marathon4you.de

 

Laufberichte

Versprechen eingelöst

17.05.09
Autor: Klaus Duwe

Wenn etwas in Sportlerkreisen ganz schlecht ankommt, ist es Arroganz und Rücksichtslosigkeit gegenüber dem vermeintlich Kleineren. Rücksichtslos war, als der Wien Marathon den angestammten Termin des Linz Marathon belegte und arrogant war die Begründung, man habe sich an den internationalen Marathonterminen zu orientieren. Und dabei Linz wohl übersehen …

Orga-Chef Ewald Tröbinger schmollte nicht lange und wich nach hinten aus. Wie zum Trotz rennen die Läuferinnen und Läufer ihm jetzt die Bude ein. 14.000 Anmeldungen, so viel wie nie zuvor, sind bereits eingegangen. Besonders erfreut melden die Verantwortlichen 22 % Zuwachs alleine beim Marathon. Und ein paar Nachmeldungen kommen bestimmt noch dazu.

Am Start sind auch die Vorjahressieger Elias Kiptium Maindi (Kenia) und Eva Maria Gradwohl, die auch diesmal zu den Favoriten zählen. Während Maindi mit einigen Landsmännern Jagd auf die 2:10 machen, schließt Gradwohl einen erneuten Rekordlauf aus. "Nach meinen massiv beeinträchtigten Trainingsmöglichkeiten der vergangenen sechs Wochen muss ich das leider auf einen späteren Zeitpunkt verschieben", so Gradwohl.

Ich löse mein Versprechen ein und bin beim OMV Linz Marathon dabei. Wie immer gibt es die Startunterlagen im exklusiven Brucknerhaus, in der auch die Marathonmesse und die Pastaparty stattfinden.

Erbaut wurde das Konzerthaus 1974 und nach Anton Bruckner (1824 – 1896) benannt, der als einer der größten Musiker und Organisten seiner Zeit gilt. Es gibt verschiedene Säle mit bis zu 1400 Sitzplätzen - jährlich finden um die 200 Veranstaltungen statt.

Hinter dem Brucknerhaus auf den Donauwiesen finden am Nachmittag die Kinder- und Jugendläufe statt, die hier in Linz mit einer selten erlebten Professionalität organisiert sind. ORF-Moderatoren und Orga-Chef Ewald Tröbinger führen gekonnt Regie und mehr als tausend Zuschauer entlang des 421,95 Meter langen Rundkurses sorgen für eine Atmosphäre, die ich mir für Sonntag wünsche. Startgebühr wird für die Nachwuchs-Runner keine erhoben. Trotzdem bekommen alle eine Startnummer mit ihrem Namen, ein T-Shirt und eine Medaille. Sogar die Zeit wird per Championchip ermittelt und die jungen Siegerinnen und Sieger geehrt.

Noch am Samstag verschwinden die Wolken, der Wetterbericht verspricht für Sonntag strahlenden Sonnenschein und sommerliche Temperaturen. Und so kommt es dann auch. Gut, dass bereits um 8.30 Uhr gestartet wird. Mancher bibbert noch in der Früh beim Walk zur Voestbrücke, wo für alle (Handbiker, Skater, Läufer/Marathon, Halbmarathon, Staffel und10km) der Startplatz ist.

 „Land der Berge, Land am Strome“, die Bundeshymne wird gespielt, dann wird’s nach dem Schuss aus einem Antik-Stutzen Ernst und es geht los. Der Anblick der autofreien Autobahn in Richtung Prag erinnert an Bilder aus dem Jahr 1973, als man sich wegen der Ölkrise das Autofahren an einigen Sonntagen verkneifen musste.

Bis wir nach 3 Kilometern die Autobahn bei der Ausfahrt Dornach verlassen, hat sich das Feld sortiert. Gleich bei den ersten Häusern stehen viele Zuschauer, um die schwitzende Meute anzufeuern. Bei km 5 in Plesching ist die erste Labe und jeder nutzt sie ausgiebig.

Wir laufen Richtung Steyregg und sehen links saftig grüne Wiesen und Wälder, rechts die Donau, Frachtkähne und am anderen Ufer eine imposante Industrielandschaft, die man vor dem  stahlblauem Horizont schon fast als schön bezeichnen möchte.

Linz zählt zu den drei stärksten Wirtschaftsräumen in Österreich. Rund 190.000 Menschen sind hier beschäftigt, fast genau so viele, wie die Stadt Einwohner hat. Größte Arbeitgeber sind unter anderem der Stahlkonzern Voestalpine AG, die unter Chemiepark Linz zusammengefassten Unternehmen (z.B. Borealis), Marathon-Titelsponsor OMV und nicht zu vergessen der Städtische Dienstleister Linz AG.

123
 
 

Informationen: Oberbank Linz Donau Marathon
Veranstalter-WebsiteE-MailErgebnislisteHotelangeboteOnlinewetterGoogle/Routenplaner
 
NEWS MAGAZIN bestellen
Das marathon4you.de Jahrbuch 2024