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Klimawandel!

06.01.20
Quelle: Heike Lamadé

Ist dies das Wort des Jahres 2019? Vielleicht auch ein gefühltes Unwort? Eine allgegenwärtige Begrifflichkeit, die in diesem Jahr wohl mehr als nebenbei polarisiert. Eigentlich ist es die Beschreibung einer sanft und friedvoll beginnenden Bewegung, verbunden mit dem Namen Greta und der allgegenwärtigen plötzlich wahrnehmbaren Jugendlichkeit auf der Straße, besonders an Freitagen!

„Klimawandel“, also ein Phänomen, das mit streikenden Schülerinnen und Schülern verbunden wird? Ist dies ein plötzlich auftauchendes Band, das von Hand zu Hand über alle Kontinente gereicht wird, aus Sorge, um den einzig blauen Planeten? Augenscheinlich ist dies eine aufsteigend beginnende Welle, teils verbunden mit verstörter Empörung und fragendem Unverständnis. Und doch kennt jeder die Begrifflichkeit, der Klimawandel ist präsent und in aller Munde.

Aber ich möchte nicht auch noch in diesen umstrittenen Taktschlag des begonnenen Reigens, in die Diskussion der Veränderung des Wetters, einsteigen. Keinesfalls will ich weiter eindringlich oder fordernd berichten. Ich möchte gerne einen anderen Klimawandel beleuchten: Den Wandel des zwischenmenschlichen Klimas nämlich,  den wir alltäglich persönlich erleben und gestalten!

Dieses „Menschenklima“ hat sich radikal und beängstigend schnell geändert! Nicht schleichend, wie es beim Weltklima die wissenschaftlich fundierten Aufzeichnungen belegen.  

 

 


Nachdenklich: Heike Lamadé, promovierte Rechtsanwältin und begeisterte Läuferin - hier beim swissalpine

 

 

Sie waren plötzlich überall und durchdringend spürbar! Zwischen uns, täglich präsent, allgegenwärtig: Die schädlich, oder soll ich sagen, die schändlichen und vergiftenden menschlichen Emissionen der Worte! Überall wahrnehmbar, durch die Politik auf höchstem Weltniveau nach außen getragen, untermauert durch die Medien, rund um unsere einzige Erde geschickt und gebilligt. Die „sozialen Netzwerke“, die schon von der Begrifflichkeit des „sozialen“ mehr als weit und unaufhörlich im Taktschlag eines Stakkatos weggerudert sind, lassen Beleidigungen, Diskreditierungen und offen nach außen getragene Missachtung zu. Bitter zynische und schmerzliche Boshaftigkeiten und Aufrufe zur Diffamierung werden massenhaft „geliked“. Der Betriebsduktus verkommt mancherorts zu einem Tsunami.

Steinharte, verletzende Worte, Schmähkritik und verbale unsachliche Attacken sind offensichtlich alltagstauglich geworden. Das ist der ausschließlich menschlich erzeugte Klimawandel. Diesem Wandel können wir, jeder für sich und wir zusammen, sofort Einhalt gebieten. Ganz anders die Erderwärmung, die wir nur durch weltweite gemeinsame jahrzehntelange Anstrengung wenigstens zum Teil bändigen können.

Aber ist es nicht geradezu eine visionäre erfüllende Freude zu erkennen, dass wir, jeder für sich, pfeilschnell die bitteren und schädlich schmerzenden Emissionen beseitigen können? Nicht nur, dass wir die übergriffigen Worte oder Verletzungen durch gütige Formulierungen austauschen oder die nachlässig, nicht überprüfte, quälende Tonlage freundlich adäquat gestalten können. Ein achtsamer, sorgsamer und würdevolle Umgang ist ein wunderbarer Gegenpol.

Dieser wandelt das Klima ganz einfach zum behaglich anfühlenden guten Klima. Und diese individuelle sorgsame Arbeit am menschlichen Klima, sowie unsere achtsame Haltung sind sicherlich ansteckend und entzünden ein lebenswertes und unsagbar verbessertes menschliches Miteinander.

Wir alle sollten uns diesen verdienten menschlichen Klimawandel für das Jahr 2020 gemeinsam gönnen!

 

 

 
 
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