marathon4you.de

 

Laufberichte

Lauter Laufverrückte auf dem langen Kanten

17.05.08

Getreu dem Motto: „Wer was auf sich hält, läuft von Eisenach nach Schmiedefeld“ steh’ ich mit meinen Team-Kollegen Hans, Magic, Jan und Mario um 5:45 in aller Früh hier am Start auf dem noch in leichten Nebel gehüllten Marktplatz von Eisenach. Das ganze Treiben hat irgend etwas Ruhiges und Besinnliches, ganz anders als die sonst gewohnte Starthektik wie bei den großen Stadtmarathons, selbst bei der Kleiderabgabe gibt es keine Anstehzeiten, wahrscheinlich könnte man seine Utensilien sogar noch gemütlich nach dem Startzeichen abgeben. Einzig der Moderator sorgt für eine gewisse Lautstärke und dann natürlich auch ein paar Minuten vor dem Start die Hymne hier schlechthin: das Rennsteiglied. Auf der Heichelheimer Kloßparty am Vorabend wurde es uns auch schon mit den hervorragenden Klößen – bei uns in Bayern wären es Kartoffelknödel – serviert. Ganz unüblich gibt’s hier zu den Kohlehydraten auch noch Gulasch und Blaukraut.


Warum bin ich eigentlich hier, bisher stehen nur Marathons auf meiner Liste und weiter bin ich auch noch nie gelaufen. Ganz freiwillig ist das nicht passiert, ursprünglich wollte ich auch nur den Marathon laufen. Meine Kumpels hatten aber alle ausschließlich den Supermarathon im Kopf und so ein Ausflug in der Gruppe ist natürlich viel schöner. Organisatorisch ist es mit den weit entfernten Startorten kaum vernünftig zu lösen, so habe ich mich halt nötigen lassen - und wer weiß, für was es gut ist. Ich geb’s aber gerne zu, die Fakten dieses Laufes: 72,7 km, 1.500 Höhenmeter hinauf und noch 1.000 runter haben mir schon etwas von meiner Schlafenszeit geraubt, die Nacht war doch sehr kurz.

Deutschland steht heute flächendeckend mit Läufern aus allen 16 Bundesländern am Start und es gibt auch mit 1.830 Läufern einen neuen Anmelderekord für den Supermarathon. Punkt 6 Uhr werden wir mit einem „Gut Runst“ auf die Strecke geschickt, ich meine auch schon mal so etwas wie ein leichtes Durchspitzeln der Sonne erspäht zu haben, zu schön wäre es. Der letzte Wetterbericht hat doch etwas von einem ungemütlich durchziehenden Wolkenband mit viel Regen erzählt. Richtung Osten, durchs Nikolaitor hindurch geht’s für die meisten erstmal im ruhigen Tempo aus der Stadt hinaus. Aber schon nach 600 Metern, am Stadtpark wird die erste Steigung erreicht. Beruhigend ist, sie wird „nur“ 25 km anhalten. Klaus Duwe hat mir schon eingeimpft, hier musst du dich zurückhalten und möglichst Kräfte sparen. 


Hans und insbesondere Mario legen hier schon mal ordentlich los, sein Markenzeichen ist die Harakiri-Taktik: erst mal schauen was geht und Zeit gutmachen. Ich habe heute nur ein Ziel und das ist: das Ziel, zuviel Respekt habe ich vor dieser Distanz. Ok, unter 10 Stunden würde ich schon gerne bleiben, mir geht’s aber erstmal nur um’s Dabeisein. Magic und Jan halten sich erstmal auch in meiner Nähe auf. Bis zur Einmündung auf den wirklichen Rennsteig sind es 7 km, der Weg ist feucht, etwas uneben und stellenweise auch glitschig. Tolle Kreationen kann man beobachten, einer hat sich das Rennsteig „R“ in seine Haarpracht schneiden lassen, andere haben Rennsteig-Tätowierungen an den Beinen oder Armen und alte Rennsteig-Finisher-Shirts kann man in aller Varianten bestaunen. Hier sind halt lauter Lauf- und insbesondere Rennsteigbegeisterte auf der Piste.

Mit einem Ersten komme ich schon nach ein paar Kilometern ins Gespräch. Udo Pitsch, ich kenne ihn nur von seinen Laufberichten im Internet, beide sind wir aber aus der Umgebung von Augsburg und spulen unsere Trainingseinheiten im gleichen Laufrevier ab, daher spreche ich ihn an -  ist ja auch eine schöne Abwechslung auf dem langen Weg. Außerdem haben wir beide ein ähnliches Problem, wenn’s zu viel wird, zwickt’s im A…., ein Muskel oder Nerv gönnt uns nicht immer das Laufvergnügen. Er hat sich ein ziemlich hohes Laufprogramm für dieses Jahr auferlegt, fast jede Woche läuft er einen Marathon, gelegentlich auch mal einen Samstag und Sonntag. Am Ende soll das Ziel der 24 Std. Lauf von Berlin im Juli sein. Das Tempo hier am Anstieg ist nicht sonderlich hoch und auch nicht so steil, daher kann man sich angenehm unterhalten.

Nach 50 Minuten habe ich die erste Verpflegungsstelle erreicht und wenige Meter später, am Gasthaus Hohe Sonne sind wir an der Einmündung in den Rennsteig. Früher stand hier das Jagdschloss von Herzog Ernst August von Weimar. In der Ferne kann man die Wartburg erkennen.

Wir laufen aber nicht nur in den Rennsteig ein, sondern auch in den Pummpälzweg. Diese Rad- und Wanderverbindung zwischen Eisenach und Bad Salzungen, ist auf den nächsten 5 Kilometern identisch mit dem Rennsteig. Seinen Namen hat er dem Kobold Pummpälz zu verdanken, der in diesen Wäldern sein Unwesen treiben soll. Er lauert Nachtwandlern auf, springt ihnen in den Nacken und verteilt Ohrfeigen, um dann nach einigen Metern wieder zu verschwinden. Bloß gut, dass es schon hell ist. Der Pummpälzweg e.V. widmet sich dem Erhalt dieses herrlichen Weges und veranstaltet hierfür u.a. auch den Pummpälzlauf über die Halbmarathon-Distanz.

Nach etwas mehr als einer Stunde zieht sich der Himmel immer mehr zu und schon fängt es an zu regnen. In der Ferne kann ich auch einen leisen Donner vernehmen. Der Blick in den Himmel sieht schon ziemlich trostlos aus, das kann ja noch heiter werden, wir haben schließlich noch mehr als 60 km vor uns. In weiser Voraussicht und auch weil ich den Rennsteigbericht 06 von Klaus, hier auf dem Portal, gelesen habe, wo das Wetter auch gewechselt hat, habe ich mir mal eine ärmellose Jacke in ein kleines Täschchen gepresst und umgeschnallt, jetzt bin ich dankbar dafür, so lässt sich die Nässe doch gleich viel besser ertragen. In leicht welligem Profil, auf gut zu laufenden Wald- und Kieswegen gewinnen wir langsam an Höhe.

Während es sich so einregnet, komme ich mit Dietmar Urban ins Gespräch, er gehört auch zu den alten Haudegen auf dieser Strecke. Heuer ist er zum 22. Mal auf dem Rennsteig, aber es soll sein letztes Mal sein. Am Grenzadler in Oberhof will er seinen Lauf und auch seine Rennsteigkarriere beenden, mit 70 schmerzen ihm die Knie schon zu sehr. Viele Kilometer erzählt er mir von seinen Läufen und Abenteuern, auch schon Altersklassensieger war er hier. So ganz nehm’ ich’s ihm den Ausstieg nicht ab, so einen schlechten Eindruck macht er mir nicht, aber die Laufstrecke wird so natürlich sehr kurzweilig für mich. Tatsächlich, nach einer guten halben Stunde hellt sich jetzt der Himmel wieder auf, die Schleusen werden geschlossen und wir laufen wieder im Trockenen. 


Nach 17 km überholt mich marathon4you-Autor Eberhard, ein kleines Schwätzchen geht immer, er prognostiziert mir gleich meine Endzeit, anhand meiner Marathonzeiten. Ganz so optimistisch wie er bin ich nicht und vor allem nicht dazu entschlossen, auf „Teufel komm raus“ zu laufen. Und dann ist es soweit, wir erreichen bei Km 17,6 die Verpflegungsstelle Glasbachwiese. Ich komme zum ersten Mal in den Genuss des berühmt-berüchtigten Haferschleims, dem man ja wahre Wunderdinge, sprich Energieschübe nachsagt. Unter 4 Sorten kann man wählen: Natur, Heidelbeere, Traubenzucker oder Orange. Was soll ich nehmen? Erst greife ich zu Orange, nein... ich wähle lieber doch die Heidelbeeren, die machen so eine schöne Farbe und ganze Fruchtstücke sind auch drin. Als Bayer würde ich jetzt sagen: „Wenns schee macht und die Power a no kimmt dann passts scho“.

Gleich nach der Brotzeitstation geht es in einen richtigen schönen Singletrail mit Wurzeln und allen Drum und Dran. „Ja, mir sind halt auf Europas längstem Crosslauf, steht ja überall so beschrieben“. Hier steht  auch gerade Klaus mit seiner Kamera und sucht sich die besten Schnappschüsse. Da bleibt mir wieder Zeit für einen  kurzen Plausch. So macht mir das heute schon richtig Spaß. Oberhalb unseres Weges ist eine Teerstraße – schaut mir nach einem Stau aus – die Verursacher werden wohl wir sein. Man kann diesen ersten fast 20 Kilometer Anstieg ziemlich unterschätzen, denn eigentlich könnte man deutlich schneller laufen, die Steigung ist meistens sehr moderat und gut zu machen, wenn danach nicht noch über 50 km vor einem liegen würden.

Die Strecke wird jetzt aber doch spürbar steiler, unebener und schwieriger.  Einen Kilometer bevor wir den Großen Inselsberg erreichen, passieren wir noch auf 830 m den Oberen Beerberg. Ein Läufer weißt mich auf einen etwas höher gelegenen Felsen mit toller Aussicht hin. Das lasse ich mir nicht zweimal sagen und steige zu einem Porphyrfelsen hoch, so kann ich einen wunderbaren Ausblick in das Inselsberger Loch genießen, einem der größten Höhenunterschiede im Thüringer Wald.

Nach 3 Std. 20 Min. erreiche ich den Gipfel. Hier gibt es ein paar Häuser, eine Gastwirtschaft und ein paar Türme mit Antennenanlagen zu sehen, aber nur ganz kurz, denn gleich geht es wieder 1,3 km ziemlich steil bergab. Der Weg führt über glitschige Stufen. Fast hätt’s mich hingehauen, mit Mühe kann ich einen Sturz vermeiden. Äußerst unangenehm zieht es sich runter, ich muss wirklich auf der Hut sein und richtig einbremsen.


Bei Km 26,8 erreichen wir die Grenzwiese, wo ein großer Versorgungspunkt für uns aufgebaut ist. Ihren Namen hat sie von der früheren Grenze zwischen Sachsen und Gotha. Ich genehmige mir Schnittlauchbrot, Suppe und Cola. Am Parkplatz wartet Siggi, unsere Team-Fotografin auf mich. Wir haben bei ihr Shirts, Socken, Schuhe usw. deponiert, um uns gegebenenfalls umzuziehen. Ich überlege kurz, ob ich meine Weste ablegen soll, aber ich traue dem Frieden nicht. Stattdessen packe ich mir noch ein paar frische Socken in die Westentasche und auch meine dünnen Handschuhe. Während des Regens hatte ich doch arg klamme Finger und ich muss ja schließlich für den Bericht fotografieren. Als bekennender Handschuhläufer stehe ich aber dazu. Nichts ist schlimmer als kalte Hände beim Laufen.

Ab Kilometer 30 beginnt für mich heute der härteste Abschnitt der Strecke. Inzwischen bin ich 5 Stunden unterwegs, hüftabwärts gibt es eigentlich nur mehr wenig, was man nicht spürt, besonders schmerzen links die Addukktoren. Auch die rechte Plantarsehne brennt heftig und am Schienbeinansatz hat sich durch das Bergablaufen eine schmerzhafte Entzündung eingestellt. Zum Ganzen habe ich noch ca. 40 km vor mir. Ja und zusätzlich komme ich jetzt mal fast 2 Stunden mit Niemanden ins Gespräch. Ich erinnere mich an den Ausspruch, frisch gelesen im neuesten Runner’s World von Ultralauf-Guru Byron Powell: „Es wird nicht immer noch schlimmer, sondern irgendwann geht es auch wieder aufwärts“. Na, da bin ich mal gespannt.

Einen mentalen Schub gibt es wieder es an der Ebertswiese. Versorgungsmäßig lässt diese Station keine Wünsche offen. Dem berühmten Satz: „Man kommt hungrig zum Start und kommt satt ins Ziel“ kann man wenig entgegen setzen. Desweiteren sind hier 37,4 km geschafft und das ist schon mal mehr als die Hälfte. Die Sonne strahlt hier richtig vom Himmel. Ich versuche meine Weste wieder in meine Gürteltasche zu packen, die ist jetzt aber noch zusätzlich befüllt mit Handschuhen und Socken, darum gelingt es mir nicht mehr. Die Prozedur hält mich aber für einige Minuten auf dem Wiesengelände fest.


Gleich danach geht’s mal wieder eine Steigung hoch, eigentlich geht es fast immer auf oder ab. Auf dem Streckenprofil kann man das sehr leicht unterschätzen, da sieht das Teilstück ziemlich eben aus. Die Wege sind dazu meist sehr anspruchsvoll und oft mit Steinen gepflastert. Meine Taktik ist an den Anstiegen schnelles Gehtempo und sobald es wieder flach oder abwärts geht, zu laufen. Das haut recht gut hin, ich bekomme immer so meine Erholungspausen. Mir fällt immer Andrea Möhr mit ihrem roten LAC Berlin Shirt auf. Am Berg wenn ich gehe, überholt sie mich und im Flachen oder abwärts überhole ich sie wieder. Über viele Kilometer zieht sich das Spiel so hin, irgendwann zwischen Km 45 und 50 spreche ich sie dann doch einmal an. Vor zwei Wochen hat sie noch einen 24 Stunden-Lauf absolviert und dabei 158 km geschafft und im Herbst will sie auch noch den Ironman von Frankfurt durchziehen. Aber heute tun ihr die Knie etwas weh, die Erholung war wohl doch zu kurz. Beim Gehen ist’s eher schlechter, meint sie. Ja, hier am „langen Kanten“ sind wirklich lauter Laufverrückte unterwegs. Wir unterhalten uns fast bis Oberhof, immer wieder getrennt an den Anstiegen.

Irgendwann fällt’s mir dann auf: Eigentlich sind meine ganzen Zipperlein verschwunden. Mein körperliches Wohlbefinden ist jetzt wirklich wieder ausgezeichnet und das zwischenzeitliche kleine Tief verschwunden, der Bryon Powell hat also doch recht behalten. Ich fühle mich gut und freue mich schon auf den Grenzadler in Oberhof, da wäre ich nämlich mal gerne im Winter wenn die Biathleten ihre Wettkämpfe abhalten. Nach über 7 Std. komme ich dort an, der Gedanke an einen eventuellen Ausstieg kommt mir aber nicht im Mindesten, vielmehr geht mir durch den Kopf: „Jetzt bin ich ein Ultraläufer“. Nach einer Brotzeit schau ich mich nach dem Grenzadler um, den will ich unbedingt fotografieren. Direkt an der Teerstraße steht der Grenzstein mit dem preußischen Adlerschild.


Und wen treffe ich ein paar Meter weiter: Dietmar Urban, natürlich ist er nicht ausgestiegen, das hab ich mir doch gleich gedacht. Wer hier 21 Mal durchläuft, steigt doch nicht beim letzten Lauf vorzeitig aus. Gemeinsam machen wir uns auf den weiteren Weg. Die Steigungen nehmen jetzt wieder deutlich zu, auf oft ganz ruppigen ausgewaschenen Wegen führt die Strecke hinauf zum höchsten Berg Thüringens. Dietmar erzählt mir ununterbrochen bis zum Gipfel von alten DDR-Zeiten. Trotzdem ist das alles andere als ein Spaziergang. Die Wolken ziehen sich am Gipfel richtig zu und ein paar Regentropfen gibt’s auch noch auf die Mütze. Ein Blick auf die Uhr lässt mich jetzt doch etwas nervös werden. Unter 10 Std. will ich auf alle Fälle kommen. Aber irgendwie kann ich mich von Dietmars Storys nicht lösen. Dann nütze ich aber doch eine Pinkelpause, um mich aus dem Staub zu machen.

Die ganze Zeit habe ich schon die Aussage von Klaus im Kopf: „Ab dem letzten Gipfel geht es nur mehr moderat abwärts, da muss man noch Kraft haben, um noch mal richtig laufen zu können“. Nach den ersten Metern spüre ich es ganz gewaltig, ich hab noch richtig was drauf und nehme mir vor, Klaus’ Tipp in die Tat umzusetzen und Gas zu geben. An der Verpflegungsstation Schmücke bei Km 64 genehmige ich mir nur ganz kurz einen Becher Cola und noch schnell etwas Wasser über den Kopf, denn die Sonne strahlt jetzt wieder vom Himmel, und weiter geht’s. Ich fühle mich richtig prächtig und Schmerzen hab ich auch keine mehr. Die Überholspur gehört jetzt mir, einen nach dem anderen schnappe ich mir. Dieses leichte Gefälle ist auch wunderbar zu laufen.

Als nächstes freue ich mich jetzt auf die letzte Getränkestation. Da gibt es nämlich das dunkle Köstritzer Bier, scharf, nicht bleifrei. Aber vorher muss tatsächlich noch ein Stück Steigung bewältigt werden. Damit hatte ich nicht mehr gerechnet, aber jetzt kann ich sogar noch bergauf laufen. Obwohl mir die Uhr sagt, es gibt keine Zeit mehr zu verschenken, kippe ich schnell den Becher Bier runter, das hat aber wirklich nicht mehr als 10 Sekunden gedauert, dann aber „hurry up“.

Beim Kilometerschild 65 merke ich mir ungefähr die Zeit und rechne mir aus, dass ich in weniger als 30 min. das 70er Schild erreichen müsste. Aber dieses verflixte Schild kommt nicht. Ich kann nicht glauben, dass ich doch so langsam unterwegs bin. Nein, das kann nicht sein, hinter jeder Kurve hoffe ich es zu sehen, aber es kommt nicht. Egal, ich werde es zeitig schaffen, denke ich mir. Und dann löst sich doch alles auf, ich bin erleichtert. Die haben doch tatsächlich das 70er Schild ausgelassen, stattdessen kommt jetzt bereits das 71er. Nachdem ich dieses Schild passiere, durchfährt mich ein unglaublich geiles Gefühl. Ich weiß jetzt, ich habe es geschafft. Ich freue mich wahnsinnig, das Ziel nimmt mir keiner mehr und ein paar Minuten Luft habe ich auch noch auf die 10 Stunden. Obwohl es noch mal kurz vor dem Ziel etwas bergauf geht, schwebe ich auf Wolke 7 ins Ziel ein.


Was haben meine Spezies gemacht: Mario hat bis Oberhof Druck gemacht und Hans immer hinter sich gelassen, dann musste er aber doch seinem Anfangstempo Tribut zollen und Hans und Magic vorbei ziehen lassen. Sein gestecktes Ziel war, zur Siegerehrung in Schmiedefeld zu sein, was ihm mit einer 7:36 eindrucksvoll gelungen ist. Magic hielt sich von Anfang an zurück, war immer hinter Hans, aber an der letzten Steigung ein paar hundert Meter vor dem Ziel hat er ihn dann doch noch gepackt. Mit hervorragenden 7:12 und 7:13 liefen sie ein. Jan wollte eigentlich auch etwas langsamer machen, aber dann hat ihn doch der Ehrgeiz gepackt. Heraus kam eine tolle 8:21. Bei mir wurde es letztendlich eine bescheidene 9:49, dafür habe ich aber bestimmt viel mehr Geschichten gehört und nette Leute getroffen und viel Spaß gehabt.

Mein Fazit auf O-Ton Bayerisch lautet daher ganz einfach: „Schee wars“. Der Rennsteig sieht mich bestimmt mal wieder, aber dann mach ich auch ernst. Am Abend gehen wir in Eisenach noch zum Essen, unser Dresscode: Finisher-Shirt und Medaille um den Hals und stolz wie Oskar - genauso wie es die Amis in den Staaten machen.

 

Informationen: GutsMuths-Rennsteiglauf
Veranstalter-WebsiteE-MailErgebnislisteFotodienst HotelangeboteOnlinewetterGoogle/Routenplaner

 
NEWS MAGAZIN bestellen
Das marathon4you.de Jahrbuch 2024