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Laufberichte

Sightseeing-Tour durch die Ewige Stadt

21.03.10

 „Corro ergo sum“ - „Ich laufe, also bin ich!“ Rom, die ewige Stadt stand schon lange auf meiner Marathonwunschliste weit oben. In diesem Jahr zu meinem Geburtstag erfüllte ich mir den Wunsch. Als ich meiner Angela davon erzählte, war auch sie sofort begeistert und fragte nach dem Zeitlimit. Das Zeitlimit in Rom ist 7:30 Std.. Sofort sagte sie „Dann laufe ich auch den Marathon, denn besser kann ich die Stadt nicht kennen lernen“. Und so suchte und buchte ich eine Reise, was nicht einfach war, denn es waren gerade noch 4 Wochen bis zum Rom-Marathon-Wochenende.

„Alle Wege führen nach Rom“ (Augustus Gaius Octavius, erster römischer Kaiser) und auch viele zum Marathonstart. Um für den Rom-Marathon eine Startnummer zu bekommen, braucht man ein spezielles Gesundheitszeugnis. Ohne das, bzw. ohne zugeteilte Startnummer braucht man nicht nach Rom zu fliegen.

Ich schreibe sonst gern auch etwas ausführlich etwas über die Marathonstadt. Über Rom etwas zu schreiben, würde jeden Rahmen sprengen, deshalb beschränke ich mich auf die Laufstrecke und die vielen historischen Gebäude entlang der Strecke. Rom, die Stadt die angeblich von den Brüdern Romulus und Remus am 21. April 753 v. Chr. gegründet wurde, bietet eine Streckenführung, die einer Stadtführung gleicht. Die Strecke in Kurzform vorab: Start vor dem Colosseo, Foro Romano, Foro di Traiano, Colonna di Traiano, Piazza Venezia, Teatro di Marcello, Circo Massimo, Piramide de Ciao Cestio, Bocca della Verita, Vatikan, Olympiastadion, Piazza Navona, Piazza del Popolo, Piazza di Spagna/Spanische Treppe, Fontana di Trevi, Zieleinlauf am Colosseo. Man nennt sie die schönste Marathonstrecke der Welt. Die Geschichte der ewigen Stadt ist 2.763 Jahre alt und begegnet einem entlang der Strecke überall. Rom hat ein wahrhaft einzigartiges Ambiente und Flair.

Wem der Marathon zu lang ist, kann am „La Stracittadina“, ein Lauf über eine Distanz von 4 Kilometern teilnehmen. Hierbei handelt es sich ein fröhliches Event für die ganze Familie. Der Fun Run beginnt einige Minuten nach dem Start des Marathon und führt im Zentrum um die Sehenswürdigkeiten Roms vorbei (Piazza Venezia, Bocca della Verità, Teatro di Marcello, Circo Massimo, Kolosseum). Hier sind dieses Jahr 85.000 Männer, Frauen, Kinder, Omas und Opas gelaufen. Hier laufen ganze Familien mit mehreren Generationen. Mit der Zahl von zusätzlich 15.000 Marathonis hat Rom einen neuen Rekord aufgestellt.

Unser Flug geht vom Rhein-Main-Airport Frankfurt nach Rom Fiumicino und von dort per Bahn zur Innenstadt. Am Samstagnachmittag heißt es erst mal die Startunterlagen abholen. Hier geht es per Metro einige Kilometer südlich nach Ostiense zum Palazzo die Congressi. Erst geht es in den Keller und es werden die Startunterlagen und das Marathonpaket abgeholt. Für nur 35€ Startgeld erhalten wir hier das offizielle Marathon T-Shirt des Jahres 2010 (leider nur aus Baumwolle). Es ist Schwarz, zu Ehren von Abebe Bikila (Äthiopien) trägt es die Nummer "11" am Rücken. Bikila gewann vor 50 Jahren den Marathon barfuß in Weltrekordzeit ( 2:15:16) und damit als erster Afrikaner eine Olympische Goldmedaille. Außerdem gibt es noch den beliebten Rucksack, den Klassiker von Asics.

Wir verbringen noch 2 Stunden auf der Messe,  sehen uns am Nachmittag den Petersplatz an und machen noch einen Spaziergang am Tiber entlang.

Sonntag – Marathontag

Wir fahren mit der Metro bis zur Station Circo Massimo. Schon in der Metro spürt man das Marathonfieber der vielen Menschen aus allen Teilen der Welt. Gemeldet sind über 15.000  - nur für den Marathon. Auf dem Weg zum Startplatz liegt links von uns der Circo Massimo. Hier befand sich in der Antike die größte Arena Roms. Auf den nicht mehr erhaltenen Sitzrängen an den Längsseiten hatten über 300.000 Zuschauer Platz. Eine Runde im Circo sind ca. 1.200m. Ben Hur und die damaligen Wagenlenker fuhren sieben Runden. Für einen Marathon müsste man schon 35 Runden laufen. Unser Weg führt uns direkt vor das Colloseum wo die Kleiderwagen warten.

8:30 Uhr  - noch schnell die obligatorischen Fotos und dann im Pulk Richtung Startblock. Wir werden neben dem Konstantinsbogen durch hohe Gitter zum Colloseum geführt. Der Arco di Cositantino wurde als Triumphbogen nach dem Sieg von Kaiser Konstantin gegen Maxentius 312 n. Chr. errichtet. Man kommt sich vor wie ein Gladiator, der zum Kampf geführt wird. Aber früh am Morgen fanden im Colloseum die Tierhetze statt. Die Gladiatorenkämpfe kamen zum Höhepunkt immer erst am Nachmittag. Das Colloseum ließ Vespasian 72 n. Chr. von 40.000 Sklaven innerhalb von 7 Jahren bauen. Es ist heute das Wahrzeichen von Rom, das größte im antiken Rom erbaute Amphittheater und der größte geschlossene Bau der römischen Antike überhaupt. Seit 2007 zählt es zu den neuen sieben Weltwundern. 50.000 Menschen fasste der Bau, es gab 76 Eingänge, der Eintritt war kostenlos..

Nach wenigen Minuten haben wir den Startblock direkt am Kolosseum erreicht. In kürzester Zeit ist alles um uns rum dicht an dicht mit Läufern gefüllt. Der stolze Römer (der ein Amerikaner ist) auf dem Foto wird heute auch finishen in ca. 7 Stunden und das mit Schwert und Schild in schwerer Rüstung.

Es ist 9 Uhr und der Startschuss ist erfolgt. Für uns hier hinten läuft die Uhr und nach ca. 10 Minuten kommen wir langsam ins Gehen. Wir sind auf der Via die Fori Imperiali. Nach knapp über 13 Minuten durchlaufen wir den Startbogen. Jetzt geht’s los. Hier beginnt das alte römische Kopfsteinpflaster das uns heute noch auf fast der Hälfte der Strecke begleiten wird und uns noch so manchen Stolpler bringen wird. Ein Blick nach wenigen Metern zur linken Seite, wir laufen am Forum Romanum vorbei.

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Informationen: Maratona di Roma
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