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Laufberichte

Neue Streckenrekorde in Weißenstadt

08.09.07

Am 08.09.2007 richtete der Wintersportverein Weißenstadt nunmehr bereits zum 5. Mal seinen stets am zweiten Samstag im September veranstalteten "PEMA-Sechs-Stunden-Lauf" aus. Dieser Wettkampf findet in der diesjährigen DUV-6h-Cup-Wertung Berücksichtigung. Die Veranstaltungsleitung lag erneut in den bewährten Händen von Hannes Hübner. Ihn unterstützten seine Ehefrau und Tochter sowie ein eingespieltes Team aus fleißig anpackenden und stets freundlichen Helferinnen und Helfern. Als sachkundiger Moderator fungierte Reiner Zimmermann (vielen "Ultras" aus den Reichenbacher 24-Stunden-Läufen ein Begriff).

 

Die Startlinie, von der aus um 10.00 Uhr losgelaufen wurde, befand sich wie immer in unmittelbarer Nähe des Weißenstadter Campingplatzes. Als Laufstrecke wurde erneut jener vorbildlich geteerte Uferweg genutzt, der den Weißenstadter See völlig umrundet. Dieser landschaftlich ganz besonders reizvolle Kurs war schon vor Jahren unter Anwendung des Jones-Counter-Verfahrens entsprechend den IAAF- und DLV-Bestimmungen vermessen worden. Bereits damals war nach jeweils 200 m auf der Asphaltierung in weißen Ziffern die seit Rundenbeginn zurückgelegte m-Zahl auflackiert worden. Die Rundenlänge betrug mithin auch diesmal wieder 3.885 m. Wäre nicht an manchen Stellen ein kurzes, sanftes Ansteigen vorhanden gewesen, das man zunächst gar nicht wahrnahm, in den letzten Stunden dann aber doch etwas spürte, müsste man die Streckenführung als "völlig flach" bezeichnen.

 

Am Rundenende konnte erneut von einer großen Digitaluhr die jeweilige Zwischenzeit abgelesen werden. Auch erfolgte wiederum an der Marathon- und 50-km-Marke für alle Teilnehmer/innen, die die entsprechenden Distanzen zurückgelegt hatten, eine offizielle Zeitnahme. Dass innerhalb von nur 3.885 m zwei Verpflegungsstellen mit einem vielfältigen Angebot eingerichtet waren, versteht sich bei dieser hervorragend organisierten Ultralaufveranstaltung ganz von selbst. Umkleide- und Duschgelegenheiten wurden in dem nur wenige Meter vom Start entfernten Campingplatzgebäude bereitgestellt.

 

Die Teilnehmer/innen hatten bei Voranmeldung ein Startgeld in Höhe von 25 € zu entrichten. Hierin war der ab 17.00 Uhr im Campingplatzrestaurant verabreichte gemeinsame Imbiss enthalten. Zudem wurden jeder Finisherin/jedem Finisher bei der gegen 17.45 Uhr anschließenden Siegerehrung als Auszeichnung eine Medaille und ein Sachpreis in Form von Naturalien (unterschiedliche Brotprodukte der Firma PEMA) übergeben. Selbstverständlich wurde auch die Erstellung von Ergebnislisten und Urkunden angekündigt, deren kostenfreie Zusendung Teilnehmer/innen ohne Internetzugang zugesichert bekamen. Im Übrigen hatte auch in diesem Jahr wieder das Angebot bestanden, für einen Obolus von 2,50 € auf dem Campingplatz oder im Campingplatzgebäude übernachten und für den gleichen Betrag im Campingplatzrestaurant ein Frühstück einnehmen zu können.

 

Ich hatte bereits am 10.09.2005 (Ergebnis 46.152 m) und 09.09.2006 (Ergebnis 44.168 m) am Weißenstadter 6-Stunden-Lauf teilgenommen und diese Veranstaltung in allerbester Erinnerung behalten. Deshalb konnte ich zum einen beruhigt davon ausgehen, auch in diesem Jahr wieder eine perfekte Organisation anzutreffen. Zum anderen wusste ich, dass ich mich auf eine einmalig schöne Landschaft freuen durfte. Das im Fichtelgebirge gelegene Weißenstadt befindet sich nämlich auf einer Hochebene, die 600 m über NN liegt. Es wird umrahmt von bewaldeten Bergen, wobei das 1.051 m hohe Schneebergmassiv und der 880 m hohe Waldstein am meisten beeindrucken. Zudem werden die 1299 erstmals urkundlich erwähnte und auf eine sehr wechselhafte Geschichte zurückblickende Stadt sowie ihre nähere Umgebung vom o.g. See und dem hier noch jungen Flusslauf der Eger geprägt.

 

Leider ließ in diesem Jahr das regnerische Wetter die Schönheit der Landschaft nicht zur vollen Geltung kommen. Hatten im Vorjahr noch strahlender, beinahe schon zu prächtiger Sonnenschein und eine Nachmittagstemperatur in der Nähe von +30° Celsius den Läuferinnen und Läufern einiges abverlangt, so machte heuer manchen von diesen die kühle Witterung etwas zu schaffen. Dabei präsentierte sich der Himmel durchgehend grau bedeckt, zeitweise sogar zugezogen-trüb. Jedoch fielen nur manchmal kurzzeitig ein paar Spritzer, und auch der geringe Wind störte kaum. Ich komme mit solchen Bedingungen, die ich "Schmuddelwetter" zu nennen pflege, eigentlich recht gut zurecht. Und auch andere Teilnehmer/innen sprachen von "gutem Laufwetter".

 

In jedem Falle müssen sich die Erstplatzierten der Frauen- und Männerwertung recht wohl gefühlt haben. Ihnen gelangen nämlich Verbesserungen der Streckenrekorde. Dabei übertraf Sylvia Wünsche die für das Frauenlaufen eine „Schallmauer“ darstellende 70-km-Marke recht deutlich. Mit ihrem Klasse-Ergebnis von 70.568,70 m rückte Sylvia in der diesjährigen deutschen Bestenliste von Rang 6 auf Rang 4 und in der diesjährigen Weltbestenliste von Platz 19 auf Platz 9 vor. René Strosny, der bereits Inhaber des Streckenrekordes war, vermochte ebenfalls noch einige Meter auf seine bisherige Bestmarke "draufzupacken", woraufhin für ihn in Weißenstadt jetzt 76.320,80 m zu Buche stehen. Damit hat René in diesem Jahr Rang 3 in der deutschen und Platz 43 in der Weltbestenliste inne.

 

Sowohl Sylvia als auch René ist zu bescheinigen, dass sie nicht nur mit herausragenden Ultralaufleistungen aufwarten können, sondern auch im Umgang mit anderen Menschen großartige Qualität besitzen. Beide sind völlig frei von Allüren, beide stehen mit beiden Beinen fest auf dem Boden, beide lieben die sportliche Geselligkeit, beide leben echte Sportkameradschaft vor.

 

Erstplatzierte Männer:
1. René Strosny - Bautzener LV - 76.320,85 m
2. Dieter Ulbricht - SV Gersdorf - 74.133,85 m
3. Josef Schinabeck - TV Münchberg - 73.918,85 m

 

Erstplatzierte Frauen:
1. Sylvia Wünsche - ohne Verein - 70.568,70 m
2. Anna Catarina Mueller - Laubfrosch Dresden - 64.930,40 m
3. Angela Ngamkam - TUS Griesheim - 62.220,40 m

 

Informationen: PAMA 6-Stunden-Lauf
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