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Laufberichte

Vier lange und eine Kurze

03.03.13

Fast ein Heimspiel

 

Marburg und der Lahntallauf sind immer eine Reise wert. In der hessischen Universitätsstadt an der Lahn gibt es eine rege Laufszene. Der im Sommer durchgeführte Nachtmarathon hat einen guten Ruf. Ich aber bin heute aus dem Oberbergischen nach Marburg gekommen, um erstmals den Lahntallauf zu bewältigen. Es ist fast ein Heimspiel. Schlappe 157 km Anfahrt über leere Straßen. Da kann ich ausschlafen und in Ruhe frühstücken. Start ist ja erst um 10 Uhr.

Der Weg von der Stadtautobahn zum Georg-Gassmann-Stadion ist ausgeschildert und leicht zu finden. Parkplätze gibt es reichlich. Alles ist überschaubar.

Im Stadion befinden sich die Startnummernausgabe, Umkleiden, Duschen, Toiletten, Bewirtung und Siegerehrung, alles quasi unter einem Dach. Ich überlege angesichts der leckeren Kuchen, ob ich nicht lieber anstatt des Laufes ein zweites Kuchen-Frühstück zu mir nehme, melde mich dann aber doch für den 50er an.

Des Weiteren gibt es einen 10er, Halbmarathon und Marathon im Programm. Start ist für alle Wettbewerbe zeitgleich etwa 500m entfernt vom Stadion auf den Lahnwiesen.

 

Neue Strecke

 

Der Rundkurs ist neu. Die optimierte Runde ist über weite Teile mit der alten Steinmühlenrunde identisch. Im Bereich Steinmühle/Cappel ist die Streckenführung verändert. Sie ist flach, von kleineren Brückenaufstigen abgesehen, und bis auf zwei kurze Abschnitte komplett asphaltiert. Optimal, um Bestzeiten zu erzielen - sofern man das nötige Training dazu absolviert hat.
Schließlich findet der Lahntallauf Anfang März statt und da steht noch nicht jeder wieder voll im Training.

Für mich ist der Lahntallauf eine willkommene Gelegenheit, Kilometer in angenehmer Atmosphäre zu sammeln. Ich will im Mai wieder auf Madeira den Ultratrail über 85 Km laufen. Da kommt mir der 50er in Marburg gerade Recht.

 

An der Lahn, um die Lahn und um die Lahn herum

 

Nach kurzem Fußweg vom Stadion erreiche ich das Start- und Zielgelände an den Lahnwiesen. Es sind nur noch wenige Minuten bis zum Start und alles geht unaufgeregt und familiär zu. Ich liebe solche Läufe ohne Hektik.

Vor dem Start erklärt Antje übers Mikro die Strecke. Es ist eine flache 10km-Runde zu laufen. Die Halben und die Marathonis laufen nach der zweiten bzw. vierten Runde kurz vor dem Ziel geradeaus auf eine kleine Zusatzrunde, um ihre Strecke zu komplettieren. Es ist möglich, die 50 km oder den Marathon abzubrechen und nach der Zusatzrunde in die Marathon- bzw. Halbmarathon-Wertung zu kommen.

Punkt 10 Uhr gibt der stellvertretende Landrat den Startschuss. Alles setzt sich in Bewegung. Trotz des engen Rad- und Fußweges gibt es kein Gedränge. Offensichtlich hat sich das Starterfeld leistungsgemäß aufgestellt. Rasante Überholmanöver bleiben aus.

 

Wetter macht mit

 

Bei einem Lauf Anfang März ist das Wetter immer ein Risikofaktor. Heute ist es jedoch durchweg gut. Es bleibt trocken und auch Wind gibt es kaum. Sogar die Sonne lässt sich auf der ersten Hälfte blicken. Es bleibt jedoch immer dunstig. Nicht gut für Fotos. Ich lasse es ruhig angehen und fotografiere. Dadurch bin ich rasch im hinteren Teil des Feldes. Die ersten Meter laufen wir auf dem asphaltierten Weg durch die Lahnwiesen, dann über einen Bürgersteig bis zur Unterführung unter die Südspange. Km 1 wird passiert. Schön, so durch die Felder zu laufen.

Das Feld hat sich schon weit auseinander gezogen. Man hat reichlich Platz zum Laufen. Ich treffe Sabine wieder. In Waldbreitbach beim Staffelmarathon hatten wir schon "gequatscht". Wir setzen das Gespräch eine ganze Weile fort. Dann läuft jeder sein Ding.

 

Gegenverkehr

 

Die Strecke ist absolut verkehrsfrei. Wer eine neue Bestzeit erzielen möchte, ist hier in Marburg bestens aufgehoben, vorausgesetzt das Training stimmt. Die Bedingungen sind gegeben. Aber auch wer nicht zu den Zeitenjägern zählt, kommt in Marburg auf seine Kosten. Der Lauf ist bestens organisiert. Jeder Km ist markiert, es gibt reichlich Verpflegung, die Strecke ist gut abgesichert.

Die erste Verpflegungsstelle ist gleich eine doppelte. Vor der Unterführung unter der B3 ist eine VS mit Wasser, Tee, Cola, Keksen, Bananen und später auch Gels. 10m weiter am Ende der Unterführung ist schon die nächste VS. Macht Sinn, denn an die zweite kommen wir nach Absolvierung einer Schleife.

Noch ist aber kein Gegenverkehr zu sehen. Wir laufen links ab nach der Unterführung in ein kleines Industriegebiet. Vor mir läuft Daniel. Er hat Holly dabei. Die Hündin begleitet ihn des Öfteren auf Marathons, sofern die Veranstalter dies zulassen. Der Ultra Sport Club Marburg hat keine Einwände und zeigt sich hundefreundlich. Holly stört nun auch wirklich niemanden. Das Tier will nur laufen ….

 

Barfuß in Marburg

 

Wir passieren Km 3. Neben mir läuft Martin. Er ist der Leiter der Laufschule Marburg und er läuft barfuß! Respekt. Ich halte zwar viel vom natürlichen Laufen, aber nicht ohne Schuhe!

Wir laufen wieder auf einem Bürgersteig entlang einer Straße. Links von uns liegt Marburg Cappel. Km 4 an der L 3089 bleibt auch hinter uns und es geht wieder hinein in die Felder.

Kurz nach Km 5 biegen wir rechts ab. An der Abbiegung steht eine Schule. Große bemalte und beschriftete Tücher hängen vor den Fenstern. Auf einem steht: "Sarah viel Glück beim Endspurt". Ich fasse die Tücher spontan als Anfeuerung für uns Läufer auf, sehe aber dann, dass es für den schulischen Endspurt gedacht ist. Na dann, viel Erfolg fürs Abi.

12
 
 

Informationen: Lahntallauf
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