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Laufberichte

Zum Jubiläum viel Glück

16.05.10
Autor: Olaf Ulmer

Zum zehnten Male fand heuer der Trollinger-Marathon in Heilbronn statt. Namensgeber für den Lauf in der Weinanbauregion ist die Rotweinsorte Trollinger, die hier angebaut und in zahlreichen Keltereien zu einem wohlmundenden Getränk verarbeitet wird.

Der Marathon in Heilbronn erlangte aber nicht alleine durch den Rotwein, der auch unterwegs gereicht wird, seine Bekanntheit. Berühmt-berüchtigt sind auch die knackigen Anstiege im Verlauf dieser 42,2 Kilometer und die meist sommerlichen Temperaturen, oft schon am Morgen beim Start. Etliche Läufer mussten diesem Glutofen im Laufe des Rennens Tribut zollen.

Petrus war dieses Jahr den Läufern wohl gesonnen und so konnten die rund 900 Marathonläufer einen Lauf in herrlicher Landschaft bei moderaten Temperaturen von 9 Grad am Morgen und bis 17 Grad am frühen Nachmittag genießen. Das Zentrum der Veranstaltung war wie immer das Frankenstadion am Neckar in unmittelbarer Nähe des Festplatzes Theresienwiese.

Hinter der Haupttribüne des Stadions war alles untergebracht, was eine solche Laufveranstaltung benötigt. In einem geräumigen Zelt waren die Startnummernausgabe und die Marathonmesse. Direkt neben diesem Zelt waren Umkleiden und die Gepäckabgabe. Ein Informationsstand und zwei Imbissstände vervollständigten das Angebot. Ein Hauptsponsor stellte eine große Hüpfburg auf, die von den zahlreichen Kindern auch rege in Anspruch genommen wurde.

Für diejenigen Läufer, die bei allen neun bisherigen Ausgaben des Trollis, wie der Trollinger-Marathon auch liebevoll genannt wird, dabei waren, egal ob über die halbe oder die volle Distanz, hatten sich die Organisatoren noch etwas besonderes ausgedacht. Im Organisationsbüro konnte sich jeder dieser Jubilare seine Startnummer abholen und wurde dazu noch zu einem Gläschen Sekt eingeladen. Als Startgebühr  war für diese Läufer der gleiche Preis zu zahlen, wie vor 10 Jahren.

Die Startnummernausgabe für die übrigen Läufer im großen Zelt war großzügig eingerichtet, so dass selbst zu Spitzenzeiten keine längere Warteschlangen entstanden. Zusammen mit der Startnummer erhielt jeder Läufer ein Funktions-Shirt und eine Flasche Marathon-Wein, natürlich ein Trollinger. Einer Sponsoren verteilte Laufsocken, während es bei einem anderen ein Poloshirt gab.

Der Start befand sich auf der Badstraße in unmittelbarer Nähe des Stadions. Insgesamt also eine Laufveranstaltung mit kurzen Wegen. Da ich nicht allzu weit von Heilbronn weg wohne, traf ich hier sehr viele Bekannte, was zu zahlreichen interessanten und lustigen Unterhaltungen führte. Petru aus Schwaigern zum Beispiel hatte am Tag zuvor den Keufelskopf Ultra Trail über 85 Kilometern und 2800 Höhenmetern gewonnen und sich kurzfristig auch noch für die Teilnahme beim Trolli entschieden.

Als römischer Weingott Bacchus verkleidet war auch Jürgen aus Heilbronn wieder mit am Start. Ein weiterer Laufkollege, Thomas aus Horkheim, hatte den Job des Pacemakers für eine Zielzeit von 4 Stunden übernommen. Wir hatten zuvor bereits mehrere Läufe gemeinsam bestritten und ich entschied mich, ihn möglichst lange zu begleiten. Dritter im Bunde war Peter aus Brackenheim, mit dem ich ebenfalls schon so manches Laufabenteuer erleben durfte. Der Trolli war der zweite Teil meines Doppeldeckers an diesem Wochenende. Am Abend zuvor war ich noch in Mannheim als Zugläufer für fünf Stunden unterwegs und war vor dem Start des Trollis nicht sicher, ob ich das Tempo über die gesamte Distanz mitgehen konnte.

Vom Start auf der Badstrasse ging es zunächst Richtung Innenstadt. Ein Rechtsschwenk führte uns auf der Götzenturmbrücke über den Neckar. Auf der anderen Neckarseite angelangt, liefen wir nach einer weiteren Rechtskurve entgegengesetzt zur ursprünglichen Laufrichtung. Vorbei am Freibad Neckarhalde kamen wir auf noch schmalen Wegen durch den Wertwiesenpark, eine der grünen Lungen von Heilbronn.

Nachdem wir diesen Park verlassen hatten, konnte sich das Läuferfeld auf der breiten B27 verteilen und sortieren. Wir verließen die Stadt und kamen nach Sontheim, wo die erste Halbmarathonweiche war. Die Halbmarathonis wurden für eine kleine Schleife geradeaus geleitet, während wir der Hauptstraße folgten. Bei Kilometer fünf war am Ortsende von Sontheim die erste Verpflegungsstelle eingerichtet. Neben den üblichen Getränken konnte auch der Trollinger verköstigt werden.

Moderat ansteigend kamen wir über gut zu laufende asphaltierte Feldwege nach Flein. Getreu dem Motto: „Mit Musik läuft jede(r) besser“, versorgte uns hier der ortsansässige Kiwanis-Club mit Getränken und guter Musik. Vorbei am Wahrzeichen Fleins verließen wir auf der Talheimer Straße über einen Kreisverkehr den Weinbauort und standen vor der ersten Herausforderung des Tages, den berüchtigten Anstieg zum Haiger. Eine Steigung von durchschnittlich rund 7 Prozent auf etwa zwei Kilometern verlangte den Läufern einiges ab und so mancher Läufer wurde hier bereits zum Marschierer.

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Informationen: Heilbronner Trollinger Marathon
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