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Laufberichte

Verdamp lang her - zo foß durch Kölle

03.10.10

In Köln hat mich 1997 beim ersten Köln-Marathon das Marathonfieber erfasst. Ich wurde unheilbar infiziert. Wenn es in meiner Heimatstadt einen Marathon gibt, dann nicht ohne mich, sagte ich mir und bereitete mich laienhaft vor. Wie 12.000 andere Läufer erreichte ich das Ziel am Dom. Weltrekord für eine Marathonpremiere. Verdamp lang her die Premiere, um mit der Kölner Kultband BAP zu sprechen.

Inzwischen sind die Teilnehmerzahlen beim Marathon etwas geringer geworden, aber mit mehr 25.000 Teilnehmern bei den mittlerweile verschiedenen zusätzlich angebotenen Wettbewerben wie Halbmarathon und 10-km ist Köln immer noch die größte Sportveranstaltung in Nordrhein-Westfalen.

 

Zur Messe auf die Messe

 

In Köln beginnt die Marathonmesse und Startnummernausgabe schon am Donnerstag. Untergebracht ist die Marathon Expo wieder in der Kölnmesse, nahe am Deutzer Bahnhof. Ich fahre schon am Freitag zur Messe und hole mir die Startunterlagen. Es sind wieder viele Aussteller in der Expo. Ich treffe Detlev Ackermann, eine lokale Größe des Ultralaufens. Erfreut bin ich auch über das persönliche Kennenlernen von Helmut Fritzsche. Seine Fritzschis lassen mich meine Achillessehnenprobleme vergessen.

Auf einmal kommt ein Troß Fernsehleute. Mehrere Kameras lassen einen Halbmarathonläufer nicht aus den Objektiven. Peter Kloeppel von RTL läuft wieder mit beim Halben und holt seine Startunterlagen ab. Den ganzen Rummel über seine Person läßt er routiniert über sich ergehen.


Es regnet – aber am Samstag


Vor der Messe besuche ich wieder die Abschlußpressekonferenz. Marathon in der Heimatstadt hat halt seine persönlichen Traditionen. In Köln gehört für mich der Besuch der Pressekonferenz dazu. Sven Lorig, Fernsehmoderator der ARD, hat die Lacher auf seiner Seite, als er den Wetterbericht für Sonntag verkündet. Zuerst die schlechte Nachricht: Es regnet. Es folgt die gute Nachricht:  Aber am Samstag. Für Sonntag verkündet Sven Lorig Sonne und Temperaturen von über 20 Grad. Das schöne Wetter will er beim Halbmarathon auf der Strecke genießen.

Thomas Eickmann, Topathletenbetreuer der Kölner 2010, plaudert mit Sabrina Mockenhaupt vom Kölner Verein für Marathon. Mocki ist vor einer Woche in Berlin Marathon gelaufen und wird daher diesmal in Köln nicht um den Sieg laufen wie 2007 und 2009. 10-KM zum Auslaufen reichen ihr diesmal. Erst mal in Ruhe regenerieren. Spaß will sie haben und die Stimmung an der Strecke genießen. „Ich hab noch nie hier ein Bier beim Marathon getrunken“, so Mocki zu ihren Prioritäten für Sonntag. 2011 will sie ihren persönlichen Schwerpunkt auf den Marathon legen. Da können wir was erwarten!

Für Mocki springen 2010 andere in die Bresche. Am Start beim Halbmarathon ist Jan Fitschen, Ex-Europameister über 10.000m auf der Bahn. Für ihn ist der Kölner Halbe Zwischenstation auf dem Weg zum Marathon. Ihr Debüt auf der Königsdisziplin gibt die 21-jährige Katharina Heinig. Katharina ist sozusagen erblich vorbelastet in Sachen Marathon. Sie ist die Tochter von Katrin Dörre-Heinig, erfolgreichste deutsche Marathonläuferin aller Zeiten, und Wolfgang Heinig, ehemaliger Bundestrainer Marathon Frauen. 2.45 Std. ist ihr Ziel für Sonntag. Zum Kölner Nachwuchskonzept gehört auch eine nationale Wertung. Sie lockt u. a. Ulrich Steidl nach Köln. Bekannte afrikanische Läufer sucht man in Köln 2010 vergebens.


Wiedervereinigung auf Kölsch


Der Marathon findet 2010 in Köln am 3. Oktober statt, dem Tag der Wiedervereinigung. Der Köln Marathon steht daher auch unter dem Motto „Laufen vereint“. Eine Deutsch-deutsche Staffel vereint Marathon-Meister aus Ost und West. Eine Gruppe von 25 Läufern aus Ost und West hat etwas besonders Ausgefallenes vor. Sie wollen einen Trabi über die volle Marathondistanz ziehen.
Marathon als Einheitsfest, das ist doch mal was anderes als die offiziellen Feierlichkeiten.

 

Erst mal in Ruhe frühstücken


Was gibt es schöneres als morgens auszuschlafen, in Ruhe zu frühstücken und dann in der Heimatstadt Marathon laufen? In Köln kein Problem dank des späten Marathonstarts um 11.30 Uhr. Ich nehme entspannt die S-Bahn um 10.13 Uhr und fahre von Königsdorf vor den Toren Kölns bis zum Deutzer Bahnhof. Nur wenige Meter sind es zur Kleiderabgabe auf der Kölnmesse.

Start und Ziel sind wieder am Deutzer Bahnhof, daher ist alles schön fußläufig. Die Stimmung ist wieder klasse. Köln zelebriert den Marathon. Hier sieht man mehr als anderswo Verkleidungen aller Art. Marathon op Kölsch eben. Die Kölner nutzen jede Gelegenheit zum Feiern. Und wenn kein Karneval ist, dann wird eben Marathon gefeiert.

Stimmung wollen heute alle haben. Etwa 8.000 Läufer sind auf der Königsdisziplin unterwegs. Fast 2.000 Läufer kommen aus 39 Ländern des Auslandes. Das drittstärkste ausländische Kontingent kommt übrigens aus der Läuferhochburg des Großherzogtums Luxemburg mit 170 Startern.
Ca. 100 Läufer können nicht genug kriegen und machen den Run 73. Sie laufen nach einander 10km, Halbmarathon und Marathon.

Mir stellt sich ob der Ultras die Universalfrage nach § 9 des Kölner Grundgesetzes „Wat soll dä Quatsch?“ und halte mich lieber an § 8 „Mach et jot ävver nit ze off“, zu deutsch: Achte auf deine Gesundheit.

 
 

Informationen: Generali Köln Marathon
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