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Laufberichte

Pokal und Bierfass

01.07.07

Traditionsreicher Einzel- und Staffelmarathon


Bereits zum 34. Mal veranstaltete der VSV Grenzland Wegberg den West-Zipfel-Marathon, Deutschlands westlichsten Marathon. Der Lauf wird angeboten für Einzelläufer und Staffeln. Als Einzelläufer war ich hier schon einmal 2003 am Start und konnte mich von den Vorzügen der familiären Veranstaltung überzeugen. Eine Woche vor meinem Start beim Alpin-Marathon in Oberstaufen nutzte ich die für mich verkehrsgünstige Gelegenheit für einen Formtest. Ich verabredete mit zwei Freunden – Peter Güntzel und Dieter Roth – eine Teilnahme als Staffel.


Wegberg liegt nur wenige Kilometer west-südwestlich von Mönchengladbach im Quellgebiet der Schwalm im internationalen Naturpark Maas-Schwalm-Nette. Urkundlich wird die heutige Stadt Wegberg unter dem Namen Berck erstmals 966 erwähnt. Der heutige Name Wegberg entwickelte sich erst im 14. Jahrhundert. Die Gemeinde Wegberg erhielt 1973 die Stadtrechte. Die etwa 30.000 Einwohner der Stadt Wegberg verteilen sich auf 40 Gemeinden.


Überschaubare Wege


Wir fanden uns morgens um 7 Uhr an der Sporthalle im Zielbereich an der Masseiker Straße ein und nahmen unsere Startunterlagen in Empfang. In der Sporthalle befinden sich auch Umkleide- und Duschmöglichkeiten. An der Sporthalle stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung.



Der Start befindet sich etwa 500m von der Sporthalle entfernt. Vom Start weg liefen wir eine Schleife von ca. 2,2 km bis zum Zielbereich, von wo aus noch 8 Runden zu je 4.990 m zu laufen waren.


Marathon über mehrere zu laufende Runden ist nicht Jedermanns Geschmack. Ein solcher Marathon bietet jedoch mehrere Vorteile. Zum einen werden die organisatorischen Anforderungen an die Veranstalter deutlich gesenkt. Zum anderen bietet sich Freunden die Gelegenheit zu eifrigen Ermunterungen. Ungewohnt für einen Marathon sind die Überrundungen durch die Spitzenläufer.


Die Laufrunde in Wegberg ist absolut eben und führt über befestige Radwege sowie kaum befahrene Nebenstraßen. Zum Teil führt sie über Bürgersteige. Jeder einzelne zu absolvierende Kilometer ist markiert, so kann man sich den Lauf optimal einteilen.


Vor der Sporthalle befindet sich eine Verpflegungsstelle mit Wasser, Mineraldrink, Bananen und Apfelsinen. Zusätzlich ist etwa bei der Hälfte der Laufrunde eine Wasserstelle eingerichtet.



Es herrscht kein Gedränge. Der Lauf hat zwar eine lange und gute Tradition, weist aber nur geringe Teilnehmerzahlen auf. Alles ist überschaubar, was nicht unangenehm ist.


Laufen auf alter Rennstrecke


Die Laufstrecke führt zum Teil über den Grenzlandring. Die 9 km lange Ringstraße führt um die Stadt Wegberg herum. Die Strasse wurde vor Beginn des Zweiten Weltkrieges für den Westfeld-zug gebaut. Auf dem Grenzlandring wurden zwischen 1948 und 1952 vor bis zu 300.000 Zuschauern Auto- und Motorradrennen ausgetragen. Ein tragischer Unfall am 31. August 1952 mit 13 Toten und 42 Verletzten führte zum Ende der Rennsportaktivitäten auf dem Grenzlandring.



Der Start erfolgte pünktlich um 8 Uhr. Diesmal spielte das Wetter mit. Es war bedeckt mit einigen sonnigen Abschnitten. Die ab Mittag angekündigte Regenfront kam auch pünktlich erst nach Ende des Laufes. So blieb es während des Laufes trocken, er herrschten angenehme Temperaturen von knapp über 20 Grad. Da auch nur an einigen Stellen ein schwacher Wind blies herrschten gute Wetterbedingungen für alle Teilnehmer.


Einzelläufer dürfen sich nicht am Tempo der mitlaufenden Staffeln orientieren. Die Staffeln müssen mindestens 2 und dürfen maximal bis zu 6 Mitglieder haben. Die Wechselzone für die Staf-felläufer befindet sich vor der Sporthalle. Es müssen folgende Etappen von den Staffeln gelaufen werden: 7,195 km – 5 km – 10 km – 5 km – 10 km und 5 km.


Positive Entwicklung der Teilnehmerzahlen


Die Veranstalter konnten mit dem Zuspruch zur Veranstaltung zufrieden sein. Am Renntag konnten sie über 40 Nachmeldungen verzeichnen. 41 Staffeln und 87 Einzelläufer bedeuteten eine Steigerung  der Teilnehmerzahlen. Zum guten Zuspruch hat sicher auch das schöne Wetter beigetragen. Es hat sich aber in Läuferkreisen herumgesprochen, dass in Wegberg eine gut organisierte Laufveranstaltung in angenehmer Atmosphäre angeboten wird. Einige Teilnehmer kamen auch aus den benachbarten Niederlanden. Auch aus England waren Teilnehmer vertreten.



Man merkt der Veranstaltung an, dass hier ein eingespieltes Organisationsteam am Werk ist. Von der Startnummernausgabe bis hin zur Siegerehrung klappte alles vorzüglich. Eine Cafeteria sorgte für das leibliche Wohl. Sehr schnell hängt bereits die erste Ergebnisliste aus. Dort stärkten wir uns mit Kuchen, Müslischnitten und Würstchen. Vorher hatten wir jedoch erst unser Bierfässchen und den Pokal abgeholt. Beides hatten wir uns auch reichlich verdient, hatten wir mit nur drei Staffelmitgliedern in 3.19 h einen achten Platz belegt. Andere Staffeln nutzten die Möglichkeit, mit bis zu sechs Staffelläufern anzutreten.


Ein Bierfass für Staffeln


Ich möchte hier anmerken, dass das Startgeld für diesen Lauf nur 13 bzw. 25 Euro für Einzelläufer bzw. Staffeln beträgt. Darin enthalten ist für alle Einzelläufer ein Teilnehmer T-Shirt und eine Urkunde. Für alle Staffeln gibt es einen Pokal und ein 5-Liter-Partyfäßchen Bier. Damit dürfte eine optimale Auswertung des Laufes in entspannter Atmosphäre gesichert sein!
Schade, dass nur wenige Teilnehmer den Weg nach Wegberg fanden. Allerdings lag hierin auch ein Reiz dieses Laufes. Es war angenehm überschaubar und nicht so gedrängt wie bei den großen Läufen mit fünfstelligen Teilnehmerzahlen. Erfreulich finde ich den Zuwachs bei den Teilneh-mern. Es wäre den Veranstaltern zu wünschen, dass die positive Entwicklung bei Deutschlands westlichstem Marathon weiter anhält.


Sieger Einzellauf
Männer

1. Gerrit van Munster  2.56,40 h
2. Javier Fabiani Martin 3.05,44 h
3. Dr. Oliver Hafner  3.07,36 h


Frauen

1. Nicole Bornhütter 3.31,46 h
2. Claudia Weber 3.36,55 h
3. Sandra Fuchs 3.51,43

 

Informationen: Westzipfel Marathon
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