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Laufberichte

Trail steht drauf und Trail ist drin

26.09.10
Autor: Olaf Ulmer

Unmittelbar nach der Wechsel- und Verpflegungsstelle ging es unerbittlich bergan. Zunächst auf Asphaltstraßen durch das Wohngebiet von Collenberg, später auf befestigten Waldwegen für fünf Kilometer etwa 400 Höhenmetern bergauf.

Oben war am Beginn des Eselsweges die nächste Verpflegungsstelle. Nach dieser dringend notwendigen Stärkung ging es leicht wellig, dafür trailmäßig und teils morastig auf dem Eselsweg zur Solhöhe und der Verpflegungsstelle, die wir schon von Kilometer 17 her kannten.

Wir liefen nun zunächst auf gut zu laufenden Waldwegen bergab in Richtung Röllbach. Leicht wellig wurden wir am Rande von Röllbach entlang geführt, bevor es auf befestigten Wegen in den Klingenberger Wald ging. Zum Teil steile Bergabpassagen erforderten die gesamte Konzentration und Koordination.
Nach einem weiteren Singletrail erreichten wir ein breites Asphaltband, das uns entlang der Weinberge um Klingenberg zum nächsten Etappenziel auf der Clingenburg führte. Die Wechselzone und die Verpflegung waren im Innenhof der Reste dieser altehrwürdigen Burg untergebracht.

Es waren nun rund 45 Kilometer und 1200 Höhenmeter überwunden. Zeit für ein Pläuschchen und Päuschen. Zur Erholung durften wir den folgenden Kilometer auf gut zu laufender Straße bergab nach Klingenberg hinein laufen. Doch die Freude währte nur kurz, denn anschließend ging es wieder bergauf. Sogar die Mechenharder Treppe stellte sich dem problemlosen Vorwärtskommen in den Weg. Nach Bewältigung dieser Treppenstufen kamen wir über einen Singletrail auf den Armesünderweg. Ein bezeichnender Name, denn was müssen das für Sünder sein, die sich diese Strapazen von 73,8 Kilometer und 1800 Höhenmetern freiwillig antun? Die Bezeichnung galt wohl eher den armen Sündern, die zwischen dem dreizehnten und neunzehnten Jahrhundert am benachbarten Galgen ihr Leben verloren.

Wieder recht trailig, teils an Feldrändern entlang und über Wiesenwege hinweg ging es nun leicht wellig aber tendenziell bergab in Richtung Elsenfeld. Noch bevor wir den Ortsrand von Elsenfeld erreichten, wurden wir mit einem erneuten Anstieg von rund 75 Höhenmetern auf 1,5 Kilometer Länge belohnt. Nach einer kurzen flachen Passage konnte man der Schwerkraft seinen Lauf lassen und ins Tal hinunter rollen. Die letzten 1,5 Kilometer dieser vierten Etappe waren überwiegend flach und so war auch die Ankunft in Elsenfeld relativ entspannt. Neben der üblichen Verpflegung, gönnte ich mir ein alkoholfreies Hefeweizen und ging mit frischem Elan die letzten 15,6 Kilometer dieser Reise an.

Wir verließen leicht bergan laufend Elsenfeld und streiften kurze Zeit später das Kleinwallstädter Industriegebiet. Nach einer weiteren Verpflegungsstelle erwartete uns der Anstieg „Am Viehtrieb“ mit 150 Höhenmetern auf vier Kilometern. Auf der Höhe, durch den Wald und über einen Wiesenhang bergan laufend, hatte man einen schönen Ausblick auf Hausen und Hofstetten. Nachdem wir den Höhepunkt dieser Etappe passiert hatten, ging es bergab mit einigen kleineren Gegenanstiegen hinunter ins Maintal nach Dornau, wo nach einem kurzen Flachstück die letzte Verpflegungsstation auf uns wartete.

Hier galt es nochmals, ordentlich nachzutanken, um für die abschließenden Herausforderungen gewappnet zu sein. Die letzten sechs Kilometer führten uns noch einmal recht steil bergauf und bergab durch den Wald bei Sulzbach. Wir passierten einen Übungsplatz für Gespanne und konnten die letzten beiden Kilometer bergab ins Ziel an der Main-Spessart-Halle in Sulzbach laufen.

Hier wurde jeder Läufer mit persönlicher Ankündigung und durch einen roten Teppich empfangen.

Alles in allem ist diese Premiere des Churfranken Ultra-Trail mehr als gelungen. Die Organisatoren leisteten ganze Arbeit. Die Strecke war bestens mit Pfeilen, Schildern und Tafeln gekennzeichnet. An exponierten Stellen waren auch Streckenposten, die einem den richtigen Weg wiesen.

Die Verpflegungsstellen, die alle rund fünf Kilometer platziert waren, boten, wie bereits erwähnt, alles was man sich wünschte und die Helfer waren stets freundlich und hatten immer ein aufmunterndes Wort. Zuschauer sind, wie bei solch einer Veranstaltung üblich, nur vereinzelt, meist an den Wechselstellen vorhanden. Aber auch bei der Passage der einzelnen Ortschaften wurden wir freundlich angefeuert. Die Feuerwehren mit der Streckensicherung und die Sanitätskräfte sorgten für die Sicherheit der Läufer.

Ich komme sehr gerne wieder nach Miltenberg und Sulzbach ins Churfrankenland, um diesen wundervollen Lauf ein weiteres Mal zu genießen.

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Informationen: Churfranken-Lauf
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