marathon4you.de

 

Laufberichte

Auf Regen folgt Sonnenschein

06.08.05

Mein Plan: 3 Marathons an zwei Tagen

 

Dieses Wochenende war ein ganz Besonderes für mich. Zusammen mit meinem Freund Olaf Schmalfuß wollte gleich an drei Marathonläufen teilnehmen: Samstag 7:00 Uhr Elstertal-Marathon, Samstag 18:00 Uhr Rostocker Marathon-Nacht und Sonntag 6:00 Uhr Wardenberg Marathon.

 

Elstertal-Marathon - Teil 1 meines Planes

Die 257 km lange Weiße Elster ist ein rechter Neben-Fluss der Saale. Sie entspringt in Tschechien im Elstergebirge südöstlich von Aš und fließt u. a. durch die Städte Gera, Bad Köstritz und Wünschendorf.

 

Gera ist eine Stadt mit 100.000 Einwohnern. Vor 1990 war Gera ein bedeutender Standort  im Textilmaschinenbau, Textilindustrie, Maschinenbau, Elektronik, Feinmechanik und Optik. Heute ist die wirtschaftliche Situation sehr schlecht, die Industrie ist fast vollständig abgezogen.  Es gibt fast nur noch das Dienstleistungsgewerbe, die Arbeitslosenquote liegt bei 20 %. Eine kurzfristige Abhilfe könnte die im Jahr 2007 stattfindende Bundesgartenschau bringen.


Wünschendorf und Bad Köstritz markieren die Wendepunkte der Marathon-Strecke. Über 3.000 Einwohner wohnen in Wünschendorf, das durch seine Holzbrücke, die über 1.000 Jahre alte St. Veit Kirche und das 1193 von Vogt Heinrich II. von Weida gegründete Prämonstartenserkloster Mildenfurth bekannt ist.

 

Das 4.000 Einwohner  zählende Bad Köstritz ist durch seine Brauerei, sein Bad und das Heinrich Schütz Haus bekannt.


Der Start des Marathons erfolgt im Stadion der Freundschaft, welches auf einem Areal steht, das zur Zeit durch Baumaßnahmen für die Bundesgartenschau 2007 auf den Kopf gestellt wird. Trotzdem war die Anfahrt zum Start gut ausgeschildert und deshalb problemlos. Auch Parkplätze waren genug vorhanden. Obwohl wir es nicht mehr schafften, unsere Startnummern innerhalb der "Dienstzeiten" abzuholen, wurden uns die Unterlagen ausgehändigt. Wir wurden sogar noch zu unserem Quartier gefahren. Ein Service, der die besondere Atmosphäre der Veranstaltung charakterisiert. Das Organisationsteam und die Helfer waren äußerst  nett und hilfsbereit.

 

Nachdem es die ganze Nacht regnete bzw. „schüttete,“ hörte es eine Stunde vor dem Start auf. Der Marathon im Geraer Stadion der Freundschaft konnte also im Trockenen beginnen. Fast 100 Läufer starteten um 7.00 Uhr auf der Marathonstrecke bei bewölktem Himmel und 15°C. Läufer der 15 Km Strecke liefen um 8.15 Uhr los.

 

Die Marathonstrecke bestand aus zwei Wendepunktstrecken der Elster entlang.  Der erste Streckenabschnitt ging nach Bad Köstritz und zurück. Dieser Kurs war identisch mit der 15 km-Strecke. Es ging auf dem Radweg 7,5 Kilometer entlang der Elster nach Bad Köstritz, wo auch das leckere Schwarzbier herkommt. Der Streckenverlauf durch das Elstertal ist sehr idyllisch. Immer wieder überquerten wir Fußgängerbrücken, um die Flussseite zu wechseln.

 

Nach genau 5 km dann der erste Verpflegungspunkt mit Wasser, Apfelschorle und Bananen. Ehe der Kurs zum Wendepunkt beim Schlosshotel in Bad Köstritz führte, durchlief man den Köstritzer Park mit seinem See und einem Wildgehege.  Am Wendepunkt  wurde unsere Startnummer notiert und wir konnten umkehren und wieder in Richtung Stadion laufen. Das Laufen auf einer Gegengerade kann ja sehr langweilig sein.  Hier genossen wir aber die herrlichen Blicke auf die Berge und die Elster. In Gegenrichtung sah alles wieder ganz anders aus.


Die Marathonis, die für die 15 km Schleife mehr als  75 Minuten benötigten, begegneten nun dem Läuferfeld des 15 km-Laufes. Nach 15 km erreichten wir wieder das Stadion, verpflegten uns dort und liefen die zweite, 27 km lange Marathonschleife nach Wünschendorf.

 

Die ersten 7 km führten noch durch Gera, wobei nicht nur über die Elster, sondern auch über den Elster-Radweg die Verkehrsbrücken gespannt sind. Die Strecke ist wieder sehr schön. Die vielen Bäume und die Elster bilden einen langen, schmalen, grünen Steifen durch die Stadt. Das Wetter wurde nun immer besser, die Sonne schien und die Temperaturen kletterten auf über die 20°C. Bevor es die letzten Kilometer nach Wünschendorf ging, durchliefen wir Felder und Wiesen, die die Stadt Gera und die Gemeinde Wünschendorf trennen.

 

In Wünschendorf angekommen, überquerten wir die im Jahr 1786 erbaute 4,3 m breite und 71 m lange Holzbrücke, die noch heute für den Straßenverkehr zugelassen ist. Nach dieser Attraktion ging es zum 2 Kilometer entfernten Kloster Mildenfurth, wo gewendet wurde.  Wir umrundeten das  Bauwerk und liefen  zurück Richtung Stadion.

 

Nach 42 Kilometern entlang der Elster ging es nun auf die Tartan-Bahn im Stadion der Freundschaft zur letzten Runde. Zahlreiche Zuschauer klatschten Beifall.

 

Sieger wurde Christian Strauch, der gleich von Anfang an das Starterfeld der Marathonläufer anführte. Bei seinem ersten Wertungsmarathon lief  der Triathlet aus Ansbach/Mittelfranken als erster ins Stadion der Freundschaft ein.

 

Nach dem Lauf standen den Läufern genügend Duschen und Zielverpflegung zur Verfügung, sodass alle Läufer des Elstertal-Marathons oder der 15 km Strecke ihren Lauf nachbereiten konnten.

 

Teil eins meines Plans „3 Marathons an zwei Tagen “ hatte ich gut hinter mich gebracht.


Auf ging's nach Rostock.

 

Streckenbeschreibung:

zwei Wendepunktstrecken nach Bad Köstritz und Wünschendorf , 15 km und 27 km;

sehr flach, auf teils asphaltiertem Radweg

 

Teilnehmerfeld:

42,2 km: 97 Läufer / 15 km: über 100 Läufer

 

Verpflegung:

ausreichend vorhandene Punkte; Wasser, Apfelschorle u. Bananen an allen Punkten; Brot, Salzgebäck, Tee und Bier nur an einem Punkt

 

Gratifikation:

Urkunde für jeden Teilnehmer; keine Finisher-Medaillen, sondern nur Siegermedaillen für die ersten Drei der AK

 

Übernachtungsmöglichkeiten:

es sind Räume in Stadionnähe für 3€ je Person verfügbar 


 

Informationen: Elstertal-Marathon
Veranstalter-WebsiteE-MailErgebnislisteHotelangeboteOnlinewetterGoogle/Routenplaner

 
NEWS MAGAZIN bestellen
Das marathon4you.de Jahrbuch 2024