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Laufberichte

Perfektes Timing

17.10.10
Autor: Olaf Ulmer

Im Rahmen des traditionellen Herbstfestes der Bottwartaler Winzer wurde am 16.10. und 17.10.2009 der 7. Bottwartal-Marathon mit zahlreichen Neuerungen ausgetragen.

Die erste Neuerung war, dass der zehn-Kilometer-Lauf, der bisher samstags ausgetragen wurde, nun auf den Sonntag gelegt wurde. Somit blieb der Samstag dem läuferischen Nachwuchs vorbehalten. Aber nicht nur auf der Laufstrecke über die verschiedenen Streckenlängen konnten sich die jungen Wilden austoben. Der als „Run&Fun-Day“ ausgeschriebene Tag sorgte mit einer Hüpfburg, Torwand, Reaktionswand, Dosenwerfen und Geschwindigkeitsmessanlage für reichlich Abwechslung.

Der Sonntag blieb den Läufen für die Erwachsenen vorbehalten. Neben den schon in den vorherigen Ausgaben angebotenen Wettbewerben Marathon und Halbmarathon, entweder über die Nord- oder die Südschleife, wurde erstmals ein Dreiviertel-Marathon angeboten. Dazu kam ein Staffel-Marathon für 8 Läufer und ein Team-Marathon für 3 Läufer, die sich die Marathon-Strecke aufteilten.

Neben den Laufwettbewerben gab es noch einen 10km Nordic-Walking-Wettbewerb. Start- und Ziel aller Wettbewerbe war, im Gegensatz zu den Vorjahren, vor der Kellerei der Bottwartaler Winzer auf der Durchgangsstraße in Großbottwar.

Großbottwar liegt etwa 30 km nördlich von Stuttgart und zählt rund 8.000 Einwohnern. Das Bottwartal ist ein bekanntes Weingebiet mit vielen Weingütern,  Winzereien und Kellereien. Traditionell und typisch schwäbisch gab es in Großbottwar in den Räumlichkeiten der Bottwartaler Winzer am Samstag statt der Pasta- die Maultaschen-Party.

Ich reiste zusammen mit Peter an, der den Zugläufer für eine Marathonzielzeit von 4:30 h bzw. Halbmarathonzielzeit von 2:15 h machte. Die Ausgabe der Startnummer erfolgte rasch und problemlos. Dank der Verlegung des Start- und Zielbereiches vom Gelände der Kellerei auf die davorliegende Straße konnte die Anordnung von Startnummernausgabe, Verpflegung und Marathonmesse entzerrt werden. Auch dies war ein großer Pluspunkt im Vergleich zu den Vorjahren.

Neben der Startnummer gab es noch ein schickes Funktions-Shirt. Peter erhielt außerdem noch zur Kennzeichnung als Pacemaker ein Laufshirt, einen Luftballon und als Dank für seine Dienste Gutscheine eines hiesigen Sportgeschäftes und Verzehr-Bons. Im Vorfeld hatten wir abgesprochen, dass ich ihn begleite und sozusagen den Co-Pacer mache.

Hinter der Kellerei war ein Duschtruck mit Umkleidezelten platziert, wo wir uns umzogen. Da es nasskalt und zum Teil recht kräftig windete, entschied ich mich für eine Dreiviertel-Hose, ein langes Oberteil und darüber eine Windstopper-Weste.

Peter gab noch ein Interview für das Fernseh-Programm der Heilbronner Stimme.
Zusammen mit uns Marathonis wurden auch die Halbmarathonis, die auf der Nordschleife ihre Runden drehten, und die Dreivieltel-Marathonis auf die Reise geschickt.

Um das Läuferfeld zu entzerren, wurde diese in drei Startgruppen unterteilt, die jeweils im fünf Minuten Abstand losgelassen wurden. Somit hatte ich die Gelegenheit, den ersten Startblock mit den Favoriten zu fotografieren. Neben dem Vorjahressieger Titus Kipchumba Kosgei entdeckte ich unter anderem Marco Diehl, Michael Sommer und noch einige andere mehr.

Um Punkt 10:30 Uhr erfolgte aus einer alten Kanone unüberhörbar der Startschuss für den ersten Startblock. Ich machte mich auf den Weg in den letzten Startblock und gesellte mich zu Peter. Mit dem dritten Kanonenschlag des heutigen Tages wurden wir pünktlich um 10:40 Uhr auf die 42,2 km lange Reise geschickt.

Nach etwa zweihundert Metern scherte ich nach links aus, um die noch nachfolgenden Teilnehmer auf die Speicherkarte bannen zu können. Als letzter Läufer war Manfred unterwegs, der vom Startschuss überrascht war. Hatte er doch mit einer vierten Startgruppe und einem vierten Startschuss gerechnet. Gemeinsam rollten wir das Feld von hinten auf, bis wir auf die größere Gruppe, die sich um Peter herum gebildet hatte, ereichten.

Die ersten Meter liefen wir südwärts durch Großbottwar. Auf der Bahnhofstraße überquerten wir erstmals die Bottwar und bogen auf die Nordschleife ein. Auf der anderen Seite des Flüsschens liefen wir wieder am Start- und Zielbereich vorbei und verließen wenig später Großbottwar.

Wir hatten unser Tempo recht schnell gefunden und ich machte noch meine Fahrtenspiele, um das eine oder andere Foto zu schießen.  Bei Kilometer fünf erreichten wir Oberstenfeld wo uns, wie schon zuvor in Hof, ein stürmischer Empfang bereitet wurde. Obwohl es speziell für die Zuschauer doch empfindlich kalt war, tat dies der Stimmung keinen Abbruch und wir wurden unentwegt und frenetisch angefeuert.

Apropos Stimmung: Die Marbacher Zeitung und die Distelhäuser Brauerei riefen einen Stimmungswettwerb aus. Zahlreiche Testläufer beurteilten am Schluss, in welcher Ortschaft die meiste Stimmung gemacht wurde. Die Siegerortschaft durfte sich über den Hauptgewinn von 200 Litern Bier freuen.  Auch die Stimmung unter Läufern war sehr gut, blieb es doch trotz anderslautender Wettervorhersage das ganze Rennen über trocken.

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Informationen: Bottwartal-Marathon
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