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Laufberichte

Restlos infiziert

 

Hinaus in die Natur


Ein kleiner Abstecher führt uns durch den Ortsteil Steinach, wo das Zuschauerinteresse natürlich nicht so stark ist. Aber einige Anwohner machen dennoch Stimmung. Eine Familie hat sich mit Trommeln und Rasseln an der Strecke aufgestellt und macht uns Beine. Die Farbe gelb/schwarz dominiert an einem Grundstück, Fans der Borussia aus Dortmund. Schaun mer mal, wie das Pokalendspiel ausgehen wird. Vielleicht so: Die leben im Pott und wir haben den Pott.


Auf gut fünf Kilometer Länge bemisst sich der folgende Begegnungsbereich. Der Schatten der Bäume würde auch bei Hitze mildernd wirken. Kilometer drei, erste Tankstelle mit Iso, Wasser und Bananen, wir greifen zu. Später wird noch Cola angeboten. Und wer Wasserschwämme braucht, auch dafür ist gesorgt. Etwa im Abstand von knappen drei Kilometern können diese Läufer-Reha-Einrichtungen angelaufen werden.

„Na, wie war das Wintertraining?“ lese ich auf einem Schild rechts des Weges. Eigentlich doch gut, oder? „Hau rein!“ ist der nächste Hinweis. Weitere Schilder für unsere Auflockerung folgen auf diesem Stück durch das Steinacher Ried. Am Ende des Waldes machen zwei Frauen emsig Stimmung mit Musik aus der Konserve und mit Tamburins. Und das Gute daran, die haben Ausdauer bis der letzte Marathoni auf dem Heimweg ist.

 

Möllenbronn – Reute


In Möllenbronn beginnt die etwa 7,5 Kilometer lange Schleife über Möllenbronn, Tannweiler und Reute. Am Beginn heißt es noch „Auftanken nicht vergessen“. Sehr positiv fällt mir die Betreuung an den Tankstellen auf. Viele Helfer und Kinder, die dir Becher, Schwämme und Bananen zureichen. Ich glaube, die würden dir das Wasser auch noch einen Kilometer hinterhertragen.


In Untermöllenbronn grüßt uns ein stattlicher Maibaum mit Zunftwappen und Kränzen. „Der schönste in Baden-Württemberg“ ruft mir einer hinterher. „Gegenwind formt den Charakter,“ ein weiteres Motivationsschild. Eigentlich nicht, denn Wind ist jetzt fast nicht zu spüren und wenn, dann kommt er leicht von hinten.

Am Schulhaus in Tannweiler haben wir schon neun Kilometer hinter uns gebracht. An der Absperrung stehen zwei Polizisten, die uns zuwinken. Nach weiteren zwei Kilometern verlassen wir ein Waldstück und in der Ferne sehen wir den Stadtteil Reute. Das Ortsbild prägen die Bauten des Franziskanerinnenklosters. Elisabeth Achler war eine der fünf Gründerinnen im Jahr 1403, man nennt sie heute auch Gute Beth.

„In 500 Meter Kneipe, wenn aufgeben, dann hier,“ ist am Ortseingang zu lesen. Ich werde aufmerksam, eventuell fällt für mich etwas ab. In Reute dürfen wir einen kleinen Gegenverkehrsbereich belaufen, dann gibt es eine Schleife am Dorfplatz. Schule, Maibaum, Moderation, Bierbänke, aber kein Freibier. Ich glaube, auf der zweiten Runde werde ich beim Moderator betteln gehen, denn er ist gut mit einem Weizen versorgt.

Am Klosterberg biegen wir links ab. Wer die Kirche besichtigen will, muss einige Treppen nach oben steigen. In dem riesigen Klostergelände sind heute rund 1600 Personen beschäftigt. Die im Jahr 1999 gegründete St. Elisabeth-Stiftung beinhaltet betreutes Wohnen, Werkstätten für Menschen mit Behinderung, Altenhilfe, Pflegeheim, Sozialstation, Bad und Wirtschaftsbetriebe wie Klostermetzgerei und Schreinerei. Am Ortsausgang sehen wir noch links die Gärtnerei. Eine Klosterschwester, auf dem Weg zur Arbeit, wünscht mir viel Glück.

 

Rückweg


Ich bin gespannt auf die zweite Runde, denn es heißt „Läufst du noch, oder kriechst du schon?“ Mein Tempo ist gemütlich, ich mache viele Fotopausen und der Himmel hat jetzt mehr Blau- als Grautöne. Am  Ende der Dorfschleife stellen sich mir einige Unebenheiten in den Weg. Keine bange, Berge sind das nicht und Willensbrecher erst recht nicht. Die 57 Höhenmeter pro Runde fallen kaum ins Gewicht.


Bei Britta Kurz lese ich am Rücken „Montags ohne Sofa“, frage natürlich, wie es denn morgen, am Sonntag ausschaut und sehe dann in letzten Augenblick, dass sie eine 4000er Nummer, die der Maratonis, trägt. Auf mein „wird da die Couch geschunden“ lacht sie lauthals los. Wahrscheinlich zieht sie das Ding heute durch.

Auf der Strecke nach Steinach kommt uns schon frühzeitig der führende Marathonläufer entgegen. Geschätzte fünf Minuten dauert es, bis uns die weiteren Spitzenläufer entgegenkommen. In Steinach haben sich ein paar Kinder und die Mama mit Blechschüsseln, Trommel und Kochlöffel bewaffnet und hauen auf die Gegenstände ein, dass es nur so kracht.

Ein wenig wellig sind die Spazierwege im Schlosspark, dann laufen wir am Schloss und der Stiftskirche vorbei und die erste Runde wird gleich enden. Die Halbmarathonis ziehen an, werden nach links gewiesen und beenden dann ihr Rennen. Gemeinsam mit Partic durchlaufe ist die Startlinie und beginne die zweite Runde. Patric ist mit der Zwischenzeit nicht so recht zufrieden, wir sind nur Sekunden unterhalb der Vier-Stunden-Schwelle.

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