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Laufberichte

Niagara Falls Marathon/Canada

23.10.11

Nach meinem 99. Marathon letzten Sonntag in Toronto ging unsere Rundreise weiter. Viele schöne Eindrücke vom Indian Summer haben wir bei unserer Route über die Thousend Islands, Montreal, Ottawa, Algonquin Provincial Park, der Stadt Niagara Falls und von den Niagara Wasserfällen bekommen.

Die Niagara-Fälle liegen im Südwesten von Ontario zwischen dem Ontariosee und dem Eriesee. Nicht nur die Wasserfälle, sondern die ganze Region ist ein ganzjähriges Touristenziel. Neben den kanadischen und den amerikanischen Niagarafällen gibt es hier 20 verschiedene historische Museen, zwei historisch rekonstruierte Forts, sowie den Charme von Niagara on the Lake, das wir morgen besuchen werden.

Mehr als 18 Millionen Besucher aus der ganzen Welt besuchen die Niagararegion jedes Jahr und jetzt sind wir da aus good old Germany. Wer hier nicht den Marathon oder eine der anderen Strecken laufen will, hat auch die Möglichkeit, auf dem Niagara Parkway, einer 56 km langen, zweispurigen Straße entlang des Niagara River von Niagara on the Lake, an den Wasserfällen vorbei, bis zu Fort Erie zu fahren. Um die Region jedoch besser kennen zu lernen, sollte man per Pedes oder per Rad diese Strecke erkunden. Entlang des Weges an dieser herrlichen Flusslandschaft finden sich viele Attraktionen, wie die Laura Second Homestead, die Samuel Weir Collection and Library of Art, die Mackenzie House Printery, sowie der Queenston Heights Park.

Den Freitagnachmittag nutzen wir, um uns erste Eindrücke von der Marathon-Expo zu verschaffen. Eigentlich wollten wir 11 Marathonis unsere Startunterlagen holen, aber es gab nur für die Halbmarathonis, sowie für die 10 km und 5km Läufe die Starterbags. Wir müssen nochmal am Samstag hin weil dann die kanadischen Behörden da sind, die wir für die Einreise in die USA am Sonntag über die Peace Bridge benötigen.

Samstag 8 Uhr Frühstückslauf. Es wird ein recht kurzer Lauf, denn schon nach 15 Minuten sind wir an den Niagarafällen und machen einen ausgiebigen Fotostopp. Jeder fotografiert jeden, dann die amerikanischen, dann die kanadischen Wasserfälle und dann nochmal selbst aufs Foto.

Anschließend zurück in den Ort zum Planet Hollywood zum Frühstück. Hier treffe ich auf die kanadische Lauflegende John Stanton und muss gleich ein Foto mit ihm haben. John Stanton eröffnete im Jahre 1984 einen 8x10m großen Laden in einem Friseur-Shop. Der erste Laden (Running Room) wurde zu einer der bekanntesten Namen in Nordamerika für  Laufen und Walken. Über 100 Filialen gehören heute zu dem Familienunternehmen. John schrieb zahlreiche Bücher, die zum Bestseller wurden und heute zum Standard von vielen amerikanischen und kanadischen Läufern gehören. Er erhielt zahlreiche nationale Auszeichnungen und ist regelmäßig im Fernsehen und Radio. John würde sich freuen, wenn es in Deutschland einen Übersetzer und Verlag geben würde für seine Bücher.

Anschließend geht es langsam die Treppe hoch in den großen Saal zum gemeinsamen Frühstück. Hier ist auch die Marathonlegende, die die 42 km-Strecke für Frauen geöffnet hat. Kathrin Switzer wurde weltbekannt, als sie als erste Frau beim Marathon 1967 in Boston von den Ordnern von der Strecke gewaltsam gedrängt wurde, aber durch das energische Eingreifen eines Mannes weiterlaufen konnte.

Nun zurück zur Grenzüberschreitung von Kanada in die USA. Die kanadischen Behörden sind für uns Marathonläufer wichtig, denn da der Start in den USA ist, müssen wir eine Einreisegenehmigung von den USA nach Kanada haben. Das ging aber recht einfach: Pass vorzeigen, in der Meldeliste nachsehen, einen Stempel auf den Handrücken fertig. Dann ging es zur Abholung der Startnummer und des Marathonbeutels, der aus Sicherheitsgründen aus transparentem Plastik ist. Jetzt fehlt noch unser Tagesvisum. Also ab über die Brücke von Kanada nach USA. Die Brücke ist direkt neben den Fällen, also ganz einfach? Nein, denn erst heißt es Gebühren zahlen für die Überschreitung der Brücke. Dann sind wir bei den Einreisebehörden. Warten, Formular ausfüllen, mit Pass und Formular zum Beamten, Fingerabdrücke, Fotos von der Iris (vom Augensichtfeld), dann 6 Dollar bezahlen -  fertig für den Sonntag zur Einreise. Wieder zurück über die Brücke, ein Erinnerungsfoto und am kanadischen Zoll warten, Pass zeigen, viele Fragen beantworten und zurück in Kanada.

Auf der Marathon-Expo erzählen Roger Robinson (Ehemann von Kathrin Switzer) und Dane Rauschenberg von ihren Laufabenteuern. Von Roger wird behauptet, er kenne alle Marathons der Welt sowie deren Renndirektoren persönlich. Dane Rauschenberg wurde bekannt durch seine 52 Marathons in 52 Wochen.

Sonntag-Marathontag:

Wenn in Deutschland der Tag schon langsam zu Ende geht, heißt es für uns Marathon laufen. Es ist der 2. Marathon bei dieser Reise in Kanada (Start in den USA und Ziel in Kanada) mit dem Ziel an den Niagara Fällen. Es ist mein 100. Marathon -  für mich eine magische Zahl (1. Marathon 1988 in Berlin).

Der Tag beginnt sehr früh, da wir noch mit dem Bus in die USA einreisen müssen. Schnelles Frühstück und ab zum Bus. Die Marathonis haben alle ihren durchsichtigen Kleiderbeutel dabei und den Pass,  ohne den es keine Einreise gibt. Die Busreise erfolgt ab 7 Uhr und führt uns von der Stadt Niagara Falls über den Queen Elisabeth Way bis zum Niagara River. Hier ist der Fluss noch recht breit, denn er kommt aus dem Erie See. Mitten auf der 1927 erbauten Peace Brigde befindet sich die Grenze zu den USA.

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