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Laufberichte

Was sagt und schreibt man dazu?

 

Was soll ich nur über den Werdauer Waldlauf schreiben? Wenn ich schlau oder faul wäre – eine dieser Eigenschaften trifft auf mich wirklich zu - dann reichte eigentlich: Siehe Laufbericht Werdauer Herbstmarathon vom 17.11.2013! Denn der Werdauer Waldlauf ist nichts anderes als ein Werdauer Herbstmarathon – eben nur im Frühjahr.

Fällt euch da etwas auf? Ja gut, dieser hochphilosophische Satz ist Spitze, das weiß ich, meine aber etwas anderes. Werdau hat zwei bedeutende Marathonläufe im Jahr und das haben nicht mal Berlin, Hamburg oder Leipzig! Und diese Städte sind größer als Werdau. Noch größer – wie mir ein Werdauer sagte… 

Ich erwähne das, weil ich vermute, dass es immer noch vereinzelt Leute gibt, die Werdau und seine Marathonläufe nicht kennen. Wie sonst kann es sein, dass beim Werdauer Waldlauf, der bereits zum 36. Mal ausgetragen wird, gerade einmal 60 Läufer über die Marathonstrecke an den Start gehen? Und das bei einer Startgebühr von 17 – 23 Euro. Dafür gibt es auch noch kein T-Shirt - wovon inzwischen jeder ordentliche Marathonläufer mehrere Kilo im Schrank hat – sondern ein Handtuch! Meine Frau freut sich immer, wenn ich aus Werdau zurück komme… 

Für alle, die es nicht wissen: Werdau liegt in Sachsen, ist sehr gut zu erreichen, mit dem Zug, aber auch mit dem Auto aus Richtung Dresden, Leipzig und Nürnberg. Also aus ganz Deutschland. Und wer will, kann direkt am Start übernachten. Ganz bequem – in der Sportschule Werdau.

Nun aber zum Lauf. Ich bin wie so oft Erster. Bei der Anmeldung. Um es vorweg zu nehmen,  beim Lauf ist mir das nicht ganz gelungen. Die Anmeldung verläuft gelassen. Da wird manch einer denken, bei 60 Läufern kein Wunder. Aber von wegen 60! Über drei Kilometer, zehn Kilometer, Halbmarathon und Marathon sind insgesamt 520 Läufer am Start. Darauf können die Veranstalter wirklich stolz sein!

Ich stelle fest, etwas ist doch anders als beim Herbstmarathon: Der Start ist um etwa 400 Meter vorverlegt. Um ehrlich zu sein - da macht man sich Hoffnung. Die ist aber vergebens, denn die 400 Meter hat man am Ende angehangen, weil der Zieleinlauf im Stadion erfolgt. Was ich als sehr schön empfinde.

Nach dem Start das gleiche Bild wie bei jedem Marathon. Alle stürzen los. Dass der „Marathon4you“-Schreiberling fotografieren muss, darauf nimmt keiner Rücksicht. Meine Siegeschancen sind dahin... Oder realistischer ausgedrückt: 60 Läufer verteilt auf reichlich 42 Kilometer ins Verhältnis gesetzt zu meiner Laufleistung – es könnte einsam um mich werden…  

Aber es sind noch Läufer hinter mir. Nach etwa einem Kilometer läuft Tilo Kramer von der SG Anspach bei mir auf. Wir unterhalten uns kurz  Was wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen, der Gesprächsstoff reicht über den Zielstrich hinaus. Er erzählt von 24-Stunden-Läufen, Super-Marathons. Ich Weichei kann da gerade mal einen Lauf über 50 Kilometer bieten. 

Läufer, die keinen Wald vor der Haustür haben, müssten sich eigentlich nach diesem Lauf sehnen. Fast die ganze Strecke ist man von Bäumen umgeben. Dazu kommt um diese Jahreszeit das Frühlingserwachen. Da wird nicht nur den Beinen, sondern auch den Augen etwas geboten. Was die Beine betrifft: Denen geht es gut, etwa die Hälfte der Strecke ist asphaltiert, der Rest sind gut zu laufende Waldwege. Richtige Berge gibt es keine, die Strecke als flach zu bezeichnen wäre aber eine Lüge.

Die Stecke ist einfach erklärt. Man läuft etwa 10 Kilometer bis zur Waldgaststätte „Weidmannsruh“, dort schließen sich zwei Runden von ebenfalls etwa 10 Kilometern an und man erreicht danach wieder die Waldgaststätte. Auf bekannten Wegen  ist das Ziel nicht mehr weit. Etwa 10 Kilometer genau!

In der Waldgaststätte gibt es… Bier! Uninteressant, denn vor der Waldgaststätte befindet sich ein Verpflegungspunkt und da gibt es Schleim. Würde jemand behaupten, er nehme an diesem Lauf nur teil, weil dieser Schleim so gut schmeckt – ich würde es glauben! An den anderen Verpflegungsstellen gibt es keinen Schleim – aber dafür genau so nette Helfer!

Nicht nur der Schleim trägt dazu bei, dass Tilo und ich in den Wohlfühlgang umgeschaltet haben. Ohne Absprache, es hat sich einfach so ergeben, weil wir Zeit haben. 6 Stunden um genau zu sein. Also ein Bild „Tilo auf Bank“, ein Bild „Tilo auf Pferd“ - Entschuldigung: „Tilo mit Pferd“. Wer sich Gedanken darüber macht, dass man mit Hilfe des Pferdes das Ziel noch schonender erreichen könnte, bin ich. Denn ich habe ein Problem. Das gleiche wie der Wolf im Märchen von Rotkäppchen. Ich habe Wackersteine im Bauch. Oder zumindest das Gefühl – weil ich zu viel getrunken habe. Mann, bin ich blöd.

Kurz vor dem Einlauf ins Stadion steht ein freudestrahlender Eckehard Steuck. Beladen mit Geschenken, wie sie nur Sieger bekommen. Er hat die M 70 gewonnen. Das gönne ich ihm, aber die Bemerkung, dass er 4.27 gelaufen ist, konnte er sich sparen. Zehn Jahr älter und fast eine halbe Stunde schneller als ich. Mal ehrlich – das nagt am Selbstwertgefühl.

Am Ziel kommt es dann zur ersten Unstimmigkeit zwischen Tilo und mir. Auf Grund des Transponders können die Läufer nur nacheinander gewertet werden. Normal kein Problem, für uns schon. Tilo, geh du vor… Nein, Günter, geh du… Nette Menschen haben es manchmal schwer. Ich habe nachgegeben. Deswegen bin ich nicht der Klügere, aber Tilo der Vorletzte… Im Vergleich zum Herbst habe ich mich dadurch um einen Platz verbessert!    

 

Ergebnisse Marathon

Männer

1     Wiedermann, Jens              Ruppertsgrün                                     02:55:23
2     Voigt, Thomas                   VfB Hallbergmoos-Goldach              02:58:07
3     Michalk, Michael              MOG Dresden                                   03:03:16

Frauen

1     Pella, Juliane                      SG Adelsberg                                    03:37:07         
2     Herold, Mandy                  CLV MEGWARE                             03:37:08
3     Otto, Dr. Sandra                TSG Markleeberg                              04:02:58 

 

 

 

 

 

 

 

 

Informationen: Werdauer Waldlauf
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