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Laufberichte

„Das wird so schwer nicht sein“

04.08.07

Gebirgsmarathon bei Immenstadt: „Wird schon nicht so schwer sein“, sagte ich mir. Die angegebenen 2.500 Höhenmeter klangen zwar nach einigermaßen viel, aber sie verteilten sich auf mehrere Anstiege, so dass ich mir keine Sorgen machte. Ich rechnete mit etwa sechs Stunden vielleicht auch etwas länger. Der Aussage „eigenwilligster, anspruchsvollster und mit Sicherheit urigster Berglauf Deutschlands“ auf der Homepage des Veranstalters schenkte ich keine besondere Beachtung.

 


Viel mehr als die zitierten Angaben fand ich auf der Homepage des Veranstalters nicht, nicht Mal den Ort der Startnummernausgabe. Ich fuhr also recht unbedarft am Samstagmorgen los und war nach zwei Stunden Fahrt kurz vor 7 Uhr auf dem Parkplatz vor der Talstation der Bergbahn in Immenstadt. Hier vermutete ich die Startnummernausgabe.

 


Ein paar wenige Autos standen auf dem Parkplatz. Ein aufgeregt mit den Armen wedelnden Herr wies mich ein. Kaum hatte ich den Motor abgestellt, sprang er an mein Auto und erklärte er mir strahlend, dass sie genügend Chips hätten. „Schön“, dachte ich, wunderte mich und war kurz im Zweifel, welche Art Chips er wohl meinte?

 


Die Startnummernausgabe war nicht zu übersehen und klappte problemlos. Ich bekam einen Um-schlag, bezahlte die 18 Euro Startgebühr und war positiv überrascht, als ich die Nummer herausholte: Da hatte sich jemand die Mühe gemacht und an allen vier Ecken bereits eine Sicherheitsnadel angebracht – das nenne ich Service.

 


Der Parkplatz hatte sich gefüllt, ich fand ein paar Bekannte und unterhielt mich mit ihnen. Bevor es dann mit dem Sessellift hoch zum Start an der Mittelstation ging, suchte Willi Hiemer, der begeisterte Autoeinweiser und gleichzeitig Organisator der Veranstaltung, einen Schlussläufer. Niemand meldete sich. Willi ließ sich nicht entmutigen und fünf Minuten später mit weiteren ca. 50 Aufrufen und Appellen über das quitschende Megafon, war Heidi Stöhr weich gekocht. Sie meldete sich und Rolf Schwarz, ein Läufer, der hier schon mehrmals dabei war, erklärte sich ebenfalls bereit, Schlussläufer zu ma-chen. Uff!

 


Gegen 7.40 Uhr, 20 Minuten vor der offiziellen Betriebszeit, wurden wir dann mit dem Sessellift hoch zur Mittelstation gefahren. Nun, ganz pünktlich um 8 Uhr konnte das mit dem Start nicht klappen, al-leine der Transport der vielleicht 100 Leute dauerte ja nahezu eine Viertelstunde. In der Tat war es dann so, wir waren oben, die Uhr zeigte bereits fünf nach acht an und nichts geschah. Willi informierte uns ab und zu mit Hilfe seines elenden Megafons über alle möglichen unwichtigen Dinge, dann plauschte er mit diesem und jenem, einzelne Läufer suchten noch, wo sie ihr Gepäck abgeben konn-ten, kein Mensch wusste Bescheid, wann es denn endlich los ging und so langsam wurden wir ein wenig ungeduldig. Nun, das war eben ein „uriger“ Lauf wie angekündigt: „Erwarte keine Perfektion, sondern einen Lauf in familiärer Atmosphäre, liebevoll organisiert in bewährter Tradition von Willi Hie-mer und seinem Team.“ Also geduldeten wir uns, auch wenn die Verzögerung nicht einsichtig war.

 


 


Um 8.29 Uhr war es dann endlich so weit und wir wurden auf die Strecke geschickt. Aber was war denn das! Statt dass es hoch ging, wie es sich für einen Gebirgsmarathon gebührt, führte uns der Weg zuerst abwärts. Viele Serpentinen rannten wir auf einer Asphaltstraße hinunter, bis wir nach etwa 1,5 Kilometern vielleicht 200 Meter tiefer einen Bach überquerten und es dann endlich aufwärts ging.

 


Das Wetter war geradezu ideal. Bei der Anfahrt war noch stellenweise Nebel über der Landschaft gelegen und auch jetzt noch sah man einzelne Nebelfetzen. Die Sonne aber dominierte und trotzdem hatten wir angenehme ca. 20 Grad. Auch hielt der Wald, durch den wir auf einem Schotterweg auf-wärts joggten und teilweise marschierten, die Temperatur angenehm niedrig.

 


Bei solch kleinen Bergmarathons laufen stets sehr gute Läuferinnen und Läufer und nur wenige lang-same Läufer wie Bernhard oder ich. Von den Höhenmetern vergleichbar sind vielleicht Jungfrau, Davos oder Zermatt. Diese Läufe aber sind bekannt, da laufen hunderte, teilweise über Tausend und ich bin mittendrin, hier aber bin ich am Ende der Läuferschlange und während alle noch joggen, bin ich bereits am Marschieren. Heidi, unsere Schlussläuferin, Bernhard und Birgit sind noch hinter mir, etwas weiter vorne marschiere ich, zusammen mit Rolf, dem Schlussläufer und Thomas Schmidkonz in zügigem Schritt den geschotterten Waldweg hoch.

 


Wusch! Was war denn das? In einem Affenzahn war uns da soeben der Erste des 12 km-Laufes ent-gegen gerannt und an uns vorbeigezischt. „Das war Oliver Hiemer, Mitorganisator und Neffe von Willi“, informierte uns Rolf. Klar, der musste sich ja beeilen, denn auf ihn wartete noch jede Menge Arbeit an diesem Tag. Aber beeindruckend war es schon, hatte er doch bereits den Aufstieg bis zur Verpfle-gungsstation geschafft, dort gewendet und hier nach etwa 39 Minuten etwa schon acht der 12 Kilometer hinter sich.

 


Für Rolf war es heute seine fünfte Teilnahme. Er hatte zwar beabsichtigt, auch diesmal schnell zu laufen, dann aber umdisponiert, als sich Heidi die Schlussläuferin ganz alleine nicht zutraute. Dass das sehr gut war, sollte sich noch im Laufe des Tages zeigen! Jetzt aber konnte er Thomas und mir ein wenig von diesem Lauf und seiner Historie erzählen. Ganz offensichtlich war Willi die treibende Kraft, der sich auch nicht durch negative Teilnehmerrekorde von 11 und 13 Teilnehmern abschrecken ließ.

 


Nach knapp 40 Minuten moderatem Aufstieg, bei dem ich immer wieder auch joggen konnte, verließen wir den Wald und über uns sah man das Haus, an dem die erste Verpflegungsstation war. Vier Minuten später, nach insgesamt 58 Minuten, hatten wir die Verpflegungsstation erreicht: Wasser, Cola, Iso und freundliche Helfer, ich war zufrieden, hatte ich mich doch vor dem Start entschlossen, nichts zum Trinken mitzunehmen. Es gab insgesamt sieben Stationen, also alle 6-7 km, das müsste reichen. Nachdem dann die erste Station auch Cola anbot, machte ich mir erst recht keine Sorgen.

 


Nochmal zurück zum Internetauftritt der Veranstaltung. Vergebens hatte ich dort nach einem Höhendiagramm gesucht. Auch jegliche Angabe von Kilometern fehlte, nicht Mal für die Verpflegungspunkte waren sie angegeben. Einzig ein Bild der Gegend mit der eingezeichneten Route war zu finden. Ich lief also vollkommen orientierungslos, hatte keine Ahnung, wie weit ich schon gekommen war.

 


Rolf blieb jetzt zurück und wartete auf seine Kollegin, um sich mit ihr die Arbeit zu teilen und ich lief weiter. Eine Zeitlang ging es noch auf einem guten Wirtschaftsweg moderat hoch, dann querte man ein Wiesenstück und weiter ging es in Serpentinen auf dem geschotterten Fahrweg nach oben, bis wir dann einen Weidezaun übersteigen mussten und im „richtigen“ Gelände waren. Der Weg war hier anspruchsvoller, steiler, aber noch sehr gut zu gehen, die Welt war hier noch in Ordnung.



Die Strecke in Immenstadt ist recht schnell beschrieben. Ab der ersten Verpflegungsstelle läuft man über vier Gipfel, beim fünften ist dann Kilometer 21 erreicht, dort wird gewendet und man läuft denselben Weg wieder zurück, wieder an der Verpflegungsstelle vorbei und auf einer etwas anderen Strecke wieder bis zum Ziel in der Mittelstation. Die Gipfel, die man überqueren musste, lagen alle um die 1.730 bis 1.830 m hoch, also nichts Spektakuläres. Kilometerschilder hatte es bisher keine gegeben und auch im weiteren Verlauf gab es keine.

 


Eine halbe Stunde nach Verlassen der Verpflegungsstelle erreichte ich kurz nach 10 Uhr den ersten Gipfel, den Sederer (1.737m), der Weg war zum Pfad geworden, links bedrängte uns ein Weidezaun, rechts vom Pfad fiel das Gelände steil ab. Vor mir lief Renate Werz und beide waren wir nicht mehr sicher, ob wir noch richtig waren, denn vor uns war niemand mehr zu sehen. Zum Glück kam Thomas von hinten und beruhigte uns. Er wusste, dass man den Weidezaun übersteigen musste, denn auf dem Pfad sei es zu gefährlich. Es ging nun hinunter über eine Wiese und vor uns sahen wir wieder den Pfad und auch einige Läufer. Hier zeigte uns Thomas, dass der weitere Weg bis zum Wendepunkt stets dem Grat entlang führen würde, rechts mehr oder weniger senkrecht abfallend, links meist viel sanfter und weniger spektakulär.

 


Insgesamt präsentierte sich die Landschaft von ihrer schönsten Seite. Sonne, kaum Wolken, angenehme Temperaturen, rechts von uns, Richtung Norden, sah man tief unten im Tal verschiedene Ortschaften, links, Richtung Süden blickend eine beeindruckende Menge Alpengipfel, in mehreren Reihen hintereinander gestaffelt, immer mehr im Dunst verschwindend. Alleine dieser Ausblick, der sich uns fortan bot, wäre diesen Marathon wert gewesen. Mir wurde bewusst, dass das Allgäu nicht nur liebliche Wiesen auf sanften Hängen mit glücklichen Kühen im Voralpenland bedeutet, sondern auch das Alpenland mit vielen, vielen Wandermöglichkeiten.

 


Im weiteren Verlauf wurde der Weg immer anspruchsvoller und kostete unsere ganze Konzentration. Mal verschwand der Pfad und wich wegelosem Gestein, dann wieder ging es steil abwärts, oder steil aufwärts, nie in Serpentinen, sondern stets auf dem direkten Weg. Im Grunde genommen gab der Grat den Weg vor.

 


 


Gegen 10.50 Uhr hatten wir den nächsten Gipfel erreicht, den Buralpkopf (1.772m). Anschließend ging es steil bergab über eine Wiese, in die das abfließende Regenwasser tiefe Furchen gegraben hatte. Wir orientierten uns an diesen Furchen, liefen mal mitten in einem solchen „Graben“, mal daneben, und hüpften und sprangen so den steilen Hang nach unten.

 


Hier endlich kam uns der Führende entgegen, den ich eigentlich viel früher erwartet hatte. Kein gutes Zeichen, denn das bedeutete, dass wir noch nicht so viele Kilometer hinter uns hatten, wie gedacht, überschlägig vielleicht 14 Kilometer. Für ihn war der Anstieg natürlich genauso steil, wie für uns der Abstieg. An joggen war nicht zu denken, aber mit kraftvollen, großen Schritten kam er beinahe mühelos nach oben und war nach wenigen Minuten verschwunden. Ja, so muss man es machen, wenn man hier gewinnen will!

 


Wir drei erreichten um 11.05 Uhr die zweite Verpflegungsstation. Ziemlich genau zwei Stunden war ich ohne Getränk unterwegs gewesen, so dass ich hier ausgiebig meinen Flüssigkeitsverlust ausgleichen musste: Wasser, Tee, Tee, Tee. Leider gab es kein Cola, auch verständlich, denn wir waren hier in weglosem Gelände. Das Wasser holten die Beiden, die hier die Stellung hielten, vom nahe gelegenen Bach. Da ich aber ein Power Gel dabei hatte, vermisste ich nichts.

 


Bisher waren uns nur ganz wenige Wanderer begegnet. Jetzt aber, bei unserem Aufstieg auf den nächsten Gipfel, kamen sie uns gehäuft entgegen. Obwohl der „Weg“ wieder aus nebeneinander liegenden Furchen bestand, behinderten wir uns kaum. Das Wasser hatte häufig mehrere Wege gebahnt, so dass man jederzeit ausweichen konnte. Auch die Läuferinnen und Läufer, die uns auf ihrem Rückweg jetzt entgegen kamen, besser entgegen hüpften, hatten genügend Platz. Alle nahmen aufeinander Rücksicht und so klappte es auch bestens.

 


Für mich war die Leichtigkeit beeindruckend, mit der die Läufer diesen unwegsamen, steilen Abstieg meisterten. Keiner ging oder zögerte irgendwo. Stets sahen sie eine Möglichkeit die Füße aufzusetzen und sofort weiter zum nächsten Punkt tiefer zu springen. Genau so muss man es machen, wenn man schnell sein will.

 


Nach knapp 30 Minuten war ich auf dem dritten Gipfel, dem Gündleskopf (1.748m). Thomas war längst entschwunden und auch Renate hatte sich ein wenig nach vorne abgesetzt. Vorsichtig schlängelte ich mich durch die Pferdeherde, die sich auf dem Weg breit gemacht hatte. Weit vor mir lag der nächste Gipfel, das Rindalphorn (1.822m). Sehr schön konnte man den Pfad sehen, der den Grat entlang hoch führte. Leider musste man zuerst wieder abwärts, bevor man dann dort hinauf konnte.

 


 


Endlich, beinahe vier Stunden nach dem Start hatte ich den letzten Gipfel, den Hochgrat (1.832m) erreicht, den Wendepunkt der Strecke. Aber was war das? Welche Enttäuschung, es ging noch weiter, abwärts bis zu einer Seilbahnstation. Egal, was soll’s, die „paar“ Meter schaffe ich auch noch. Trotz vieler Wanderer, die sich von der Station bis zum Gipfel hoch schleppten, kam ich um 10.27 Uhr am Wendepunkt an. Genau 3:58h war ich unterwegs und wusste, dass ich das Ganze wieder zurück musste. Ganz zu Beginn hatte mir Rolf erzählt, dass der letzte Läufer etwa 7:30h benötigte. Nun, da würde heute wohl ein neuer Negativrekord erbracht werden.

 


Hier am Wendepunkt bestätigte man mir auch das Gerücht, das ich unterwegs immer wieder gehört hatte: Heidi, die Schlussläuferin war verunglückt, am Sprunggelenk verletzt. Mit Bergwacht und Hubschrauber hatte man sie aus dem Gelände geholt. Nur einmal nicht ganz konzentriert aufgepasst und schon ist so was passiert.

 


 


Leider gab es auch an dieser dritten Verpflegungsstelle kein Cola, nur Wasser, Tee, Bananen und Schokolade. Ich packte also mein zweites Power Gel aus, goss mit Wasser nach und machte mich dann auf den Rückweg. Renate war mir längst enteilt, hinter mir nur noch Bernhard und Rolf, der nach dem Ausfall von Heidi als alleiniger Schlussläufer fungierte.

 


Lange schon hatte ich seit dem Wendepunkt einen Läufer vor mir. Nur ganz langsam kam ich ihm näher und erst nach 1:20h hatte ich ihn bei der nächsten Verpflegungsstation eingeholt. Thomas Wagner lief hier und heute seinen ersten Marathon. Er war noch gut beieinander und so liefen wir gemeinsam die nächste Stunde, bis alle Gipfel hinter uns lagen.


Der Weg wurde wieder besser, es ging bergab, ich joggte und konnte mich so langsam absetzen. Kein Mensch mehr vor mir, so dass ich an der einen oder anderen Stelle zweifelte, ob ich noch auf dem richtigen Weg war. Zwei Mal fragte ich Wanderer und sie bestätigten, dass ihnen Läufer entgegen gekommen, bzw. von welchen überholt worden waren.

 


Knapp zwei Stunden waren vergangen, bis ich endlich die Verpflegungsstelle sah. Kurz vorher wurde ich von einem barfuß laufenden Jungen eingeholt und überholt. Ich wunderte mich noch, wie man auf diesem Schotterweg ohne Schuhe laufen konnte, da kam er mir schon wieder entgegen, mit einem Becher Wasser in der Hand. Meine Frage, wieso er so gut barfuß laufen könne, beantwortete er damit, dass er das immer mache, wenn er die Kühe auf die Weide bringe. Ich trank noch einen Becher Wasser, er machte ein Bild von mir und ich mich auf den weiteren Weg.

 


 


Ab hier wurde man anders geführt als beim Herweg. Erst auf einem Schotterweg sanft abwärts, dann über eine sumpfige Wiese, stellenweise auf morschen Holzplanken und dann ging es eine Asphaltstraße abwärts. Kilometer um Kilometer wand sich die Straße in Serpentinen hinunter, stets so steil, dass ich es nicht „rollen“ lassen konnte, sondern mit jedem Schritt auch abbremsen musste. Da ich keinerlei Ahnung hatte, wie viele Kilometer es noch bis ins Ziel waren, fragte ich einen Entgegenkommenden. Mitleidig schaute er mich an: „Schon noch ein ganzes Stück abwärts, an der Kapelle rechts und dann geht es aber wieder hoch!“ So hatte ich mir das aber nicht vorgestellt.

 


Irgendwann aber war ich tatsächlich an der Kapelle. Leider gab es an der dortigen Verpflegungsstelle nur noch Tee, wie der Helfer bedauernd mitteilte. Aber es würde jetzt nur noch 1,5 Kilometer hoch gehen und das auch noch im Schatten. Die restliche Strecke kam mir bekannt vor, hier waren wir heute Morgen herunter gelaufen, das mit den 1,5 km stimmte tatsächlich, Schatten aber gab es wenig und zum ersten Mal war es mir eindeutig zu warm.

 


Nach 7:53h war ich dann glücklich auch im Ziel und bekam gerade noch den letzten Teil der Siegerehrung mit, die der Neffe Oliver Hiemer gekonnt moderierte. Die Sonne schien, alle saßen an den Biertischen vor der Kneipe, aßen und tranken und schauten zu.

 


 


Langsam wurde die Zeit knapp, Bernhard und Rolf waren noch nicht da und um 17 Uhr fuhr die letzte Sesselbahn nach unten. Ich machte Willi darauf aufmerksam, dass die Beiden noch fehlten. Ganz offensichtlich war man auf uns langsame Läufer überhaupt nicht eingestellt. Glücklicherweise aber kamen die Beiden noch rechtzeitig.

 


Fazit: Ein sehr schöner Lauf, spektakuläre Auf- und Abstiege, wunderschöne Ausblicke und für Berglauf erfahrene Läuferinnen und Läufer ein absolutes Muss. Aber auch wir „Normalläufer“, die wir Jungfrau oder Zermatt kennen, können die Strecke machen. Man sollte dann eben Eigenverpflegung mitnehmen und geeignete Trailschuhe tragen.

 


Leider liefert der Internetauftritt keine/kaum Informationen oder gar solche Empfehlungen. Im Bereich der Information muss der Veranstalter also noch deutlich nachbessern: vernünftige Streckenbeschreibung, Karte mit Kilometerangaben, Höhendiagramm. Auch die Beschilderung, zumindest auf den letzten Kilometern, wo man u.U. ganz alleine läuft, sollte noch wesentlich verbessert werden. Wenn darüber hinaus an ein paar wenigen Stellen noch Kilometerangaben wären, vor allem gegen Ende, hätte man einen ausreichenden Standard erreicht.


Der Veranstalter muss sich hier seiner Verantwortung stellen, denn je bekannter der Lauf wird, desto mehr Normalläufer interessieren sich für eine Teilnahme und werfen damit alle genannten Probleme auf, die solange keine Probleme waren, solange der Lauf ein Insidertipp war. Durch das Internet aber ist er jetzt bekannt und damit der Interessentenkreis sehr viel größer als bisher. Wie heißt es so schön im „Zauberlehrling“ von Goethe:


„Herr, die Not ist groß!
Die ich rief, die Geister,
Werd' ich nun nicht los.“


Im Gedicht löst der Hexenmeister das Problem mit einem Zauberspruch, in Immenstadt wird man mehr Aufwand treiben müssen. Der Lauf ist diese Mühe aber ganz eindeutig Wert!


Kosten Marathon
18 Euro, Nachmelder bezahlten 20 Euro.


Zeitnahme
Kostenloser Leihchip, der am Arm getragen wird und im Ziel an einer Station gelesen wird. Unterwegs keine Kontrollen.


Streckenbeschreibung
Wendepunktstrecke; von der Mittelstation der Bergbahn über fünf Gipfel bis zum Wendepunkt und alles wieder zurück. Nur die Kilometer 36…37 bis etwa Kilometer 40 verlaufen anders.


Auszeichnung
Verlosung, die AK-Sieger bekommen einen Pokal, alle Teilnehmer eine Urkunde.


Verpflegung
Insgesamt 3 Verpflegungsstationen auf dem Hinweg, zählt man die am Wendepunkt doppelt, dann noch mal vier beim Rückweg: Wasser, Tee, teilweise Cola und Iso, am Wendepunkt Bananen, Schokolade.


Zuschauer
Keine, unterwegs allerhöchstens Wanderer.


Finisher
80 beim Marathon, 7 beim 12-km Lauf, 5 beim 12-km Walking.

 

Informationen: Gebirgsmarathon Immenstadt
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