Still ruht der See traditionell im Dezember. Nicht so in diesem Jahr. Die Marathonszene ist aufgeschreckt, zumindest in der Hauptstadt. Viel weitere Kreise hat die Nachricht, dass es im nächsten Jahr in Berlin einen zweiten großen Marathon geben soll, noch nicht gezogen.
Nach dem Willen der Golazo Sports GmbH soll Berlin „als einzige Stadt mit zwei bedeutenden Marathonläufen“ positioniert werden. „Freedom Berlin Marathon“ soll der Event heißen und Flüchtlingen helfen. Ein Teil des Startgeldes und weitere Spenden der Teilnehmer soll nämlich das Flüchtlingshilfswerk UNHCR bekommen.
Eingebunden werden soll der Marathon in die Traditionsveranstaltung BIG 25, die im nächsten Jahr am 15. Mai (Pfingstmontag) stattfindet. Bisher zählte man auf den Laufstrecken von 25, 21 und 10 km bis zu 13.000 Läuferinnen und Läufer 20.000 sollen es inklusive des neuen Marathons werden. Ähnlich wie beim Berlin Marathon werden regelmäßig Weltklassezeiten gelaufen.
Zusätzliche Straßensperrungen durch den Marathon seien nicht notwendig, da die Halbmarathondistanz zweimal zu laufen sei, so die Verantwortlichen von Golazo Sports, die weitere hochkarätige Leichtathletik-Veranstaltungen im Portfolio haben. Einzelheiten sind derzeit nicht zu erfahren, man verweist auf eine Pressekonferenz in der nächsten Woche.
Reaktionen gibt es allerdings von Seiten der SCC Events GmbH, die für den Berlin Marathon verantwortlich zeichnen. Einen zweiten Marathon brauche man in Berlin nicht, lässt man sinngemäß verlauten. Auch die Presse äußert sich meist skeptisch und verweist auf weitere Großveranstaltungen und auf das erhöhte Touristenaufkommen in Berlin am Pfingstwochenende.
Dass es für einen zweiten Marathon in der Hauptstadt durchaus einen Markt gibt, wird indes nirgendwo angezweifelt. Die Startplätze für den Berlin Marathon werden im Losverfahren vergeben. Die Zahl der Läuferinnen und Läufer, die teilnehmen „dürfen“ (ca. 40.000), ist so groß wie die, die leer ausgehen.
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