marathon4you.de

 

Laufberichte

Jeder kommt auf seine Kosten

15.05.11
Autor: Klaus Duwe

Wenn ich vor Jahren Urlaub machte im Salzkammergut und es regnete mal, setzte ich mich ins Auto und fuhr in die Stadt – nach Salzburg. Ich kenne Salzburg also praktisch nur so, wie es sich am Sonntag präsentiert.

Dabei haben wir noch Glück. Statt dem „Schnürlregen“ waren ergiebige Regenfälle vorhergesagt. Die Temperaturen sind deutlich einstellig. Ist mal ein Blick auf den Untersberg möglich, erkennt man Neuschnee bis in tiefe Lagen.

Schaut man sich die Kollegenbilder vom Wochenende an (Trollinger, Würzburg, Bad Waldsee, Wilhelmshaven, Bödefeld), wird schnell klar: Der Chef hat mal wieder die Arschkarte gezogen.  Das stimmt aber nicht. Ich wusste damals schon, dass ich an einem Regentag   gut in Salzburg aufgehoben bin. Zusammen mit Wien ist Salzburg die bestimmt interessanteste Marathon-Stadt in Österreich.  Erwartet jetzt aber nicht von mir, dass ich Kirchen, Schlösser, Burgen und Museen aufzähle und Euch was von Mozart und den Festspielen erzähle. Ich will marathon4you auch nicht zum Restaurantführer umwidmen und Euch von den unzähligen uralten, traditionsreichen und  erstklassigen Restaurants und Cafes berichten. Ich sage nur: Wer noch nicht in Salzburg war, hat was verpasst. Wer schon mal da war, kommt wieder.

Ich bin mit dem Zug unterwegs. Das Ticket ist billiger als der Sprit, den ich verfahren würde. Mein Hotel ist vom Bahnhof in 15 Minuten zu Fuß erreichen. Genauso weit ist es ins Zentrum. Kaum habe ich den Meldezettel ausgefüllt, drückt man mir eine Flasche mit Isotonischem in Hand. „Für morgen oder heute. Auf jeden Fall dafür, dass Ihnen ein guter Lauf gelingt“, sagt man mir. „Frühstück gibt es um 6.00 Uhr, das Zimmer steht Ihnen bis 17.00 Uhr zur Verfügung.“ Wollt Ihr noch mehr wissen? Ach so, das Hotel. „Markus Sittikus“ in der gleichnamigen Straße. Das Frühstück?  Erstklassig.  Wer Markus Sittikus ist, erfahrt Ihr später auf der Strecke.

Seit der Nacht regnet es. Wolken sieht man keine. Der Himmel ist eine grauschwarze Masse. Ich bin ausgerüstet, wie zum Berglauf. Schuhe, Hose, Jacke, alles teures Goretex. Nur die Mütze mit marathon4you-Schriftzug  ist aus billigem Textil. Deshalb nehme ich den Schirm, den ich mir im letzten November bei genau dem gleichen Wetter für 5 Euro in Florenz gekauft habe. Notfalls laufe ich mit dem Ding auch. Wenn es aufhören sollte, kann ich ihn ja unterwegs entsorgen.

Das Veranstaltungzentrum ist in der Universität (Max-Reinhardt-Platz), die Kleiderabgabe im Innenhof. Es gibt eine kleine Marathon-Mall und am Samstag ein feines Spezialitäten-Buffet inklusive Nudeln. Mit den Startunterlagen bekommt man Gutscheine, mit denen man verbilligt zuschlagen kann.  Hier bei der Uni und dem Festspielhaus ist auch der Zieleinlauf.

Gestartet wird aber in der Griesgasse, von der aus man direkt auf den Mönchsberg mit dem Museum der Moderne schaut. Die legendäre Getreidegasse (mit Mozarts Geburtshaus) verläuft parallel. Zur Römerzeit war sie die Hauptdurchgangsstraße nach Bayern. Markenzeichen der belebten Einkaufs- und Erlebnisstraße sind die unzähligen kunstvollen Zunftzeichen, die für die Geschäfte zwingend vorgeschrieben sind. Das gilt auch für den weltweit größten Boulettenbrater.

5.860 Anmeldungen habe man registriert, verkündet der Sprecher stolz. Trotz des schlechten Wetters freue man sich über viele Nachmeldungen, ganz besonders über die von Günther Weidlinger, Österreichs Marathon-Hero. Nach dem missglückten Versuch letzte Woche in Düsseldorf, die Olympianorm zu schaffen, will er jetzt erneut versuchen, die geforderte Zeit von 2:14 schaffen.  Das hat der 2:10-Läufer natürlich drauf. Entscheidend ist, wie er beieinander ist und wie er mit dem Wetter zurechtkommt.  Viel Glück.

123
 
 

Informationen: Salzburg Marathon
Veranstalter-WebsiteE-MailErgebnislisteHotelangeboteOnlinewetterGoogle/Routenplaner
 
NEWS MAGAZIN bestellen
Das marathon4you.de Jahrbuch 2024