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Laufberichte

Da staunt man Bauklötze

26.02.11
Autor: Klaus Duwe

Der Marathon in Bad Salzuflen ist in diesem Jahr ein einziger Reinfall. Alles, was den Lauf in der Vergangenheit auszeichnete und zu etwas Besonderem machte, fehlt: Wind, Regen, Kälte, Schnee, Eis, Matsch - alles Fehlanzeige. Dafür Sonne und astrein zu laufende Wege. Gummistiefel und Spikes können im Auto bleiben, heute tun es die schnellen Schuhe  auch. Ein Marathon für Weicheier?

Na ja, kommt drauf an, wie man es sieht. Was nämlich geblieben ist, ist das bewährte Baukastenprinzip. Man zahlt 12 (in Worten: zwölf!) Euro Startgebühr und läuft dann eine 8 km lange Runde sooft man will. Bei 5 Runden plus der 1000 m Hin- und Rückweg zu der außerhalb der Stadt gelegenen, ziemlich anspruchsvollen Laufstrecke hat man 42,195 km im Kasten,  weiß, was man geleistet hat und ist alles andere  als ein Weichei. Wer nur mal testen will, was schon so geht, steigt früher aus und geht mit einer Wertung für 18, 26 oder 34 km nach Hause. Ein 10 km-Lauf wird um 12.00 Uhr gestartet, der Hauptlauf um 12.15 Uhr. Fünfeinhalb Stunden hat man als Marathoni Zeit.

Der Marathon-Baukasten ist eine Salzufler Erfindung und ein ausgesprochenes Erfolgsmodell. 1500 Läuferinnen und Läufer hatten sich dieses Jahr angemeldet – mehr geht nicht.  Der Start um die Mittagszeit macht es möglich, bequem am Starttag anzureisen. Wer nach dem Lauf gleich wieder verschwindet, hat was verpasst. Bad Salzuflen ist  nämlich nicht nur als Kur- und Bäderstadt bekannt, sondern auch wegen seiner wunderschönen alten Fachwerk- und Giebelhäuser. Ein Wochenende in Bad Salzuflen ist also keine schlechte Idee.

Das Veranstaltungszentrum ist in der Grundschule West. Wenn Marathon ist, platzt die immer aus allen Nähten. Prall gefüllt ist auch die Kuchentheke. Gibt es eigentlich noch was anderes zum Essen? Man sollte den Genuss der süßen Köstlichkeiten nicht auf „danach“ verschieben. Wer das tut, geht nämlich leer aus.

Wenn die 10er auf der Strecke sind, versammeln sich die Marathonis auf der Straße gleich neben der Schule.  Vanman Jochen Heringhaus glänzt mal wieder mit seinen Branchenkenntnissen.  Apropos, da fragte mich doch kürzlich jemand, was „Vanman“ denn bedeutet. Ganz einfach, der Jochen ist der Mann (Man) mit dem großen Auto (Van). Alles klar?

Ok, dann los. Nach 100 Metern geht es schon scharf nach rechts , dann eine Linkskurve, die letzten Häuser, es folgt ein etwas (zu) schmaler Waldweg, der auch noch ansteigt – das war’s dann. Verschnauf- oder Fotopause für mich, Stau für die anderen. Aber keine Klage, die Leute kennen das. Gleich liegt das kurze Waldstück hinter und die Schützenwiese vor uns. Rechts geht dann auf den schon erwähnten 8 km langen Rundkurs.  Auf dem leicht abschüssigen Waldweg nimmt man locker Fahrt auf, bis man beim ersten Gegenanstieg noch einmal brutal ausgebremst wird.  Ab dann läuft’s rund.

Ich geb es zu, ab und zu trifft man noch jemand, der marathon4you nicht kennt.  Auch heute. „Das ist bestimmt ein Kurgast“, höre ich eine Läuferin zu einer Zweiten sagen. Sie meint mich. Wohl weil ich so gemütlich unterwegs bin und  auch noch dauernd stehenbleibe, um Fotos zu machen.  Ich stelle ich Sache klar und morgen haben wir mindestens zwei neue Besucherinnen auf unserer Seite.  Bei der Gelegenheit werde ich sofort als Badener erkannt, was mich überrascht. Denn normalerweise schert man die „Südwestler“ über einen Kamm und nennt sie „Schwaben“. Das kann so mancher Badener überhaupt nicht leiden.  In diesem Fall haben die spezifischen Sprachkenntnisse damit zu tun, dass die Läuferin aus Offenburg stammt, was nur gut 30 km südlich von mir aus liegt. Seit 20 Jahren wohnt die Ärmste jetzt schon hier.  Nein, das ist jetzt nicht ernst gemeint.  Es ist wirklich schön im Lippischen und im Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge.

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Informationen: Bad Salzuflen-Marathon
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