Mey, Markus Peters Sport 2:50:16 Stunden

Ultra-Marathon –Damen

1. Braun, Marion G. Eicherscheid 4:43:30 Stunden
2. Doornbos, Lydia AVVN 4:57:48 Stunden
3. Hoffmann, Sigrid LG Westerwald 5:14:39 Stunden

507 Finisher

Ultra-Marathon - Männer

1. Collet, Andre Aachener TG 3:40:36 Stunden
2. Romejn, Jeroen 3:55:56 Stunden
3. Sengenberger, Ulf Kitzingen 4:06:34 Stunden
3.Schneider, Torsten Ultra Running Tea 4:06:34 Stunden

194 Finisher

Streckenbeschreibung:

Landschaftlich überaus reizvoller 2 Rundenkurs, aber auch anspruchsvoll. Besonders die erste Hälfte  der zweiten Runde hat es in sich.

Auszeichnung/Starterpaket:

Medaille, Urkunde, Funktions-Shirt

Logistik:

 Alles bei der Schule konzentriert: Startnummernausgabe, Duschen, und Kleiderdepot. Parkplätze gibt es ausreichend in der Nähe. Zum Start bei der Kirche sind es ein paar hundert Meter.

Verpflegung:

16 Verpflegungsstellen mit Wasser, Tee, Ultra-Buffer, Obst und Riegel, Wasserschwämme. Dazu viele private Verpflegungsstellen

Zuschauer:

In Monschau, Kalterherberg und Mützenich geht richtig die Post ab. Sonst nur vereinzelt

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Informationen: Monschau-Marathon
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