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Die Europaläufer sind im Ziel

21.06.09
Quelle: Red. m4y

Was selbst eingefleischten Ultraläufern unglaublich erscheint, nimmt am Sonntag ein glückliches Ende. Von den 68 in Bari (Italien) gestarteten Läuferinnen und Läufer des Transeuropa-Footrace erreichen 45 das Nordkap und sind nach 64 Tagen und 4.487,7 km am Ziel. Eine unglaubliche Leistung. Jeder ist ein Sieger. Auch die, die das Ziel nicht ganz erreichten und wegen Verletzung oder Krankheit das Rennen aufgeben mussten. Jeder hat für sich neue Maßstäbe gesetzt und seine Grenzen erweitert. Das m4y-Team verneigt sich.

Organisator Ingo Schulze spricht von einer sensationellen Veranstaltung und einem sensationellen Ergebnis. Nie und nimmer hatte er im Vorfeld geglaubt, so viele Läuferinnen und Läufer so lange in der Wertung bleiben und dass 2/3 (!) das Ziel erreichen. Er führt das auf die gewissenhafte Vorbereitung der Aktiven zurück und auf die Erfahrung, die viele bei „kleineren“ Etappenläufen (Deutschlandlauf, Trans Gaule) sammeln konnten.

Nicht für möglich gehalten wurde auch, dass ein Läufer das Rennen so dominiert wie Rainer Koch aus Dettelbach. 378:12 Stunden ist seine Laufzeit, sein Vorsprung vor dem Japaner Takasumi Senoo (2.) und René Strosny (3.) beträgt über 28 Stunden. Oder anders gerechnet: Als Rainer Koch im Ziel ist, sind seine Verfolger ungefähr 300 km (!) zurück. Von den 64 Etappen hat er 61 gewonnen.

Noch dominanter war die Japanerin Hiroko Okiyama. Am Ende der 44. Etappe hatte sie 38 Stunden Vorsprung. Dann bekommt sie Probleme, quält sich aber zwei Wochen bis sie schließlich während der 58. Etappe aufgibt. Bis dahin hatte sie noch immer 23 Stunden Vorsprung vor ihrer Landsfrau  Furuyama Takako (529:06 Stunden), die schließlich gewinnt. Nur sechs Stunden mehr ist Elke Streicher unterwegs, die Zweite wird.

Mehr als eine Randbemerkung wert ist das Verhalten von René Strosny auf der letzten Etappe. Über viele hundert Kilometer lieferte er sich mit dem Japaner Takasumi Senoo spannende Duelle. Vor der Schlußetappe hatte Senoo knapp 6 Minuten Vorsprung, was René Strosny anerkannte und für den Schlußtag mit dem Japaner einen gemeinsamen Zieleinlauf verabredete.

Anders als René Strosny, der in lockerer Manier die "Kurz"-Etappe über 45,7 km herunterspulte, erlebte Senoo ein wahres Waterloo. Geschwächt und zermürbt konnte er nicht mehr an seine Leistungen anknüpfen und verlor auf René über eine Stunde. Statt die Schwäche des "Gegners" auszunutzen, "spazierte" René in Richtung Nordkap, bis Senoo aufschloss und beide gemeinsam die Ziellinie überquerten - Senoo als Zweiter der Gesamtwertung, René als Dritter.

Hut ab nicht nur vor der Leistung, Hut ab auch angesichts dieser großen sportlichen Geste.

 

Informationen: TransEurope-FootRace (TE-FR 09)
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