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Laufberichte

Venedig Marathon: Langer Anlauf ins Weltkulturerbe

24.10.10

Venedig gehört zu meinen Lieblingsstädten, ich war schon oft hier. Lange schon habe ich vorgehabt, den Marathon in der Lagunenstadt zu laufen. Beim Jubiläumslauf am 24. Oktober 2010 ist es soweit.

Die Veranstalter werben damit, dass die Strecke zum Jubiläum über den Markusplatz führt. Da bin ich doch dabei, sage ich mir, und lasse nach Neapel, Messina und Polizzi Generosa/Sizilien mein italienisches Marathonjahr 2010 stilvoll ausklingen.

Dieter ist wieder mit von der Partie. Über 50 Jahre, war aber noch nie in Italien, jetzt hat auch er schon drei Marathons in Italien absolviert. Geht doch!

 

Kurzurlaub dringend empfohlen

 

Wir fliegen am Mittwoch von Köln nach Venedig. Um 10 Uhr sind wir am Flughafen Marco Polo am Rande der Lagune in Sichtweite zu Venedig. Für ganze drei Euros bringt uns ein Bus über die gut fünf KM lange Brücke, die Venedig mit dem Festland verbindet, zur Piazzale Roma. Von dort haben wir nur wenige Minuten bis in unser Hostel.

Für den Venedig Marathon  sollte man einen Kurzurlaub planen. Die Stadt hat so viel zu bieten, da lohnt ein Aufenthalt. Wir haben den ganzen Mittwoch noch vor uns und stürzen uns direkt ins Getümmel. Auf der Haupttouristenroute zur Rialto Brücke und Markusplatz ist man selten allein. Oft geht es nur langsam voran. Für die noch in Ve-nedig lebenden etwa 40.000 Einwohner ist der Besuch von Millionen Touristen zwar wirtschaftlich von Vorteil, schafft aber massive Probleme im Alltag.

Ich gebe zum Ende einige Tipps für einen Besuch. Jetzt aber erst mal zum Wesentlichen.

 

Exposport in Mestre


Die Ausgabe der Startunterlagen findet auf der Exposport im Parco San Guiliano in Mestre statt. Man kommt einfach und preiswert sowohl mit dem Bus wie auch mit der Bahn von Venedig nach Mestre. Wir nehmen am Samstag für einen Euro die Bahn. Am Bahnhof in Mestre bringt uns ein Bus kostenfrei zur Exposport.

Der Parco San Guiliano umfasst ein großes weitläufiger Gelände. Hier ist ordentlich was los. Die Familienläufe stehen auf dem Programm. Außerhalb und innerhalb des großen Zeltes ist reges Treiben. Wir kämpfen uns innen an den Ständen von Mara-thonveranstaltern und anderen Ausstellern durch bis zur Ausgabe der Startunterlagen.

Ohne großes Gedränge gibt es gegen die Startbestätigung, die man wenige Tage vor-her per Mail bekommt, und das in Italien obligatorische Gesundheitszeugnis die Start-unterlagen. In der Startnummer ist ein Chip integriert. Einen Schalter weiter erhält jeder Läufer eine Plastiktragetasche. Im Startbeutel ist ein Aufkleber mit der Startnummer. Diesen klebt man auf die Tasche und schon ist der Kleidersack für die Kleiderabgabe fertig.

Der Starterbeutel bzw. die Tasche enthält noch einiges Nettes. So ein schönes lang-ärmliges Funktionspolohemd und einen Gutschein über 20 Euro für einen verbilligten Start im Folgejahr. Eine schöne Werbemaßnahme, die auch bei Marathons in Deutschland sicher Anklang finden würde.

 

Venedig rüstet sich für die Marathonis


Vor der Exposport fahren Busse direkt und kostenfrei zurück nach Venedig. Es ist erst Mittag und wir haben noch viel Zeit. Mit einem Wasserbus Linie 1 machen wir eine bequeme Stadtrundfahrt von der P. Roma über den gesamten Canale Grande. Vor der Chiesa della Salute sehen wir, dass man die Pontonbrücke für Sonntag aufbaut. Die Brücke führt von der Salute über den Canale Grande. Sie wird eigens für den Marathon errichtet und sofort wieder abgebaut. Montags haben wir nichts mehr von der Brücke gesehen.

Die 14 beim Lauf zu überquerenden Brücken sind mit Stegen versehen, so dass man leicht hinauf und hinab laufen kann. Die Stege sind schon fertig und bleiben 150 Tage bestehen. Barrierefrei ist Venedig deshalb noch lange nicht.
Man merkt es, die Stadt ist mit dem Marathon vertraut und es geht routiniert zur Sache. So auch im Zielbereich, wo ohne große Hektik eine Tribüne, Sendeeinrichtungen der RAI und der Verpflegungs- und Versorgungsbereich aufgebaut werden. Sogar die Brücke nach der Ziellinie ist noch mit Stegen versehen.

Es kann los gehen. Die Stadt ist bereit und wir auch.

 
 

 
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