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Laufberichte

Es hat uns sehr gefreut!

05.05.13

Der gebürtige Augsburger Leopold Mozart war ein weitgereister Mann. Ab 1762 reiste er mit seinen Kindern Wolfgang und Nannerl quer durch Europa, ohne Schnellzug und ohne Flugzeug!

Das Reiseprogramm im 18. Jahrhundert ist beeindruckend: Wien, Pressburg, Augsburg, Brüssel, Paris, London, Genf, Lausanne, Linz, München, Mailand, Florenz, Rom, Neapel, Prag, Dresden, Leipzig, Berlin und schließlich Frankfurt, um nur einige zu nennen. Überall da lassen sich heutzutage Marathons laufen. Wohl jede Stadt, in der die Mozarts auf ihren Reisen logierten, macht mit Gedenktafeln auf W.A. Mozarts Aufenthalt aufmerksam. „Hier wohnte…“, „Hier komponierte …“

In Salzburg gibt es Mozarts Geburtshaus, das Mozart Wohnhaus, Mozart-CDs, Mozart-Bücher, Mozart-T-Shirts, Mozart-Kaffeehäferl, Café Mozart, Mozart Duftwässer, diverse Mozartkugeln, Mozarttaler, Mozartlikör, usw.  Aber keinen Mozartmarathon, sondern die Lauffestspiele.

Startnummernabholung am Samstag. Der ausgehöhlte Mönchsberg beherbergt eine riesige Parkgarage. Man fährt ein wie in ein Bergwerk. Wenn man dann beim Ausgang steht, ist man bereits mitten in der Stadt. Und auch gleich an der Universität, wo bei der Startnummernabholung eine kleine Marathonmesse abgehalten wird. Marathonis bekommen die Startnummern sofort, Halbmarathonis müssen sich ein paar Minuten anstellen.

Nebelschwaden ziehen Sonntag früh durch das Alpenvorland. Nachts hat es geregnet. Für heute ist uns Sonnenschein versprochen worden, zumindest bis Mittag. Noch ist es nicht so weit. Um 08:00h zeigt mein Thermometer 10°C. Der Wind macht es kühl im Freien, in der Uni ist es angenehm.

30min später ist die Sonne heraußen und es ist spürbar wärmer. Über den Domplatz – bekannt für seine „Jedermann“-Aufführungen -  gehen wir zum Kapitelplatz. Blickfang ist ein Kunstobjekt, eine riesengroße goldene Kugel mit einer Männerfigur oben drauf. Am Kapitelplatz warten junge HelferInnen auf drei Sattelaufliegern und nehmen unsere Kleiderbeutel entgegen. André Lange erkennt mich vom Linz-Marathon. Er ist heute 4Std-Schrittmacher, in Linz ist er zuletzt als Sandmännchen gelaufen. Viele Nicht-Österreicher sind am Start, darunter etliche aus Bayern. Ist ja kein Wunder, München-Marathon ist erst im Oktober und Bayern gleich ums Eck.

Die Startaufstellung dann am Residenzplatz, auf der anderen Seite vom Salzburger Dom. Unübersehbar der  Residenzbrunnen aus Marmor. Die Bundeshymne wird gesungen und hinterher gibt es „Eye of the Tiger“ zu hören.    

09:00h Start am Residenzplatz bei strahlendem Sonnenschein und blitzblauem Himmel. An einem riesigen orangen Heißluftballon vorbei laufen etwa 3.100 Sportler an das linke Salzachufer. Der 10km-Lauf war 15min vorher beim Schloss Leopoldskron gestartet worden, die Kinderläufe fanden gestern Abend statt, teilweise bei Regen.

Etwas eng ist der Streckenverlauf auf den ersten paar hundert Metern. Bald verlassen wir das Salzachufer und laufen am auffällig gestrichenen Künstlerhaus vorbei. Ab km1 wird die Strecke schattig, wir erreichen die Hellbrunner Allee. Schnurgerade unter den Bäumen durch, links und rechts Wiesen. Ab und zu ein Schloss. Wie Schloss Frohnburg aus dem 17. Jahrhundert, nun ein Studentenheim mit prächtigem Konzertsaal. Wenig später vor km4 rechts von uns Schloss Emsburg, auch aus dieser Zeit. Hier haben sich einige Italiener platziert, die Ausschau nach ihren Landsleuten halten. Dass ich stehenbleibe und Fotos schieße, können sie gar nicht glauben. Mit einem aufmunternden „Ciao“ und einem Schulterklopfer werde ich weiter geschickt.

Wohlig kühl ist es hier, auf den nahen umwölkten Bergen liegt noch etwas Schnee, der gestrige Regen sorgt für gute Luft. Am Ende der Hellbrunner Allee empfangen uns Musik und Schloss Hellbrunn, Lustschloss Hellbrunn. Gebaut 1613 - 1615 im Auftrag von Markus Sittikus, dem Fürsterzbischof von Salzburg. Berühmt ist dieses Schloss für die Wasserspiele, davon bekommen wir LäuferInnen aber heute nichts mit. Im Schlossgelände führt uns ein langer roter Teppich direkt auf das Schloss zu. Ein schöner Anblick und gut zu laufen. Außen am Kies überholen ein paar ganz Eilige, die meisten genießen so wie ich dieses edle Geläuf.

Km5, am Ende des Geländes gibt es Wasser, Powerade, Bananen und Orangenspalten. Für Unterhaltung sorgt eine Capoeira-Formierung, zwei davon zeigen gerade ihre kräfteraubenden Kampftänze. Draußen gibt es ein paar spürbare Höhenmeter. Ende der Stadt Salzburg und wir laufen die nächsten km im Halbschatten, teils im Wald. Ich fühle mich gut.

Km7: 40min sind vergangen, nun im rechten Winkel abgebogen und auf der Berchtesgadener Straße stadteinwärts. Der Wald wird weniger und damit der Schatten. Nun sind wir wieder im Stadtgebiet. Bei km9 eine Wasserstelle mit dem Hinweis, in anderthalb km gibt es dann Powerade und Obst. Wir bekommen nun einen schönen Blick auf die Festung Hohensalzburg, das Wahrzeichen der Stadt. Daran wurde über Jahrhunderte gebaut, begonnen bereits im 11. Jhdt. Den Anblick einer der größten Burgen Europas werden wir heute mehrmals genießen können.

Km10: 58min bis hierher, der erste Staffelwechsel steht bevor. Mit Musik, einer umfangreichen Labestelle und wartenden B-Läufern. Das ist der erste Marathon den ich laufe, wo die Staffeleinheiten genau geviertelt sind. Zu unserer Linken nun der Leopoldskroner Weiher, der  fast zur Gänze zu umrunden ist. Am gegenüber liegenden Ufer hat man, wenn man sich umdreht, einen prachtvollen Ausblick auf Schloss Leopoldskron aus dem 18. Jhdt, heute Seminarhotel. Es spiegelt sich im Weiher, dahinter die Festung Hohensalzburg. Das hat was! Ich freu mich schon, dass ich nach weiteren 21,1km hier wieder vorbei kommen werde.

Eine Gruppe Musiker („SoriNaTu“) mit Percussion-Instrumenten gibt uns den Rhythmus vor. Rechts in den Zwieselweg kommen wir nun in bewohntes Gebiet, km12. Wir wechseln mehrfach die Hauptlaufrichtung. Auf der Moosstraße hat sich ein mehrere 100m langer Stau gebildet.

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Informationen: Salzburg Marathon
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