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Laufberichte

42 km auf dem Hermannsweg

 

Heute komme ich einer ganz lieben Einladung nach, nämlich der von Dieter Trierweiler von der TG Lage zum Teutoburger Wald Marathon. Wir sind im letzten Jahr beim Lipperland-Humfeld Marathon ein längeres Stück zusammen gelaufen. Wie es dabei so ist, man unterhält sich über viele Marathon, speziell über die in Ostwestfalen. In meiner Sammlung sind schon: Bad Pyrmont, Humfeld, Bad Salzuflen und auch Rüthen. Heute kommt nun der 9. Teutoburger Wald Marathon dazu.

Bei der Marathon-Premiere in „Mittelfalen“ am 14. Mai 2006 lief meine Vereinskameradin von der LG Vellmar, Elisabeth Herms-Lübbe, mit und war ganz begeistert von der Atmosphäre. Auch wenn die TG Lage nur rund 50 Marathonis im Schnitt im Ziel hat, ist dieser Lauf doch beachtenswert, denn gerade gegenüber Marathonsammlern und langsameren Läufern ist man sehr aufgeschlossen.

Der Veranstalter die TG Lage bietet schon seit 42 Jahren einen Volkslauf mit verschiedenen Strecken an. Man kann Halbmarathon, 10km, 5,7km sowie einige Bambini-Läufe laufend bestreiten oder über verschiedene Strecken walken oder nordic-walken. Der Marathon kostet 15€ und das auch als Nachmelder.

Wo liegt denn Lage-Hörste, der Veranstaltungsort? Wir sind im Lipperland, am Fuße des Teutoburger Waldes. Im Norden verläuft die Route 66 (B66), knapp 10km östlich liegt Detmold.

Teutoburger Wald -  da klingelt es doch, gab es da nicht die Schlacht zwischen Römern und Germanen? im Da gibt es doch auch das Hermannsdenkmal, die Externsteine und die Dörenther Klippen. Es gibt mhr Gründen als den  Marathon, hier her zu kommen.

Nun zurück nach Lage und dann direkt zum Startplatz in Hörste am Sportplatz und Freibad. Hörste ist ein staatlich anerkannter Luftkurort mir knapp 3.000 Einwohnern. Der Start für den Marathon erfolgt um 9 Uhr.  Ich bin eine Stunde früher da, denn ich mag keinen Stress vor dem Start und bereite mich gern in Ruhe auf den Lauf vor. Es wird heute mein 149. Marathon, auf den ich mich schon freue.

Die Temperaturen sind recht frisch und so wähle ich lieber eine dünne Laufjacke, die auch gut ist gegen die vorausgesagten Regenschauer. Im Umkleideraum treffe ich dann auch auf mir zwei bekannte Gesichter: Gerg Junker und Johann Spieker vom 100MC. Johann Spieker, Jahrgang 1939, läuft noch Stadtmarathons unter 4 Stunden. Heute wird er wohl etwas länger unterwegs sein, bei den vielen Auf- und Abs. Einen Hauch Internationalität bekommt die Veranstaltung durch zwei Niederländer. Die meisten anderen Starter kommen aus dem Großraum Ostwestfalen.

Es ist kurz vor 9 Uhr und die kleine Gruppe von rund 40 Marathonis, in der sich lediglich 4 Frauen befinden, begibt sich neben den Sportplatz zum Start. Es folgen noch ein paar Hinweise zur Strecke und los geht es.

Wie so oft bin ich schnell Letzter durch meine Fotoarbeit. Die ersten 500m geht es aufwärts und das Läuferfeld ist noch eng zusammen. Dann geht es leicht wellig weiter. Kurz hinter Km 2 biegen wir auf den Hermannsweg ein, dem wir viele Kilometer folgen werden. Der Hermannsweg führt über den Kamm des Teutoburger Waldes, ist 156km lang und gilt als einer der schönsten Höhenwanderwege Deutschlands. Einige werden ihn beim Hermannslauf vom Hermannsdenkmal bei Detmold bis zur Sparrenburg bei Bielefeld schon einmal gelaufen sein. Wer dort noch nicht war, hat was versäumt. Denn die ca. 31km lange Strecke bietet alles, was ein Langstreckler sich wünscht.

Kurz hinter Km 5 gibt es Versorgung. Neben Wasser gibt es auch Iso, Cola und Apfelschorle und zu Essen Bananen, Kekse und Schokolade. Danke und weiter geht es rechts ab, denn ab hier laufen wir eine Schleife rund um die Barkhauser Berge. Die Laufstrecke hat teilweise allerbesten Trailcharakter mit vielen engen Passagen und tiefem Matsch, der sehr rutschig ist. Beim Blick nach rechts sehen wir einige Häuser, die zum Südteil der Stadt Oerlinghausen gehören.

Kurz nach km 9 sind wir wieder am gleichen Versorgungspunkt. Nun geht es rechts ab und wir laufen parallel zum Oerlinghauser Segelflugplatz die nächsten 2km. Hier kommen mir schon einige Marathonis entgegen, die die nun für mich folgende Schleife schon hinter sich haben. Für mich heißt es erst Mal leicht abwärts, bis wir bei km 11,5 fast am Ende des Flugplatzes angelangt sind. Nach einem kurzen Asphaltstück geht es wieder auf Waldboden weiter. Auf den nächsten knapp 3km umrunden wir die Trocken- und Kastentäler sowie die Dünen des oberen Westerholzer Baches. Hierbei kommen wir an vereinzelten Wohnhäusern sowie dem Freizeitcentrum der Familiensportgemeinschaft Bielefeld vorbei.

Schließlich sind wir wieder am Flugplatz Oerlinghausen und weiter geht es die nächsten 2km leicht aufwärts bis zum schon bekannten Versorgungspunkt. Hier kommt gerade aus dem Wald eine Läufergruppe die unseren Weg kreuzt. Für mich heißt es weiter aufwärts bis zum nächsten Abzweig kurz vor km 16, an dem die 10km Läufer auf unsere Strecke einbiegen.

Jetzt bin ich bis zum Ende der Runde nicht mehr ganz allein, denn es sind hier die langsameren 10km Läufer neben mir, von denen ich sogar noch einige einsammeln kann. Gleich steht uns  der heftigste Anstieg bevor. Aber schon nach einem knappen Kilometer haben wir den höchsten Punkt der Laufstrecke erreicht. Wir sind auf ca. 250 HM. Es klingt also schlimmer, als es ist. Vor allem ist der Teutoburger Wald Marathon kein Berglauf, sondern ein wunderschöner Naturlauf mit vielen, mal kurzen mal längeren „Unebenheiten“.
 
Kurz hinter Km 18 sind die Höhen vorbei und es geht  am Bienen Schmidt, einem Waldgasthaus, vorbei zu den Stauseen der Hörste. Kurz hinter km 20 sind wir in die Nähe des Freibades und des Sportplatzes. Hier ist die Versorgung und auch das Ende der ersten Runde.

Wer jetzt vor der zweiten Runde meint, „puuhh, wie langweilig“, liegt falsch. Man sollte sich halt nicht vor  den paar Höhenmetern fürchten, dann steht dem Laufgenuss Teil 2 nichts im Wege.

Bei km 25, ich bin ungefähr 3 Stunden unterwegs, kommen mir nach und nach die schnelleren Marathonis auf ihrem Heimweg entgegen. Es sind die Läufer, die Zeiten zwischen 3:15 und 4 Stunden schaffen. Am Versorgungspunkt treffe ich weitere Läufer, die die Runden um die Barkhauser Berge und um die Trocken- und Kastentäler des oberen Westerholzer Baches schon hinter sich haben.

Bald kommen auch für mich die letzten Kilometer und ich erreiche den Sportplatz. Hier werde ich schon von Dieter erwartet, der mir ganz herzlich gratuliert. Im Ziel erhält jeder Finisher einen Bierkrug mit Aufdruck zur Erinnerung.

Bei Kaffee und Kuchen hole ich mir verbrauchte Energie zurück. Dann ist auch schon die Siegerehrung für die Marathonis.  Zu meinem Erstaunen erreiche ich den 3. Platz in der AK 60.

Danke an die TG Lage für diesen wunderschönen Marathon. Ich wünsche dem Veranstalter, dass im nächsten Jahr viel mehr Marathonis den Weg in den Teutoburger Wald finden.

Ins Ziel kamen heute 4 Frauen und 33 Männer.

Marathonsieger:

1.    Michael Rüsenberg    TV 1894 Steinheim        3:09:01
2.    Peter Schaffrinski    Detmold            3:12:07
3.    Harald Brunsfeld    Flecken Lauenau        3:16:35

Marathonsiegerinnen:
1.    Nicole Röthe        Bielefeld            3:51:49
2.    Petra Bach        TSV 1890 Bielefeld        3:56:10
3.    Anja Rixe                        4:09:40
4.    Kathrin Mix                        5:06:39

 

 

Informationen: Teutoburger-Wald-Marathon
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