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Laufberichte

Draussen am See ist wieder was los

 

Weil es uns letztes Jahr beim Trailfest in Losheim so gut gefallen hat, steht das anspruchsvolle Laufwochenende dieses Jahr wieder auf dem Programm. Leider fehlt uns momentan etwas die Fitness,  weshalb wir uns nur für den T11 am Freitag und den T23 am Sonntag an. Den Marathon oder gar den Ultra am Samstag sparen wir uns für’s nächste Jahr.

Die Anreise am Freitagnachmittag ist unproblematisch. Wir wohnen wieder im Seehotel, oberhalb des 30 ha großen Losheimer Stausees, aber diesmal mit Ausblick auf den See. Das Trailfest ist umgezogen: Die letzten beiden Jahre war es Bestandteil des Musik- und Outdoorfestival „Draussen am See“, und hatte seinen Stützpunkt im Seegarten.

Dort ist es mittlerweile zu eng geworden. Jetzt befindet sich das Start- und Zielgelände weithin sichtbar auf dem Wohnmobilparkplatz direkt vor unserem Hotel. Der Hartfüßler Trail e.V. als Veranstalter hat Glück mit dem Wetter, denn für das Wochenende wird stabiles, schönes Wetter vorhergesagt. Gestern sind noch Unwetter über Deutschland gezogen. Daher konnte die Markierung der Strecke erst heute Morgen beginnen und die Startnummernausgabe hat sich dadurch etwas verzögert. Aber so richtig gestresst scheint keiner zu sein.

 

 

 

T11, ca 13 km, 350 Höhenmetern

 

Der T11 startet heute um 18 Uhr. Davor um 17Uhr45 findet noch der Kinderlauf statt. Die Kleinen drehen eine Runde um den Parkplatz. Stolz und glücklich bekommen alle unter dem Applaus der Zuschauer eine Medaille.

Dann wird es ernst: Fast 150 Läufer sind bereit und lauschen dem kurzen Briefing von Swen Keller. Er erklärt die Streckenmarkierungen und gibt noch letzte Tipps. Wir treffen Annette und ihren Mann Michael, die die kleine Challenge (T11, T43 und T23) auf dem Plan haben. Sie sind zum ersten Mal hier und sehr gespannt. Als der Start näher rückt, wird heruntergezählt und pünktlich losgelaufen.

Die Strecke ist mit der des letzten Jahres identisch, einzig der Start und das Ziel sind verschoben. Ich bin ganz froh, dass die fiese Steigung am Anfang, die vom See heraufführte, dadurch wegfällt. Dass sie dann am Ende auf mich wartet, kümmert mich im Moment noch nicht.

 

 

Wir laufen kurz parallel zum Startkorridor auf der Zufahrt zum Parkplatz. Anschließend auf einem unbefestigten Feldweg direkt bergab. Norbert und ich halten uns hinten, hier wird locker gejoggt. Vor uns kann man die Läufer auf einem Feldweg zum Waldrand abbiegen sehen. Dort verteilt sich das Feld auf zwei Spuren, da der Rasenstreifen in der Mitte ausgespart wird. Das kostet weniger Kraft.

Plötzlich staut es sich, scharf rechts führt ein Trampelpfad in den Wald. Also werden aus zwei Spuren nun eine, wie auf der Autobahn. Im Zick Zack sausen wir hintereinander auf dem weichen Waldboden dahin. Der Läufer vor mir ist schon zweimal gestolpert; ich bin also gewarnt.

Wir verlassen nun den Wald. Wieder auf dem Feldweg wird die Läuferschlange langsam lichter. Am Waldrand wage ich den Blick vom Boden zu lösen und genieße den grandiosen Weitblick. Bergab kann ich jetzt einige Läufer einsammeln.

Der erste steile Anstieg kostet mich dann wieder einige Plätze. Auf dem schmalen Weg wird rücksichtsvoll überholt, Norbert kommt ebenfalls an mir vorbei. Ich versuche meinen Puls unter Kontrolle zu halten. Bei höheren Temperaturen hat zuletzt mein Kreislauf etwas rebelliert, das möchte ich heute gerne vermeiden. Im letzten Viertel des Anstiegs wird der Weg wieder breiter. Die letzten Meter führen auf weichem Waldboden durch eine Art Hohlweg.

Oben geht es scharf rechts, nochmals am Waldrand entlang und dann wieder in den Wald. Auf einer großen Lichtung zeigen Pfeile scharf links, der Single Trail ist hier wurzelig und führt leicht bergab. Wieder im Wald fällt der Hang überraschend steil bergab. Ein schmaler Pfad quert in Serpentinen die Bergflanke mal rechts, mal links. Mein Blick bleibt eisern am unebenen Boden. Auf keinen Fall will ich mich hier hinlegen.

Am Talgrund geht es über eine schmale Holzbrücke. Dabei überqueren wir den Lannenbach. Nun folgt eine Viehweide, deren Tore aber offen stehen. Ein großes Schild weist auf die Streckentrennung des T11, der im Gegensatz zu den längeren Läufen an den Folgetagen, hier links führt.

 

 

Auf dem schönen breiten und leicht ansteigenden Weg gehe und laufe ich abwechselnd. So komme ich zügig voran. Bald sehe ich vor mir einen Streckenposten, der freundlich nach rechts deutet. Hier führt ein schmaler Trail bergauf. Weiter oben kann ich die Läufer bereits steigen sehen. Wow: das wird steil. Oben wartet eine imposante Felsformation, die „sagenhafte Felsengruppe im Buchenwald“.

Unser Trail führt auf steinigem Weg um den Felsen herum und auf der anderen Seite hinunter. Hier heißt es, Füße gut anheben. Anschließend geht es auf der „Traumschleife Felsenweg“ wieder hinauf. Die bemoosten Steine und Felsen sehen aus wie kleine Zwergenhäuschen. Wir passieren die Ruine der Römerburg und eine weitere Burgruine. Man braucht etwas Phantasie, um die Bauwerke zu erkennen, denn es sind nur noch von Moos bewachsenen Mauerreste übrig.

Der Abstieg erfordert wieder meine ganze Aufmerksamkeit. Unten weist eine Helferin auf einen gemütlichen Waldweg. Bald zeigen Pfeile auf eine Gitterbrücke, die wieder über den Lannenbach geht. Der folgende steile Pfad führt in Serpentinen hinauf zum Schlangenfelsen. Die Felsen bestehen aus grauem Quarzit und sind mit Tonlagen und Milchquarzfäden (Bergkristall) durchzogen. Jetzt quert ein Rinnsal unseren Weg und immer wieder kommen kleine Brücken. Hier liegt der Fotograf auf der Lauer. Das gibt sicher tolle Bilder.

Oben wird es zunächst flach, dann steige ich im lichten Nadelwald weiter nach oben. Schon einige Zeit höre ich lautes Geknalle. Bald erreiche ich ein schweres Holztor. Hinter mir fällt es krachend ins Schloss. Aha: das waren die „Schüsse“. Durch das nächste Tor, das bereits offen ist, gelangen wir auf eine Straße und erreichen die ersten Häuser von Scheiden.

Die Ortschaft scheint ausgestorben, die gepflegten Straßen sind verwaist. Am höchsten Punkt des Ortes kommen wir an die Verpflegungsstelle bei km 6,5. Die Helfer bieten Wasser und Iso an. Ich habe beides als eigenen Vorrat und verzichte dankend.

Vor der Kirche zweigt die Strecke nach links ab. Noch einmal die tolle Aussicht genießen, dann brauche ich volle Konzentration für den Wiesenweg. Das kniehohe Gras rechts und links kommt immer näher heran, zum Schluss bleibt nur noch ein schmaler Pfad im wogenden Grasmeer.

Der Abzweig in den Wald ist gut markiert. Dort geht es weiter steil bergab und unerwartet direkt durch ein Bachbett. Große Steine sind wohl als Passage gedacht. Ein breiter Waldweg führt mich anschließend erst eben, und dann bergauf. Oben wartet Ingo, den ich letztes Jahr als Besenläufer beim T43 kennen lernen durfte. Heute sichert er hier den Übergang über die Straße.

Der Trail führt leicht bergauf und ist wurzelig. Vor dem letzten Downhill will ich nochmal Kraft tanken. Aber erst geht es noch eine Rampe hinauf, dahinter dann steil bergab. Aufmerksam halte ich Blickkontakt mit dem Boden. So erkenne ich rechtzeitig die scharfen Abzweige zu einem schmalen Holzsteg. Auf der anderen Seite wartet ein großes Schild, das erneut die Weiche auf die verschiedenen Trailstrecken der drei Tage Trailfest anzeigt. Für den T11 dürfen wir links dem Ziel entgegen.

Da es weiter bergab geht, lasse ich es rollen. Über einen Holzsteg erreiche ich den Talgrund. Normalerweise steht hier wohl alles unter Wasser, sonst gäbe nicht es die beiden Holzstege. Heute ist alles trocken und der Boden federt meine Schritte. Ich bin wohl noch gut im Schwung.

Ein schmaler Pfad führt durch lichten Wald, rechts und links blüht der Fingerhut und Insekten schwirren. Wir verlassen den Wald und der Singletrail ist auf gemähter Wiese gut zu erkennen. Ein Weg aus auffällig roter Tonerde fällt leicht ab. Über eine weitere Brücke erreichen wir einen  schmalen Pfad. Kurvig aber flach schlängelt sich der Weg zuerst am Losheimer Bach, ein kurzes Stück auf Asphalt und dann direkt am Seeufer entlang. Der See liegt still und ruhig im Abendlicht. Gerne würde ich stehen bleiben, um ausgiebig zu schauen. Aber ich will ins Ziel und muss mich konzentrieren, denn teilweise ist es sehr steinig und wurzelig.

 

 

Endlich erreiche ich den Park und werde auf einen gepflegten Asphaltweg geleitet. Zwischen Spaziergängern verfolge ich die Pfeile, die mich erneut auf einen schmalen Pfad führen. Hier muss ich bergauf gehen. Im Wald ist es traumhaft schön, zwischen hohem Farn bringt die blaue Stunde eine romantische Stimmung. Endlich wird es wieder flacher, denn ich erreiche die mit Hackschnitzel belegte Finnbahn, wo mich ein mannshoher Bär aus Holz begrüßt. Die Finnbahn ist ein 1 km langer Joggingrundkurs. Was es mit dem Bär auf sich hat, konnte ich nicht herausfinden.

Ich höre Musik und Lautsprecherdurchsagen, ein Banner zeigt links Richtung Ziel. Ich orientiere mich und finde mich auf dem steilen Anstieg, der sich letztes Jahr direkt nach dem Start befand. Schnell bin ich oben, dann liegt das Eventgelände liegt in Sichtweite vor mir.

Anstatt des direkten Wegs muss ich um das Ziel herum und komme jetzt von der anderen Seite durch den Zielbogen. Ich werde beglückwünscht und bekomme meine Finisher Medaille. Norbert wartet bereits mit dem Zielbier.  Nach der wohlverdienten Dusche im Hotel verbringen wir den Abend im Biergarten mit Annette und Michael.

Den Samstag haben wir lauffrei. Wir machen eine Draisinenfahrt von Lauterecken nach Glanbrücken, die wir im Frühjahr beim Pfälzer Berglandtrail gewonnen haben. Eine Draisine hat 2 Achsen und fährt mit Muskelkraft betrieben auf Schienen. Früher wurden damit Gleisinspektionen durchgeführt, aber heute werden so meist stillgelegte Bahnstrecken touristisch weiter betrieben. Meine Hoffnung, mit dieser 20 km langen „Fahrradfahrt“ die Beine locker zu bekommen, hat sich bestätigt. Draisinenfahren macht richtig Spaß.

Ein Weinseminar auf dem Outdoorfestival „Draussen am See“ und anschließendes Schwenkeressen mit Annette und Michael, die den T43 erfolgreich gefinisht haben, rundet den Ruhetag angemessen ab.

 

T23 22,4 km 735 hm

 

Wegen des gestrigen leichten Sportprogramms, fühle ich mich heute Morgen relativ fit. Start ist erst um 10 Uhr, da können Norbert und ich gemütlich frühstücken. Probleme könnten die angekündigten hohen Temperaturen bereiten. Das ist auch im Briefing ein großes Thema. Als Pflichtausrüstung wird ein Liter Wasser vorgeschrieben. Auch die Rettungsdecke ist bei diesen Temperaturen nicht verkehrt, denn Erschöpfung führt trotz Hitze zum Auskühlen des Körpers. Handy und eigener Becher sind im Gelände mittlerweile fast überall obligatorisch.

 

 



Der Bürgermeister von Losheim, ebenfalls mit Marathonerfahrung, kommt vor dem Start noch zu Wort. Fast 230 Starter zählen herunter und laufen los. Daher ist es auch auf den ersten Kilometern deutlich voller auf der Strecke, als am Freitag. Dafür ist die Stimmung super. Heute sind wohl eher routinierte Trailer unterwegs.

An den Engstellen dauert es etwas. Trotzdem wird auf den engen Trails nicht überholt. Jeder hat sich entsprechend seinem Tempo richtig einsortiert und weiß, dass es noch genug Gelegenheiten zum Überholen geben wird.

Die ersten 4 km sind mit dem T11 identisch. Anschließend kommt im Lannenbachtal, die bereits erwähnte Streckentrennung. Hier durften wir vorgestern links direkt nach Scheiden,  heute führt der Weg rechts.

 

 



Wir laufen an einer großen Pferdeweide vorbei. Weiter geht es auf schmalem Trail im Wald wellig, aber tendenziell bergauf. Wir verlassen den Wald und laufen an einer großen Viehweide entlang, überqueren ein Sträßchen und dann von hölzernen Weidezäunen begrenzt bergab.

Im Tal angekommen, bewundern wir die Vegetation der Hochstaudenflure, die entstehen, wenn Feuchtwiesen nicht mehr bewirtschaftet werden. Sie sind ein Mekka für seltene Pflanzen und Insekten, müssen aber ab und zu von wuchernden Buschpflanzen befreit werden.

Langsam wird es richtig warm. Daher bin ich froh, wieder im kühlen Wald zu sein. Auch, dass es steil bergauf geht, ist nicht so schlimm. Dafür ist eine Passage am Waldrand wieder richtig heiß. Ich laufe so vor mich hin und lasse die Gedanken schweifen. Auf einmal, ich laufe unspektakulär auf einer hellen Schotterstrecke, kommt mir der Boden entgegen! Wie in Zeitlupe denke ich noch, dass mein rechter Fuß jetzt aufsetzten müsste. Da liege ich schon auf dem Weg. Reflexartig rolle ich auf den Rücken und rapple mich auf. Die Kamera ist heil, dafür hab ich mir die rechte Hand geprellt. Schlimmer sind blutende Ellenbogen und Knie.

Im Weiterlaufen überlege ich, wie das auf flacher Strecke passieren konnte. Bin ich schon zu erschöpft zum Laufen? Blöd, bei km 6. Guido erkundigt sich nach meinem Befinden. Er hat den Sturz beobachtet. Mir geht es, den Umständen entsprechend, gut. Beruhigt läuft er weiter.

 

 

Wir passieren nun zwei Teiche des örtlichen Angelvereins und einen Barfußpark samt Kneipstrecke im Bach. Das wäre bei diesem Wetter angenehm. Eine wunderbare Trailpassage im schattigen Wäldchen am Bach entlang kann ich gut laufen. Bald liegt Waldhölzbach über uns. Die Ortsstraße führt steil bergauf und bietet keinen Schatten. Feuerwehrleute sichern die Strecke. Hinter der Kirche führt eine Treppe gleich wieder auf einen steilen Trail am versteckt liegenden Eingang der Mariengrotte vorbei.

Es geht immer weiter bergauf und auf Höhe eines Pavillions wieder hinunter. Wir queren ein Sträßchen. Dort führt ein schmaler Felsenpfad parallel oberhalb entlang. Eine kurze Kletterpassage nach unten auf die Straße und hinter dem Backhaus wieder hinauf. Dann habe ich die VP bei km 8 erreicht.

Ich lasse meine Wunden mit Wasser säubern. Mehr geht gerade nicht. Eine Mitläuferin hat wohl ein Notfallset dabei und bietet mir Hilfe an. Ich will damit aber gar nicht anfangen. Noch eine Mütze Wasser über den Kopf, dann gilt es schnell weiterzulaufen. Wobei laufen übertrieben ist. Auf dem steilen, steinigen Aufstieg ist steigen angesagt.

Über uns liegt jetzt der „Teufelsfels“, ein ca. 5 m hoher Felsblock der „umklettert“ werden muss. Hinter einer Biegung hat sich der Fotograf postiert. Er gibt Anweisungen für ein privates Fotoshooting, ich werfe mich in Siegerpose.

Der Abstieg gestaltet sich schwierig, steil und unwegsam. Im Hölzbachtal führt ein Steg über den Bach. Jetzt geht es erneut steil bergauf. Stufen machen die steilsten Passagen gemütlicher. Wir haben den höchsten Punkt der Strecke mit 599 Hm erreicht.

 

 

Die nächsten 1,1 km laufen wir auf dem Grenzweg zwischen Saarland und Rheinland Pfalz. Mannshohe hölzerne Schilder informieren über den Grenzverlauf. Der Grenzweg führt tendenziell bergab, ist aber stellenweise sehr verwurzelt und anspruchsvoll zu laufen. Wegen meines Sturzes bin ich jetzt extrem vorsichtig. Bald erreiche ich einen schönen Wanderweg und kann es wieder laufen lassen. Pfeile weisen nach links und ich muss meinen Schwung zurücknehmen. Wir gelangen in ein trockenes, steiniges Bachbett, unten führt eine Holzbrücke über tieferes Wasser.

Wieder auf einem breiten Wanderweg angekommen, jogge ich entspannt bergab. Jetzt wird es wieder steinig. Das Gebiet um den Bärenfels ist schwieriges Terrain. Besonders der Abstieg macht mir zu schaffen. Es gibt hier wieder verschiedene Möglichkeiten, keine ist leicht. Ich bin froh, dass ich alleine bin, denn das was ich hier mache, sieht bestimmt nicht elegant aus.

Dann wird es wieder angenehm. Im feuchten, schattigen Mühlenbachtal führt ein Traumtrail kreuz und quer am Bach entlang. Immer wieder queren wir das Wässerchen. Kurze Zeit später, über einen breiten Weg, erreichen wir den kleinen Bärenfelsweiher. Am Brunnen versuche ich meine Wunden und den Kopf zu kühlen. Mein Knie und Ellenbogen brennen ganz schön. Ich schaue mir das lieber nicht an.

Die Kollegen von der Feuerwehr helfen beim Überqueren der Eichenwaldstraße. Hier ist ein schattenloser Weg zu bewältigen. Obwohl dieser flach ist, muss ich gehen. Anschließend rechts in den Wald folgt gleich ein schmaler Trail zum Adelsfelsen. Am Fels vorbei hinunter ist es so steil, dass sogar ein Seil angebracht ist.

 

 

Wir verlassen wieder den Wald. Scheiden, unser nächstes Ziel, liegt zum Greifen nah. In schneller Folge erreichen wir die Ruine der Römerburg und eine weitere vermutliche mittelalterliche Burgruine. Der sagenhafte Schlangenfels ist wirklich sehenswert.

Die Verpflegungsstelle bei km 16 ist an der selben Stelle, wie vorgestern: schattenlos, ganz oben im Ort, mit grandiosem Ausblick auf die umliegenden Felder und Wälder. Gerade kann ich wieder joggen, was von den Helfern frenetisch beklatscht wird. Die Helferin preist „Wasser und Iso“ an. Beides habe ich bei mir. Dann Cola oder Bier? Ja, und Ja! Ich darf die Flasche alkoholfreies Bier selbst in den mitgebrachten Becher füllen. Schnell ist die ganze Falsche leer. Ich greife noch nach Honigkuchen, lecker. Frisch gestärkt kann es weiter gehen. Ich überhole eine Läuferin, die bisher noch nie mehr als 15 km gelaufen ist. Heute wird es auf jeden Fall länger.

Bergab ist jetzt lockeres Joggen angesagt. Erst auf dem Wiesentrail, anschließend im Wald, komme ich gut voran. Die Strecke hier kenne ich ja mittlerweile. Ich überhole eine Wandergruppe, die spontan ein Spalier bilden.

Bis zum Trail am Losheimer See entlang kann ich zwei weitere Läufer überholen. Auf dem schönen, großen See ist heute einiges los. Das Outdoor Festival „Draussen am See“ bietet diverse Wassersportarten zum Ausprobieren. Dies wird heute am Sonntag rege genutzt. An jeder Bucht laufe ich an Sonnenden und Badenden vorbei. Ich fühle mich ein wenig deplatziert, als ich schwitzend mit rotem Kopf vorbei laufe.

Besonders auf der kurzen Strecke im Seegarten pulsiert das Strandleben. Aufmunternder Beifall und respektvolle Worte motivieren mich. Jetzt ist es nicht mehr weit. Das letzte Stück bergauf werde ich von Sveb, einem Läufer der Hartfüßler, verfolgt.

 

 

Oben in Sichtweite des Ziels kann ich dann nochmal joggen und so kommt mein Verfolger nicht mehr an mich heran. Ich genieße den Zieleinlauf. Hinter der Ziellinie steht ein Helfer mit Schlauch und bietet eine kalte Dusche an. Es gibt wieder eine Medaille und ein Zielbier.

 

Fazit:

Das war wieder ein tolles Wochenende. Ich finde die Kombination von Ourdoorfestival und Traillauf immer noch phantastisch, auch wenn nun der Eintritt von 4 Euro pro Tag für das Festival nicht mehr im Startgeld inbegriffen ist. Die Strecke des T11 ist genial, wo sonst gibt es so viel schönen Trail auf so kurzer Strecke? Die anderen Läufe sind genauso toll, aber halt länger. Die Challenges sind die Herausforderung für die ganz Harten. Es ist also wirklich für alle etwas dabei.

Die Streckenmarkierung ist super,  den Track sollte man zur Sicherheit dabei haben. Die Verpflegung während und nach dem Lauf ist gut und eigener Trinkvorrat und Becher sind vorgeschrieben. Die Organisatoren haben immer ein offenes Ohr, und trotz perfekter Planung und Durchführung bleibt das familiäre nicht auf der Strecke.

Das Losheimer Trailfest sollte in keiner Jahresplanung fehlen.

 

Informationen: Losheimer Trailfest
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