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Laufberichte

Der Lauf zwischen Eider und Nord-Ostsee-Kanal

12.07.09

Kurz vor Km 5 biegen wir ins Kreishafengebiet ab und laufen parallel zum Kanal Richtung Hochbrücke. Hier überqueren wir auch den 1962/65 erbauten Fußgängertunnel der unter dem Nord-Ostsee-Kanal hindurch führt. Die 130 Meter lange Röhre hat einen Durchmesser von 4,5m und liegt 21,47m unter Normalnull. Für eine Fahrt mit der Rolltreppe benötigt man 3 Minuten.

Kurz nach Km 5 biegen wir direkt zur Eisenbahnhochbrücke bzw. Schwebefähre ab und sehen, welch gewaltige Ausmaße diese Brücke hat. Sie ist das Wahrzeichen der Stadt Rendsburg und eine der bedeutendsten und größten Brücken Europas. Die ganz aus Stahl erbaute Brücke überspannt den Nord-Ostsee-Kanal auf einer lichten Höhe von 42m und ist 2,5 km lang. Die Spannweite der Kanalpfeiler beträgt 140m.

An herabhängenden Seilen befindet sich die unter Denkmalschutz stehende Schwebefähre, die in dieser Art einmalig ist in Deutschland. Die Fähre verkehrt laufend zwischen Osterrönfeld und Rendsburg und hat Platz für 4 PKW und Personen. Von den ursprünglich weltweit 20 Schwebefähren sind noch 8 erhalten. Die zweite und älteste in Deutschland verkehrt zwischen Osten und Hemmoor über die Oste.

Wir biegen vor der Fähre nach links ab und kommen direkt hinter der Schiffsbegrüßungsanlage wieder an den Kanal. Wir auch in Wedel bei Hamburg werden hier die internationalen Schiffe mit ihrer Nationalhymne per Lautsprecher begrüßt und es gibt Informationen zum Schiff. Jetzt kommt gerade kein Schiff vorbei und so laufen wir weiter und kommen bei Km 6 in eine Siedlung. Der weitere Weg führt durch ein kleines Waldgebiet und über Sandwege. Wir biegen unter einer Eisenbahnbrücke auf die Aalborgstrasse ab und befinden uns jetzt innerhalb der großen Eisenbahnschleife, wo die Bahn von der Hochbrücke von 42m langsam auf die Ebene führt.

Über die alte Kieler Landstraße, die einem unendlich lang erscheint, geht es kurz vor der Eisenbahnhochbrücke rechts ab zum Sportplatz Nobiskrug. Hier laufen wir ins Stadion und nach einer halben Runde wieder raus, mit Sicht auf die Hochbrücke. Über die Kieler Strasse erreichen wir einen Park direkt an der Eider. Hier haben heute Morgen die Angler ihre Ruten im Wasser. Jeder mindestens 4. Direkt am Wasser geht es ca. 2 km Richtung Obereiderhafen.

An der Timm-Kröger-Straße erreichen wir den Hafen wo wir mit einem Blick über die Eisenbahnstrecke die St. Marienkirche erkennen können. Am Hafen wird der Blick bei Km 14 links unter der Brücke kurz frei auf den Schlossplatz hinter dem sich das Ziel befindet.

Der Ordner winkt uns aber weiter, denn es wartet noch eine Schleife von ca. 7km auf uns. Es geht ein wenig bergauf und wir erreichen Büdelsdorf. Kurz nach dem Ortsschild und dem gelben M biegen wir ab auf das Gelände von ACO. Dieses Unternehmen bietet Systemlösungen für den Hoch und Tiefbau und Bauelementen aus Polymerbeton, Edelstahl, Gusseisen und Kunststoff. Innerhalb dieses Geländes biegen wir kurz vor km15 ab auf die Wagenremise und sind mitten in der „Nord Art 09“, einer Kunstausstellung. Die Nord Art ist die größte Ausstellung zeitgenössischer Kunst in Nordeuropa. Wir durchlaufen einen Teil dieser Ausstellung und werden an der Alten Meierei von vielen jungen Mädels im Spalier erwartet die hier die Versorgung der LäuferInnen übernommen haben. Links und rechts begleiten uns viele Kunstobjekte.

Über die Hollerstraße durchlaufen wir ein Wohngebiet. Es wird wärmer und wärmer. Der weitere Weg führt uns jetzt wieder an die Eider aber auf die andere Seite wie bei Km12. Wir tauchen in ein Waldgebiet parallel zur Eider ein. Auf weichem Waldweg geht es zum Kilometer 19. Immer wieder ein kurzer Blick durch eine Lichtung Richtung Ziel. Dann kommen wir auf einen Ho-Tschi-Minh-Pfad neben einem Rinnsal. Der Pfad öffnete sich und wir standen vor der „Treppe“. Die sogenannte Treppe war ein kurzer aber heftiger Anstieg in Form von breiten Waldtreppenstufen. Kurz danach tauchen wir aus dem Wald und kommen wieder in das Wohngebiet das uns Richtung Nord Art Ausstellung bringt. Dies liegen wir jedoch auf dem Rückweg liegen und laufen wieder am großen gelben M vorbei Richtung Bahnstrecke. Jetzt noch ein Stück der Bahnstrecke entlang und diesmal ließ uns er Ordner unter der Bahnbrücke durch Richtung Ziel.

Kurz vor dem Schlossplatz hält ein Polizist die Autos an, so dasswir ohne Probleme den Schlossplatz erreichen können. Hier waren wir nur noch wenige Meter vom HM-Ziel entfernt. Rechts neben uns zeigte sich der große Schlossplatz den wir gestern kaum sahen da hier Markt war. Jetzt aber liegt er neben uns leer und der grüne Brunnen liegt in der Sonne während wir schattig bis zum HM-Ziel liefen. Die Inschrift auf dem Brunnen ist: Graf Gerhard der Grosse bestätigt und erweitert der Stadt Rendsburg Gerechtsame und Gebiet am Nicolaitage 1339.

Kurz vor dem Zielbanner werden die Läufer getrennt. Die Halbmarathonis laufen links in den Zielkanal, die Marathonis laufen rechts unter dem Banner durch in die 2. Runde. Jetzt kommt die Sonne noch stärker raus und das Thermometer kletterte über die 25 Grad. Gut, dass ein Teil der Strecke im Schatten verläuft.

Es geht wieder an der Eider entlang und nun beginnt sie, die Einsamkeit des Marathonis auf der 2. Runde. Einen Teil der Strecke ist man ganz allein und nur wer auf die roten Pfeile am Boden achtet weiß,  dass er auf der richtigen Strecke ist. Natürlich sind auch noch viele Posten an der Strecke, aber wie in der 1. Runde, wo immer Mitstreiter vor bzw. hinter einem sind, gibt es jetzt nicht.

Wer sich die Strecke in der 1. Runde gut eingeprägt hat, kann jetzt die Natur und die wunderschöne Umgebung mit Eider und Nord-Ostsee-Kanal genießen. Die Hügel und Wellen der ersten Runde, die man da noch nicht bemerkt hatte, wurden jetzt schon zu Bergen und die Sonne gibt noch ihres dazu.

Kurz vorm Ziel am Schlossplatz wartet schon meine Angie. Sie muss mir erst mal die neue Bestzeit erzählen: „Ich bin unter 2:24 gelaufen“; kommt es freudestrahlend aus ihr heraus. Dann setze ich meinen Weg die letzten 100 Meter fort und laufe durchs Ziel. Auf dem Schlossplatz in einem Zelt kann man sich jetzt massieren lassen und sich stärken mit Bananen, Melone, Müsli-Riegel und 10 verschiedenen Sorten von Wasser und Mixgetränken. Leider kein alkoholfreies Weizen, um die müden Geister zu wecken.

Die Zieleinläufe sind jetzt schon in mehreren Minuten Abstand und so langsam nähern wir uns der 5 Stunden Grenze. Zielschluss ist nach 5:30 Stunden, was jedoch nicht ausgenutzt wird. Der erste und schnellste Läufer kommt nach 2:51:39, der langsamste und 64. kommt nach 5:12:44 ins Ziel.

Kurz vor 14 Uhr beginnt die Siegerehrung. Immer wenn ein Läufer bzw. Läuferin ins Ziel kommt, wird die Ehrung unterbrochen, um dem Zieleinläufer zu applaudieren. HaJo Meier vom 100 Marathon Club kommt nach 4:57:14 ins Ziel und hat jetzt schon über 1.800 Marathons gesammelt.


Fazit: Eine sehr gut organisierte Veranstaltung mit Versorgungsstellen ca. alle 3km. Zuschauer nur punktuell und im Start/Zielbereich. Alle Helfer sind freundlich und hilfsbereit. Eine Veranstaltung, der man mehr wie 64 Marathonläufer und Läuferinnen wünscht. Die Strecke ist abwechslungsreich und es gibt viel zu sehen.

Die Sieger:

Männer

1. Michael Pfingst  MTV Heide  2:51:39
2. Tim Hartmann     2:53:59
3. Christopher Williamson LTV-Kiel-Ost  2:58:49

Frauen

1. Jule Schwarz      3:48:58
2. Monika Schulze  Handewitter SV  3:54:02
3. Sylvia Rehn   100 Marathon Club 3:54:37

Ins Ziel kamen beim Marathon 6 Frauen und 58 Männer, beim Halbmarathon 189 TeilnehmerInnen. Hier lagen die erzielten Zeiten zwischen 1:25:21 und 3:45:47.

 

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Informationen: Rendsburger Marathon
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