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Laufberichte

Neues Jahr, neues Glück

04.01.09

Marathonauftakt in Kevelaer

Bisher war mir ein Marathon im Januar immer zu früh gewesen. Die Wintermonate machen ein entsprechendes Training schwierig. Innerhalb der Woche kann ich nur noch im Dunkeln laufen und am Wochenende ist das Wetter meistens so ungemütlich, dass die notwendigen langen Einheiten auch keinen richtigen Spaß machen.

Aber im neuen Jahr wollte ich es mal anders machen. Angelockt durch das durchweg positive Echo, sollte für mich der Marathonstart bereits am 4. Januar in Kevelaer beginnen. Das musste aber von langer Hand geplant werden, denn die Zahl der Starter ist hier auf 333 Teilnehmer begrenzt und auf die mögliche Tauschbörse wollte ich mich nicht verlassen.

Also hatte ich mir den 11.8. im Kalender vorgemerkt.  Denn nach dem Marathontermin in Monschau ist die Anmeldung für Kevelaer möglich. So kam ich zu der relativ niedrigen Startnummer 23.  Anfang Oktober war es dann auch prompt soweit, der 7. LLG Kevelaer-Marathon war ausgebucht. Wer jetzt noch starten wollte, musste auf die Tauschbörse hoffen. Hier kann man noch mit etwas Glück von gemeldeten, nun aber verletzten Läufern das Startrecht erhalten.

Wie beliebt der Lauf in Kevelaer ist, kann man auch aus der Starterliste ersehen. Aus ganz Deutschland und den benachbarten Niederlanden kommen die Teilnehmer.

Der Lauf selbst findet etwas außerhalb von Kevelaer in unmittelbarer Nähe der Jugendherberge statt. Hier erhält man die Startunterlagen und kann nach dem Lauf die Duschen nutzen. Für auswärtige Teilnehmer ist hier auch eine Übernachtungsmöglichkeit in direkter Nähe der Laufstrecke.

Da ich aus Oberhausen komme, kann ich problemlos von zu Hause aus anreisen. Meine Frau und ihre Freundin Christiane sind gerne wieder bereit mich zu betreuen. Christiane kennt die Jugendherberge noch aus ihrer Schulzeit. Parkplätze sind ausreichend verfügbar und schon bald halte ich meine Startunterlagen in den Händen. Zusätzlich erhalte ich noch ein T-Shirt mit dem Veranstaltungslogo und das bei 20 Euro Startgebühr. Schnell lege ich noch den neuen Marathon4you-Flyer mit allen Marathonterminen in 2009 aus.

Bei der Ausgabe treffe ich auch gleich meinen Lauffreund Peter Heinz mit seiner Frau. Peter hat sich für 2009 einiges vorgenommen und lässt die Winterpause ausfallen. Seit neustem hat er auch Spaß an Ultraläufen gefunden. Da ist noch einiges von ihm zu erwarten. Ganz überraschend taucht auch Volker Berka auf. Eigentlich wollte er eine Laufpause machen, aber dann hat er kurzfristig doch eine Startnummer angeboten bekommen und sich schnell entschlossen. Umso größer ist nun unsere Wiedersehensfreude.

Bald sehen wir Bernhard Sesterheim und Birgit Hagelauer. Bernhard war bisher bei allen Läufen hier in Kevelaer dabei. Seine vielen Lauferlebnisse hat er in seinem Buch „Running Emotions“ sehr schön festgehalten. Natürlich steht das längst auf meinem Bücherregal.

Nur wenige Meter sind es bis zum Start und die Strecke besteht  aus einer 6 KM Runde, welche dann siebenmal gelaufen wird. Die kann man auch bei schlechten Witterungsbedingungen zur Not präparieren und mit drei Verpflegungsstellen ist die Versorgung der Läufer bereits sichergestellt. Die Strecke ist zum großen Teil asphaltiert und flach.

Um 10.00 Uhr erfolgt der Startschuss und das Läuferfeld zieht sich langsam auseinander. Bald gibt es einen Infopunkt mit Musik und Applaus. Ein Sprecher informiert die Zuschauer über das Teilnehmerfeld. Auch Weltrekordler Horst Preisler nutzt heute hier die Gelegenheit die Zahl seiner Marathonläufe auf sagenhafte 1600 zu erhöhen. Kurz danach kommt die erste Verpflegungsstelle, welche ich jetzt in der ersten Runde noch nicht benötige. Wir laufen an Feldern und Wiesen vorbei Richtung Winnekendonk, wo uns auch wieder Zuschauer lautstark begrüßen. Auch hier gibt es eine Verpflegungsstelle. 

Kilometer 3 ist erreicht und jetzt geht es über eine lange Gerade zurück. Kurz vor Kilometer 4 biegen wir scharf links ab und laufen nun Richtung Ausgangspunkt. Nachdem wir eine weitere Verpflegungsstelle  passiert haben, laufen wir auf einer Pendelstrecke zum Wendepunkt an der Jugendherberge und beginnen dort die zweite Runde.

Für meine Fans ist es eine gute Gelegenheit das Rennen bequem zu verfolgen und Fotos zu machen. Wann kann man schon siebenmal die Läufer an der Strecke sehen und anfeuern. In der Jugendherberge können  sie sich bei Bedarf zwischendurch immer wieder aufwärmen.

Nun kenne ich also die Strecke und kann mir mal meine Mitläufer ansehen.  So ein Rundkurs hat ja auch den Vorteil, dass es keine einsamen Streckenteile gibt. Immer läuft jemand vor einem, man überholt und wird überholt und zum Teil ja auch überrundet. Ein weiterer Vorteil ist, dass ein Kilometerpunkt nur einmal markiert werden muss und sich dann automatisch mit der Rundenzahl entsprechend ändert. Auf der Pendelstrecke kann ich gut die Läufer vor und hinter mir beobachten. Der LC Duisburg ist allein mit 16 Teilnehmern heute dabei, und viele Gesichter kommen mir bekannt vor. Es wird also nie langweilig.

Kein Wunder, dass man die ersten Runden zügig abspult. Die Verpflegungsstellen sind gut bestückt. Das Wasser ist angewärmt und es gibt auch Tee, Cola, Bananen und als Besonderheit Honigkuchenstücke. Die Strecke ist zwar nicht verkehrsfrei aber die wenigen Autofahrer verhalten sich stets rücksichtsvoll.

Mit dem Wetter haben wir auch Glück. Gestern waren es noch minus acht Grad aber heute ist es mit null Grad bedeutend angenehmer. Der angekündigte Schneeregen setzt auch erst ein, als wir bereits wieder zu Hause sind. Bei einem Start im Monat Januar muss man schon mit einigen Erschwernissen rechnen. Doch dafür gibt es die entsprechende Kleidung. Hier am Niederrhein stört auf offener Fläche oft der Wind, aber bei einem Rundkurs wird der auch wieder zum Rückenwind.
Am Ende der Runde warten immer meine Fans und feuern mich an. Anscheinend sind sie mit meinem Aussehen zufrieden. Sie haben sich mit meinen Vereinsfreunden Danny und Stephi nochmals verstärkt.

Ein Blick auf die Uhr macht sofort klar in welcher Runde man sich befindet und bis sieben kann doch jeder zählen. In Runde vier ist die Halbmarathonmarke erreicht und ich werde jetzt öfters überrundet. Dass noch genügend Läufer auch hinter mir sind, zeigt mir die Pendelstrecke. Also brauche ich nur ruhig weiterlaufen, denn eine persönliche Jahresbestzeit ist mir heute sicher.

Plötzlich spricht mich Achim Herberg an. Wir hatten uns beim Eifelmarathon kennengelernt. Er ist mit Katja Benz hier. Er erzählt mir noch vom 6 Tage Rennen im letzten Jahr, dann zieht er langsam davon.

Bald höre ich von meinen Fans „Letzte Runde“ und genieße wieder den Beifall. Nochmals geht es gegen den Wind und dann über die lange Gerade direkt ins Ziel. Ich werde zum Schluss noch auf das 195 Meter Ausgleichsstück eingewiesen. Nach 4:11:24 bin ich dann über die Ziellinie. Das ist heute Platz 5 in meiner Altersklasse.

Hier im Ziel gibt es noch eine angenehme Überraschung. Der Veranstalter hat es noch möglich gemacht, dass jeder Finisher einen ganz frischen Honigkuchen erhält.
Das hat ja hier in Kevelaer Tradition, war aber im Vorjahr leider nicht möglich gewesen.

Meine Frau gratuliert mir zum ersten Marathon 2009. Ich ziehe mir eine warme Jacke über und mache mich auf den Weg zu den Duschen. Die sind auch noch angenehm warm.

In der Jugendherberge können wir bei Kaffee und Kuchen noch auf die Siegerehrung warten. Hier treffe ich auch noch eine Gruppe von der LG Donatus Erftstadt, auch sie sind von der Veranstaltung begeistert und machen schon eifrig Pläne für 2009.

Schnellster war heute Michael Kaiser vom Team Belasola in 2:51:01. Bei den Frauen lag Lokalmatadorin Maria Hendricks vom SV Winekendonk mit 3:19:52 vorne.

Insgesamt erreichten 252 Teilnehmer das Ziel. Die Urkunden kann man am nächsten Tag problemlos aus dem Internet drucken.  

Wir sind uns einig, dass es ein gelungener Start ins Marathonjahr war, und ich werde mir den Anmeldetermin für Kevelaer wieder in den Kalender eintragen.      
 

 

 

Informationen: Kevelaer-Marathon
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