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Laufberichte

Alb-Donau Walking-Marathon

03.10.12

Von Donauwörth nach Neuburg unterwegs

Wie im letzten Jahr nutze ich den Alb-Donau Walking-Marathon für einen ruhigen Lauf vor meinem schnellen Herbstmarathon in Kürze. Und heute erfreut uns Petrus, denn schon in aller Herrgottsfrüh ist unsere Sicht klar und nicht vernebelt.

Wer hier schnell laufen will, der wird nicht aufgehalten. Der hat eventuell nur ein Problem, dass die Getränkestellen noch nicht aufgebaut sind und er dann verdurstet. Aber dann: Selbst schuld!

Der Aktiv-Park als Organisator hat sich das Ziel gesetzt, die Region zwischen Altmühl, Donau und Paar zu beleben. Es können nicht nur ein langer Kanten über 44,5 Kilometer, sondern auch Distanzen über 32, 25, 17 und sieben Kilometer gewalkt und gelaufen werden.

Im Startgeld ist vieles enthalten: So werden alle Teilnehmer mit dem Bus von Neuburg zu ihrem Startorten gefahren. Ein Punkt-zu-Punkt-Lauf bietet doch viel Abwechslung, das muss ich nicht beschreiben, oder? Wer einen langsamen (Ultra-)Marathon machen will - mit 20 EUR für Versorgung, Urkunde, Getränkegutschein und Überraschungsgabe im Ziel ist man dabei. Ein Rücktransport der Kleidung von den Startorten ins Ziel ist eingerichtet. Und wer seine Karre am Startort parkt, der wird auch da wieder hingebracht. Ist doch toll.

 

Vor dem Start

 

Zeitig müssen die Langstreckler in Neuburg parat stehen, denn der Bus fährt pünktlich um 07.15 Uhr ab. An der Mittelschule Neuburg (frühere Parkschule) ist das Hauptquartier eingerichtet. Die Startnummern werden übergeben. Eine Nachmeldegebühr fällt nicht an. Eine Zeitnahme wird nicht durchgeführt, so geht das ganze ohne Stresstest vonstatten. Nur etwas kühl ist es, sechs Grad zeigt das Thermometer bei meiner Anfahrt nach Neuburg. Noch weiter herunter bis nahe an den Nullpunkt geht die Quecksilbersäule bei der Fahrt durch die Donauauen.

In Donauwörth am Freibad, leicht erhöht über der eigentlichen Stadt, steigen wir aus dem Bus. Die kurze Wartezeit verbringen wir mit Ratschen und Quasseln. Der Start verzögert sich noch, denn ein Bürgermeister einer Anrainergemeinde (den Namen nenne ich nicht) kommt pünktlich zum Start um 08.00 Uhr. Er hat verschlafen. Einer seiner Freunde feixt, dass der von einem Feuerwehrfest erst um halb fünf in der Früh nach Hause gekommen ist. Ob es da ein Alk-Verdunstungs-Marsch wird?

 

Start, erste Kilometer

 

Nach kurzen Grußworten werden die 30 bis 40 Walker und Läufer kurz nach acht Uhr mit dem Zusammenschlagen von zwei Topfdeckeln als Startsignal auf die Strecke losgelassen.

Donauwörth ist mit fast 20000 Einwohnern Kreisstadt, liegt im nördlichen Schwaben am Zusammenfluss von Wörnitz und Donau. Die Altstadt ist eingezwängt zwischen Wörnitz und Schellenberg (Stadtteil Parkstadt). Im zweiten Weltkrieg wies die Stadt nach Würzburg die zweithöchsten Schäden in Bayern auf. Heute bietet vor allen Eurocopter die meisten Arbeitsplätze für die Region.

Vom Freibad führt jetzt die Strecke nach Norden, zuerst auf der Straße, dann verlassen wir die Asphaltpiste. Vereinzelte Wohngebiete und Waldwege wechseln sich ab. Ich bin nicht allein, sondern zwei Frauen, ausgerüstet mit Trinkrucksack und modischer Trailausrüstung sind auf meiner Höhe. In kurzer Zeit ist ein Abstand zu den Walkern herausgelaufen. Ein Radfahrer von einem unterstützenden Verein weist uns den Weg.

Wir sind noch nicht lange unterwegs, da sehe ich das Kilometerschild 42. Zwar nicht jeder, aber alle zwei Kilometer sind ausgeschildert. Gezählt wird rückwärts. Anfangs stimmen die Standorte der Schilder nicht genau, aber später ist die Entfernungsangabe (nach unserer Rechnerei) stimmig.

Richtig idyllisch laufen wir auf den Edelweißweg entlang. Für Fahrzeuge ist der Weg teilweise gesperrt, denn im Winter kann man hier langlaufen. Wenn uns Frau Holle das dazu notwendige Weiß spendiert. Darauf verlassen kann man sich da nicht mehr. Der Herbst ist jetzt schon gehörig am Werkeln, denn das Laub der Bäume beginnt sich schon in Rot-, Gelb- und Brauntöne zu verfärben. Wenige kleine Tümpel sind links und rechts der Strecke zu sehen.

Kurz nach dem Waldende, rund sieben Kilometer haben wir hinter uns, finden wir die erste Verpflegungsstelle, die uns Wasser, Apfelschorle, Bananen, Äpfel und Kekse anbietet. Organisatorin Eva Münsinger, gerade vor Ort, schwingt ihre Kamera.

 

Kilometer 7 bis 18

 

Nach ein, zwei Bechern Getränke machen wir uns auf die weitere Reise. Rechterhand ist die Ortschaft Hafenreut zu sehen. Die Aussicht ist grandios, denn hinter uns lösen sich die letzten Nebelschwaden auf.

Die nächste Verpflegungsstation liegt bei Graisbach (Beginn der 32 Kilometer-Strecke). Bei einem Reiterhof können wir wieder verpflegen. Und die Helfer in ihren neongelben Jacken habe ich kurz vorher schon bei der Ausschau nach den ersten Läufern gesehen. 13 Kilometer sind wir schon gelaufen. Zitronentee, Wasser, Obst, Traubenzucker und Calzium- und Magnesiumsticks gibt es zu schnabulieren.  Was will man da als Teilnehmer mehr?

Die gute und reichhaltige Verpflegung lässt sich gut einsetzen, denn für die folgenden Mordssteigung ist ein schneller Wanderschritt für die gut 50 Höhenmetern zweckmäßig. Rund 700 positive Höhenmeter sind auf dem langen Kurs eingebaut, also sollte man seine Kräfte gut einteilen.

Auf der Höhe sehen wir im Süden den Ort Leitheim mit dem wuchtigen Schloss, die ehemalige Sommerresidenz der Zisterzienser von Kaisheim. Im 19. Jahrhundert ging es in den Besitz der adligen Tucher aus Nürnberg über. Sein vielen Jahren finden hier im Sommer die Leitheimer Schlosskonzerte statt. Karten hierfür zu bekommen ist nicht leicht. Daneben sehen wir in der Ortssilhouette die Schlosskirche.

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