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Laufberichte

Gondoppeltes Gold

07.08.10

Das frühe Abendessen in der Mehrzweckhalle ist gut organisiert und reichhaltig. Eine Vielfalt an Salaten, Spaghetti mit verschiedenen Soßen und Kartoffelgratin mit Braten stehen zur Auswahl. Wer dazu der Walliser Tradition folgen will oder noch süße Kohlenhydrate braucht, kann sich am Buffet Wein oder Kuchen erstehen.

Wenn man so lange auf den Beinen war, kann man auch nach dem Abendessen noch etwas sitzen. Viele machen das auf der Terrasse eines Restaurants in der Nähe, blasen aber schon zeitig zum Rückzug in die Koje.

Die Nacht im Bunker ist nicht besonders lang. Kurz nach 05.00 Uhr  geistern die ersten Gestalten in Richtung Waschraum. Bis dahin war es aber – abgesehen vom nicht leisen monotonen Surren und Rauschen der Lüftung – vorbildlich ruhig. Die Rücksichtnahme und das disziplinierte Verhalten der Übernachter zeugt von Sportgeist und der Ernsthaftigkeit, mit welcher die erfahrenen Läufer die Herausforderung eines Doppelmarathons in den Bergen angehen.

 

2. Tag

Auf zur zweiten Etappe

 

Spätestens wenn man um 05.30 zum Frühstück schreitet, ist man sich der Bedeutung dieses Wortes bewusst. Wenn es aber die Vorbereitung für einen solchen Tag wie heute ist, bereitet mir das keine Mühe.

Die Wolken am Himmel stören nicht, vielmehr werden sie uns heute zu wiederum ausgezeichneten Laufbedingungen verhelfen. Für die Schnellen gibt es ab 07.00 Uhr einen Jagdstart. Lizzy Hawker, Martin Schmid und Samuel Nef eröffnen den Reigen, dahinter folgen Adrian Schlatter, OK-Präsident des am 12. September 2010 Premiere feiernden neuen „Run to the Beat“-Marathons in Basel, und Paul Gfeller und Peter Jörg, die den ersten Tag auch zusammen gelaufen sind.

Um 07.30 folgt das Feld und nimmt mit dem Anstieg zum Schallberg den zweiten Marathon in Angriff. Es ergibt sich so, dass ich mit der Läufergruppe aus Derendingen zu laufen komme. Mir hilft es, dass ich mich nach meinen Fotostopps immer wieder ihnen anhängen kann und somit ein höheres Tempo laufe.

 

Ried/Brig bis Ganterbrücke

 

Allerdings darf die Aufmerksamkeit nicht auf der Strecke bleiben, sondern muss eben auf die Strecke gerichtet bleiben.. Ein Stolperer würde auf den teilweise ausgesetzten Wegen Schlimmeres zur Folge haben, als dass es einen einfach mal so in die Botanik haut. Dafür ist der Abhang zu steil und zu tief. Wer einigermaßen trittsicher ist, kann diesen Trail trotzdem einfach genießen. Er führt hinein ins Gantertal, auf eine Straße unter der imposanten neuen durch zur alten Ganterbrücke.

 Der kurze Anstieg bis unter die neue Ganterbrücke gehört nicht zu meinen Lieblingen, doch die Derendinger ziehen mich bis zum dort aufgebauten Verpflegungsposten. Nach diesem neunten Kilometer geht es wieder mit welligem Trailuntergrund weiter, allgemeine Tendenz steigend. Erst wenig, dann immer ausgeprägter. Ein paar spärliche Tropfen aus der Wolke über uns und die Tatsache, dass wir uns im Wald befinden, sorgen für angenehme Bedingungen.

 

Ganterbrücke bis Simplonpass

 

Die Höhenmeter, welche es zu überwinden gibt, lassen die vier Kilometer bis Rothwald weiter erscheinen. Mit der  Stärkung, die uns dort gereicht wird, und dem folgenden Gefälle bis Taferna gibt es keinen Grund, länger Pause zu machen. Diese drei Kilometer sind ungefähr zu gleichen Teilen auf Asphalt, dann auf Schotter, zum Schluss auf einem Trail zu laufen. Nach der mobilen Taverne für Läufer bei Taferna bleibt die Art des Untergrundes gleich, nur gibt es statt Gefälle wieder Steigung. Und davon nicht wenig, schließlich müssen wir wieder den Simplonpass erklimmen. Natur pur erwartet den Läufer auch in diesem Tal.

 
 

Informationen: Gondo Marathon
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