Neubrandenburg liegt 150 km nördlich von Berlin, man kann auch sagen zwischen Berlin und Rügen. Mit 68.000 Einwohnern ist die „Stadt der vier Tore am Tollensesee“, wie sie auch genannt wird, die drittgrößte Stadt in Mecklenburg-Vorpommern. Sie wurde 1248 gegründet und liegt direkt am 17.5 km² großen Tollensesee. Die vier Tore sind Bestandteil einer mittelalterlichen Wehranlage mit der vollständig erhaltenen Stadtmauer, Türmen, Wiekhäusern (Wachhäusern), Gräben und herrlichen alten Eichen. Diese 2300 m lange Stadtbefestigung umschloss über viele Jahrhunderte das städtische Gemeinwesen, das im Jahr 1248 von Herbord von Raven gegründet worden war. Man sagt, dass dem Gründer Neubrandenburgs das Bild einer italienischen Stadt vor Augen schwebte, als er den kreisrunden Stadtgrundriss ziehen und darin ein fast gleichmäßiges Straßengitter anlegen ließ. Diese Grundstruktur ist bis heute erhalten. Erst in den vergangenen drei Jahrzehnten wuchs Neubrandenburg kräftig aus diesem Stadtkern heraus.
Im Kulturpark der Stadt Neubrandenburg, der direkt am Tollensesee liegt, konzentrierte sich das Hauptgeschehen des 15. internationalen Tollenseelaufs. Der Lauf ist seit Jahren in den TIP-TEN der Laufzeit vertreten, obwohl er einen sehr anspruchsvollen Kurs beinhaltet. Die Höhepunkte dieser Laufveranstaltungen waren der 10 km-Lauf, der Halbmarathon und der Marathon, zudem kamen noch diverse Staffelwettbewerbe und Wanderstrecken hinzu. Dabei führen der Marathon und die 38 km-Wanderung direkt um den Tollensesee.
Die Startnummernausgabe, die in der Stadthalle neben dem Start/Ziel-Bereich zu finden war, funktionierte sehr gut. Läufer, die sich spontan dazu entschlossen haben am Lauf teilzunehmen, hatten bis eine halbe Stunde vor Wettkampfstart die Möglichkeit sich anzumelden. Dies ist eine sehr großzügige Geste, da die meisten Veranstalter ihr Starterfeld schon Wochen vor dem Wettkampf schließen. Aber genau diese Punkte spiegelt die lockere Familienatmosphäre des Laufes wieder. Nach dem Empfang der Startnummer und ein paar Unterhaltungen mit Gleichgesinnten, erfolgte Punkt 14.00 Uhr der Startschuss zum 15. internationalen Tollenseseelauf, der von Bürgermeister Dr. Paul Krüger abgegeben wurde. Jetzt begaben sich die über 100 Läufer und Läuferinnen auf ihre Reise.
Nach nur einem Kilometer hatten wir den Kulturpark verlassen und sahen nun den riesigen Tollensesee in seiner ganzen Pracht und Größe. Die zu laufende Strecke erschien uns endlos lang, denn wir wussten, dass der Kurs um den ganzen See führte. Außerdem hatten wir dem Streckenprofil entnommen, dass die ersten und letzten 10 Kilometer ziemlich flach verlaufen, die 22 Kilometer dazwischen sollten es allerdings in sich haben.
Wir liefen auf höher gelegenen Wegen durch einen dichten Laubwald und hatten immer wieder einen herrlichen Blick über den See. Nach 15 km führte der Weg aus dem Wald heraus und entfernte sich zunehmend vom See, so dass wir unseren Seeblick und den schattigen Waldweg gegen Felder, Wiesen und Sonne tauschten. Aber dies war auf keinen Fall von Nachteil, da die Wiesen sich in ihrer schönsten Farbpracht zeigten. Die Verpflegungsstellen, die ausreichend vorhanden waren, wurden alle 5 km von sehr freundlichen Helfern betreut. Es standen immer ausreichend Wasser, Isogetränke, Cola, Bananen und Äpfel bereit.
Nachdem wir von Bornmühle bis Wustrow den LIEPS umrundet hatten, sahen wir nun wieder den Tollensesee, aber diesmal von seiner gegenüberliegenden Seite. Bei Kilometer 27, der den höchsten Punkt des Kurses markierte, durchliefen wir den Ort SIEHDICHUM. Wir sahen das Ortseingangsschild und taten, was auf dem Schild stand: Wir drehten uns um und sahen ein sehr schönes Panorama aus Wald, Felder und Wiesen.
Nun entfernte sich die Strecke in Alt Rhese noch einmal vom Tollensesee und führte dann wieder auf einem nicht mehr welligen Kurs am Ufer dem Ziel entgegen. Entlang dem Zeltplatz Gatscheck und dem Strandbad Broda wurden wir noch einmal von den Zuchauer angefeuert, ehe es dann über die Hafenbrücke zum Ziel ging. Dort angekommen nahmen wir unsere Medaille und das Zeitprotokoll im Empfang.
Zu dieser Zeit fanden auch bei sonnigem Abendwetter die Seigerehrungen statt, die wir uns aus der Ferne vom Grillstand aus ansahen. Im Resümee bleibt fest zu halten, dass der Lauf seinen Erwartungen und Empfehlungen gerecht geworden ist. Was sich zum einen mit der herrlichen Landschaft und zum anderen mit den kooperativen und sehr freundlichen , ehrenamtlichen Helfer zum Ausdruck kam.
Geschlossener Rundkurs um den Tollensesee, der durch sein welliges Mittelstück als anspruchsvoll betrachtet werden kann. Der Weg führt überwiegend auf asphaltierten Strassen oder befestigten Waldwegen entlang des Tollensesee Ufers entlang.
Erfolgt durch einen kostenlosen Leihchip, der durch den Veranstalter bereitgestellt wird und am Handgelenk des Läufers befestigt wird.
T-Shirt, Urkunde als Sofortausdruck, Medaille
Große Parkplätze bei Start und Ziel. Alles gut ausgeschildert. Kleider können deponiert werden.
Start ist je nach Lauf ab 14:00 Uhr, Anreise kann also am Lauftag erfolgen.
Laufberichte | ||||||
17.06.17 | Der Härteste im Norden |
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18.06.11 | Der Härteste im Norden |
Dirk Liedtke | ||||
18.06.11 | Wassersport am Tollensesee |
Andrea Helmuth |
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