Heute berichte ich Euch aus Fürth von der dritten Auflage des Metropol-Marathons.
Die erste Ausrichtung dieses Marathons 2007 war anlässlich des 1000-jährigen Jubiläums der Stadt Fürth, die in einer Urkunde am 01.1.1007 erstmals genannt wird. Fürth liegt westlich von Nürnberg an den Ufern der Regnitz, der Pegnitz und des Main-Donau-Kanals.
Die Herkunft des Stadtwappens, ein grünes dreiblättriges Kleeblatt auf weißen Grund, hat seine Herkunft vermutlich von der „Dreiherrschaft“ im Mittelalter, als Führth zu unterschiedlichen Teilen und in wechselnden Ausgestaltungen von dem Bamberger Domstift, den Nürnberger Burggrafen und der Nürnberger Reichsstadt beherrscht wurde. Erst mit dem Einzug der Industrialisierung wuchs die Bevölkerungszahl stetig und rasant an und machte Fürth zur zweitgrößten Stadt Mittelfrankens (nach Nürnberg) und zur siebtgrößten im Freistaat Bayern.
Die Hauptarbeitgeber in Fürth sind die Spielzeugindustrie, diverse Brauereien sowie ein großes Versandhaus, welches leider momentan durch eine wirtschaftlich schwere Zeit geht. Berühmt wurde Fürth durch die Fahrt der Adler, der ersten Eisenbahn Deutschlands, im Jahre 1835 zwischen Nürnberg und Fürth. Da Fürth vom Bombenhagel des zweiten Weltkrieges weitestgehend verschont geblieben ist, ist der Großteil der historischen Altstadt mit zahlreichen Baudenkmälern erhalten geblieben.
Der Metropol-Marathon hat seinen Namen von der Metropol-Region Nürnberg, zu der unter anderem auch die Stadt Fürth gehört. Dreh- und Angelpunkt der Veranstaltung war die Fürther Freiheit, ein großer Platz im Herzen der Stadt. Neben einer Marathonmesse, einem Parc Fermé für die Läufer, einer großen Bühne und zahlreichen Verpflegungsständen war noch ein überdimensionaler Menschenkicker aufgestellt.
Neben dem Marathon wurden ein Halbmarathon, ein Staffelmarathon, ein Volkslauf, Nordic-Walking und diverse Kinderläufe angeboten. Somit war für die ganze Familie etwas dabei.
Meine Reise ins rund 180 Kilometer entfernte Fürth begann um kurz nach sieben am Sonntagmorgen. Da der geringe Verkehr eine etwas flottere Gangart erlaubte, war ich nach etwas mehr als 1 ½ Stunden in einem Parkhaus in unmittelbarer Nähe zum Veranstaltungsgelände angelangt. Zusammen mit den Startunterlagen gab es eine mit Schampoo, Körperlotion, Halsbonbons, Fruchtgummis, Deodorant und dem Finisher-Shirt reichlich gefüllte Sporttasche. Falls ich was vergessen habe, so möge man mir dies aufgrund der Fülle der Beigaben bitte nachsehen.
Robert Wimmer lief mir über den Weg, wir unterhielten uns kurz und machten ein gemeinsames Bild. Robert war erst diese Woche vom Transeurope-Footrace zurückgekehrt. Dieser Lauf ging über ca. 4500 km und dauerte 64 Tage. Start war in Bari in Italien. Das Ziel war am nördlichsten Punkt Europas, am Nordkap. Ich gratulierte Robert zu seiner außergewöhnlichen Leistung, er belegte den vierten Gesamtrang, und wir machten uns auf den Weg in die Startaufstellung.
Um Punkt 9:30 Uhr erfolgte der Startschuss und wir begaben uns auf die Reise.
Ich ließ mich von losspurtenden Läufern nicht irritieren und lief in einem Tempo los, welches ich durchweg locker über die 42 Kilometer durchziehen konnte, die Pausen fürs Fotografieren mit eingeschlossen.
Nachdem wir die ersten Meter auf den asphaltierten Straßen Fürths zurückgelegt hatten, führte uns der Weg auf fein geschotterten Pisten durch den Stadtpark zur Pegnitz, welche wir dann auch das erste Mal überquerten. In den Stadtwiesen angelangt, wurden wir zum Wendepunkt am Mainausteg gelotst. Vor der ersten Verpflegungsstelle bei Kilometer zwei gab es noch einen ersten kurzen, aber knackigen Anstieg zu bewältigen. Ein Schluck Wasser und es ging weiter. Zu den Verpflegungsstationen gibt es nur ein Wort: hervorragend. Neben Wasser gab es noch Iso-Getränke, später auch Cola, Bananen, Energieriegel, Äpfel, Melonen und Energiegels und die Helfer waren alle hoch motiviert und freundlich.
Immer an der Pegnitz entlang ging es für die nächsten Kilometer durch die Stadtwiesen. Nach der Unterquerung der Ludwigbrücke war bei Kilometer fünf die Marathon-Weiche. Volksläufer und Halbmarathonis wurden geradeaus, wir Marathonis scharf rechts geleitet. Einen knappen Kilometer weiter kamen wir an der Heimspielstätte des Fussball-Zweitligisten SpVgg Greuther Fürth, dem Playmobil-Stadion vorbei. An der Verpflegungsstation zeigten zwei Fahnen schwingende Fans ihre Begeisterung für diesen Verein.
Wir überquerten die Bundesautobahn A73 und kamen in die Ortsteile Rohndorf und Sack, wo wir frenetisch empfangen und gefeiert wurden. Jeder Ortsteil Fürths hatte ein Straßenfest organisiert, um sich und die Marathonis zu feiern.